Nagelpilz behandeln und vorbeugen – diese Hausmittel unterstützen die Therapie

Nagelpilz ist eine der häufigsten Erkrankungen am Fuß und kommt selbst bei guter Hygiene vor – kein Grund zur Sorge, denn die krankhafte Veränderung lässt sich gut medizinisch behandeln. Natürliche Hausmittel können darüber hinaus die Therapie unterstützen und der Entstehung von Nagelpilz vorbeugen.
Von Nagelpilz (lat. Onychomykose) spricht man, wenn sich in Fußnägeln (häufig) oder Fingernägeln (selten) bestimmte Pilzarten festgesetzt haben. Wenn der Verdacht besteht, dass ein Zehennagel von Nagelpilz befallen ist, empfiehlt es sich, das von einem Arzt abklären zu lassen. Wie man gegen Nagelpilz vorbeugen und Fußpilz als “Vorstufe” dazu mit einfachen Hausmitteln selbst behandeln und heilen kann, erfährst du in diesem Beitrag.
Nagelpilz vorbeugen: Schutz und Desinfektion
Warum es nicht empfehlenswert ist, einen Nagelpilz selber zu behandeln, erfährst du weiter unten im Beitrag. Eine ärztliche Therapie lässt sich aber mit einfachen Hausmitteln und Hygienemaßnahmen leicht unterstützen – auf die gleiche Weise kannst du vorbeugen, damit sich ein Nagelpilz gar nicht erst bildet.
Die Sporen des Nagelpilz verteilen sich leicht, wenn sie die richtigen Bedingungen vorfinden (Wärme und Feuchtigkeit). Deshalb läuft man an Orten mit Nassbereich (Schwimmhalle, Sauna), aber auch in Hotels am besten nicht barfuß, sondern trägt eigene Badeschuhe, die sich leicht reinigen lassen. Viele Schwimmhallen bieten die Möglichkeit, die Füße vor dem Verlassen der Halle zu desinfizieren – ein Angebot, das anzunehmen sich lohnt!
Tipp: Wenn ein Nagel schon von Nagelpilz befallen ist, empfiehlt es sich, Strümpfe, Bettwäsche und Handtücher mindestens bei 60° Celsius zu waschen und Schuhe zu desinfizieren. Das hilft, eine Neuansteckung zu unterbinden und andere Personen im Haushalt vor dem Pilz zu schützen.
Mit Hausmitteln gegen Nagelpilz(-verbreitung) vorbeugen
Oft verwandelt sich ein nicht behandelter Fußpilz mit der Zeit in einen Nagelpilz, oder der Befall springt vom befallenen Nagel auf benachbarte Zehen über. Das lässt sich aber mit Hausmitteln gut verhindern, die gleichzeitig der Entstehung von Fußpilz vorbeugen. Als sehr effektiv haben sich beispielsweise Fußbäder mit Salz oder Apfelessig erwiesen, und auch ätherische Öle können helfen, den Fußpilz ausheilen zu lassen.
Für ein Fußbad mit ätherischen Ölen, das gegen Fußpilz hilft und eine ärztliche Nagelpilz-Therapie unterstützen kann, werden benötigt:
- 4 Tr. ätherisches Teebaumöl
- 2 Tr. ätherisches Öl Lavendel
- 2 Tr. ätherisches Öl Salbei
- 1 EL Salz
Und so wird aus den Zutaten ein Fußbad:
- Ätherische Öle mit Salz verrühren.
- Die Öl-Salz-Mischung in fünf Liter handwarmes Wasser (36-38° C) geben und gut vermischen.
- Die Füße fünf bis zehn Minuten darin baden.
- Die Füße nach dem Fußbad gründlich abtrocknen und noch eine Weile an der Luft trocknen lassen, ehe sie wieder in Socken oder Schuhe verpackt werden.
Es empfiehlt sich, das Fußbad zweimal am Tag anzuwenden.
In einem gesonderten Beitrag haben wir weitere Hausmittel-Rezepte und andere Vorsorgemaßnahmen gegen Fußpilz gesammelt.
Tipp: Wenn deine Füße gut durchblutet sind, steigen auch die Abwehrkräfte, und Fußpilz hat weniger Chancen, sich festzusetzen. Deshalb helfen auch Wechselbäder (Füße abwechselnd kalt und heiß abduschen) und Barfuß-Laufen, solange die Witterung es zulässt.
Fußpilz hasst Trockenheit: Tipps für trockene Füße
Da sich Fußpilz – wie Nagelpilz – in feuchtem Klima am wohlsten fühlt, lohnt es sich, ihm die Feuchtigkeit zu entziehen, wo immer es geht. Mit diesen Tipps gelingt es dir, deine Füße warm, aber möglichst trocken zu halten:
- Fußnägel regelmäßig schneiden und Füße allgemein pflegen.
