So kannst du Ingwer fermentieren und kostbare Inhaltsstoffe bewahren

Fermentierter Ingwer ist nicht nur unglaublich lecker, sondern auch richtig gesund. Durch das Fermentieren bleiben die wertvollen Inhaltsstoffe erhalten und es entstehen neue probiotische Kulturen, die deine Darmflora unterstützen. Ein kleiner Aufwand mit großem Geschmack und vielen Vorteilen. Aber probiere es selbst mal aus!
Wasser und Salz sollen Gemüse fast unbegrenzt haltbar machen? Als ich das zum ersten Mal gehört habe, war ich skeptisch. Wird das nicht schnell schimmelig oder ungenießbar? Doch diese alte Methode der Haltbarmachung, die schon unsere Omas kannten, ist bis heute erstaunlich effektiv. Besonders der Ingwer profitiert vom Fermentieren:
Warum Ingwer fermentieren?
Ingwer ist schon von Natur aus ein echtes Wundermittel: Er hilft bei Übelkeit, stärkt das Immunsystem und wirkt entzündungshemmend. Durch den Fermentationsprozesses entstehen zusätzlich probiotische Bakterien, die deinen Darm unterstützen und deine Verdauung verbessern können. Die wertvollen Inhaltsstoffe und Vitamine bleiben dabei erhalten. Zudem wird der scharfe Geschmack des Ingwers etwas milder, was ihn vielseitig verwendbar macht.
Tipp: Als Hausmittel gegen Übelkeit ist kandierter Ingwer der richtige Begleiter – praktisch auch auf Reisen!
Ingwer fermentieren: Einfaches Rezept
4
Portionen30
Minuten104
kcalDer Fermentationsprozess ist denkbar einfach und kommt ohne große Ausrüstung aus. Was du jedoch brauchst, ist etwas Geduld, denn Fermentieren dauert ein paar Tage.
Zutaten
Frischen Ingwer (ca. 200 g)
Steinsalz (ca. 5 g oder 1 TL)
ca. 250 ml Wasser
Ein sterilisiertes Glas mit Deckel
Zubereitung
- Ingwer vorbereiten: Schäle und schneide den frischen Ingwer in dünne Scheiben oder kleine Stücke. Bio-Ingwer kannst du auch ungeschält fermentieren. Je dünner die Scheiben, desto schneller fermentiert er.
- Salzlake herstellen: Vermische 1 TL Salz mit 250 ml Wasser, bis sich das Salz vollständig aufgelöst hat. Diese Salzlake schützt den Ingwer vor unerwünschten Bakterien.
- Ingwer ins Glas geben: Lege die Ingwerscheiben in das Glas und gieße die Salzlake darüber, bis der Ingwer vollständig bedeckt ist. Achte darauf, dass der Ingwer während der gesamten Fermentationszeit unter der Salzlake bleibt, damit er nicht anfängt zu schimmeln.
Tipp: Lege auf den Ingwer Glasmurmeln, ein Fermentiergewicht, ein Glas Wasser oder einen mit Wasser gefüllten Gefrierbeutel, damit die Scheiben unter die Wasseroberfläche gedrückt werden. - Glas verschließen und ruhen lassen: Verschließe das Glas mit einem Deckel, aber nicht zu fest – die entstehenden Gase müssen entweichen können. Alternativ kannst du ein Fermentationsventil oder ein sauberes Baumwolltuch verwenden.
- Fermentation abwarten: Stelle das Glas an einen dunklen Ort und lass den Ingwer für etwa 5-7 Tage fermentieren. Überprüfe zwischendurch, ob sich Bläschen bilden – ein gutes Zeichen, dass die Fermentation funktioniert.
- Wann ist der Ingwer fertig? Nach etwa einer Woche ist dein fermentierter Ingwer fertig. Du kannst ihn aber auch länger stehen lassen, je nachdem, wie intensiv du den Geschmack haben möchtest. Sobald der Ingwer angenehm sauer und leicht prickelnd schmeckt, verschließe das Glas und stelle es in den Kühlschrank, um die Fermentation zu verlangsamen.
Tipp
- Wenn du das Glas beim Fermentieren bei Zimmertemperatur lagerst, dann beschleunigt sich der Prozess. An einem kühlen Ort dauert er bis zu 6 Wochen.
Wie lange ist der Ingwer haltbar?
Das geschlossene Glas ist an einem dunklen, kühlen Ort für mehrere Monate bis zu ein Jahr haltbar. Nachdem du es geöffnet hast, hält es sich in der Regel noch etwa 1 bis 2 Monate im Kühlschrank. Wichtig ist, dass der Ingwer immer vollständig mit der Salzlake bedeckt bleibt und du das Glas nach jedem Gebrauch fest verschließt.
Verwendungsmöglichkeiten für fermentierten Ingwer
Fermentierter Ingwer ist extrem vielseitig und passt zu vielen Gerichten. Du kannst ihn als originelle Salatzutat und als Topping für Bowls oder Suppen verwenden oder einfach pur genießen. Auch als Zutat in asiatischen Gerichten macht er sich wunderbar.
Viele weitere Tipps zum Haltbar machen findest du in unseren Buch:
Selber machen statt kaufen macht Spaß und spart Geld! Inspirationen und köstliche Rezepte dafür findest du hier:
Hast du vielleicht schon einmal Ingwer fermentiert? Teile deine Erfahrungen oder Tipps gerne in den Kommentaren – wir sind gespannt auf deinen Austausch!
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Mein Vorschlag: Ich wähle das Glas zum Fermentieren immer so, dass ein kleiner Weck-Glas-Deckel gerade so durch die Öffnung hineinpasst. Der liegt dann auf dem Fermentiergut und in der Flüssigkeit. Das funktioniert prima bei “Schüttelgurken” und Zucchini – warum also nicht auch bei Ingwer . . . Werde ich gleich mal ausprobieren. Danke für den Tipp.
Vielleicht sind Glasmurmeln eine günstige Alternative zum Beschwerungsglas ;)
Der Gedanke kam mir auch sofort. Die Salzlake greift das Metall an. Steine sind auch nicht wirklich geeignet. Man weiß ja nicht welche Stoffe sich da rauslösen. Dann lieber eine Beschwerung aus Glas z.B. ein Glasdeckel oder eben so ein Beschwerungsglas. Wobei diese wirklich unverhältnismäßig teuer sind.
Liebe Gabriele, danke für deinen Tipp, ich werde das ändern im Artikel. Viele Grüße, Eva
Kuchenausstecher aus Metall in Salzlake…? Sie treten doch miteinander in Reaktion. Man sollte nicht einmal salzige Lebensmittel in Alufolie einwickeln, eben aus dem gleichen Grund.
Liebe Gabriella, danke für deinen Tipp, ich werde das ändern im Artikel. Viele Grüße, Eva