- Socken und Strümpfe aus atmungsaktiven Materialien tragen (Wolle, Baumwolle, Leinen).
- Schuhe häufig wechseln, sodass sie zwischendurch innen vollständig trocknen können.
- Atmungsaktive Schuhe (aus Stoff oder Filz) im Büro (wenn der Beruf es zulässt) oder an anderen Orten tragen, an denen man sich lange aufhält – auch zu Hause.
- Wenn man länger geschlossene Schuhe tragen muss: Speisestärke oder Reismehl zwischen die Zehen stäuben; beides saugt Feuchtigkeit auf und hält die Füße trocken.
- So oft wie möglich barfuß laufen.
Nagelpilz besser nicht selbst behandeln
Anders als beim Fußpilz ist die Eigenbehandlung eines Nagelpilzes nicht sehr effektiv. Das liegt daran, dass die Fadenpilze (lat. Dermatophyten), die überwiegend für die Krankheit verantwortlich sind, sich tief in die Nagelschichten bohren. Denn sie leben von Keratin, dem Hauptbestandteil des Nagels.
Viele Hausmittel können nicht lange genug einwirken, um überhaupt einen positiven Effekt hervorzurufen, und selbst die Wirkung antimykotischer Hausmittel ist oft zu schwach für eine gründliche Ausheilung. Eine ärztliche Behandlung kann bei Nagelpilz viel Verdruss ersparen – und hat nichts mit fehlender eigener Körperhygiene zu tun; dafür sind die Pilze einfach zu verbreitungsfreudig.
Nagelpilz vom Arzt behandeln lassen
Wenn ein Fuß- oder Fingernagel helle Stellen am vorderen Rand oder weiße Flecken und Streifen in der Nagelplatte aufweist, empfiehlt es sich, zum Arzt zu gehen und den Nagel überprüfen zu lassen. Denn Nagelpilz ist zwar nicht schädlich, kann aber sehr unschön und auch schmerzhaft werden, wenn er nicht behandelt wird.
Der Arzt knipst oder reibt eine kleine Probe vom Nagel ab und untersucht, ob es sich tatsächlich um Nagelpilz handelt, und welche Art von Pilz vorherrscht. Auf Grundlage dieser Analyse kann er dann zielgerichtet das passende Medikament verschreiben, das die Pilze und ihre Sporen effektiv abtötet. Das passiert zwar nicht von heute auf morgen und ein bisschen Geduld ist nötig, verspricht aber die besten Heilungschancen.
Viele weitere effektive Anwendungen mit Hausmitteln findest du in unserem Buch:
Wie beugst du Fuß- und Nagelpilz vor? Wir freuen uns über deine Anregungen in den Kommentaren!
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Moin allerseits,
danke für den Beitrag über Nagelpilz und die guten Tipps. Ich arbeite seit über 30 Jahren im Bereich Kosmetik, Ernährung und Fußpflege. Pilze und Tumore lieben Zucker. Also, wenig oder kein Industrie-Zucker ist schon einmal eine Möglichkeit von innen her etwas zu bewirken, um gesund zu bleiben. Es gibt genug Alternativen.
Regelmäßige Fußpflege und Information erzielen gute Erfolge – sofern sie angewendet werden. Teebaumöl wirkt antiviral und antimykotisch und wird normalerweise nur verdünnt angewendet. Bei Nagelpilz wende ich es pur an, wenn keine Allergie gegen Terpenole besteht. Die würde sich durch Rötung und Brennen der Haut bemerkbar machen. Morgens und abends je einen Tropfen Teebaumöl unter den Nagel laufen lassen. Was auf die Haut läuft gut abtupfen. Auch hier führt – wie so oft – nur die regelmäßige Anwendung zum Erfolg.
Habe gehört, dass zerdrückter Knoblauch über mehrere Nächte in Zehenverband auch helfen kann, schadet aber wahrscheinlich der Libido in dieser Zeit ;-)
Und eine Anti-Zucker-Diät ist generell nützlich, wenn man mit Pilzen am und im Körper zu tun hat.
Mein Mann hat schon längere Zeit mit Nagelpilz an beiden grossen Zehen zu kämpfen. Verschiedene Mittel, auch von Arzt verschriebene, haben nicht wirklich zu einer Heilung geführt. Seit er die Nägel regelmässig abends mit ätherischem Oregano Öl beträufelt, ist einer der Nägel ganz geheilt, beim anderen ist der Pilz sichtbar zurückgegangen. Aber auch da braucht es Geduld: er macht die Behandlung seid gut einem halben Jahr, und es wird noch etwas dauern bis der zweite auch geheilt ist.