
Mit Löwenzahnwurzel gesund durch den Winter - jetzt einen Vorrat anlegen
Die Tage werden kürzer, die Temperaturen fallen, Bäume verlieren ihr Laub und immer mehr Tiere bereiten sich auf den Winterschlaf vor. Auch die meisten Kräuter ziehen sich zur Winterruhe zurück. Der Löwenzahn, dessen leuchtend-gelbe Blüten uns fast das ganze Jahr begleiten, ist im Herbst nur noch an seinen Blättern erkennbar. Bald sind selbst diese verschwunden und nur die Wurzel überwintert. Dabei können wir den Taraxacom officinale auch in den kalten Monaten gut gebrauchen. Warum also nicht einen kleinen Vorrat anlegen und die vielfältigen Heilkräfte dieser wunderbaren Wildpflanze während des Winters nutzen?
Dass die Blätter des Löwenzahns vom Frühjahr bis in den Herbst hinein Salate um eine nussige bis leicht bittere Note ergänzen und durch ihren hohen Vitamin-C-Gehalt bereichern, ist sicher verbreitetes Allgemeinwissen. Vielleicht kennst du auch Rezepte für die schönen Blüten, die nicht nur eine Bienenweide sind, sondern mit denen man allerhand Leckeres zubereiten kann, wie leckeren Löwenzahnsirup oder Naturkosmetik-Rezepte mit Löwenzahn. Doch auch die Wurzel des Löwenzahns hat einiges zu bieten und ist ein altbekanntes, volkstümliches Heilmittel.
Wie dir Löwenzahn hilft
Der Tee oder Presssaft aus Löwenzahn-Blättern oder -Wurzeln regt mit seinen Bitterstoffen den Appetit an und verbessert den Gallenfluss. Seine leicht abführende Wirkung hilft bei Verdauungsproblemen. Kräuterpfarrer Künzle empfahl den Tee aus Kraut oder Wurzel sogar gegen unreine Haut und Hämorrhoiden. Darüber hinaus wirkt Löwenzahn harntreibend und wird deshalb auch bei Blasenbeschwerden, Gicht und rheumatischen Beschwerden empfohlen. Als reinigender Tee beim Fasten im Frühjahr ist der treibende Löwenzahn ebenfalls beliebt.
1. Löwenzahnwurzeln ernten
Ab Herbst, noch bevor sich die Blätter des Löwenzahns zurückziehen, und bis zur Zeit vor der Blüte im späten Frühling, kannst du leicht die ganze Pflanze mit ihrer Wurzel ausgraben. Wie immer ist dabei Rücksichtnahme gefordert: Du willst nicht einen ganzen Bestand des Taraxacom ausmerzen, sondern dich auch im nächsten Jahr wieder über die Pflanze freuen. Deshalb entnimm nur so viel, wie du tatsächlich verarbeiten und gebrauchen kannst.
Bei fester Erde empfiehlt es sich, mit einer Grabegabel zunächst die Erde rundherum etwas aufzulockern. Zum Heben der Wurzel kannst du dich einer Schaufel oder eines Spatens bedienen, meist reicht aber die kleine Handschaufel schon aus. Bei sehr großen Pflanzen ist auch die Grabegabel sinnvoll, um damit die ganze Pflanze zu heben. Apropos groß: Löwenzahnwurzeln können bis zu zwei Meter lang werden!
Wenn du die Wurzeln aus der Erde gezogen hast, dann klopfe sie vorsichtig ab. Gerade im Herbst sammeln sich Regenwürmer und andere nützliche Gartenbewohner an den Wurzeln. Mit dem Abklopfen fallen sie herunter und bleiben dort, wo sie hingehören, ohne dass ihnen geschadet wird.
2. Frische Wurzeln verwenden
Die frische Wurzel kann direkt verwendet werden. Reinige sie dazu von den Erdresten, z.B. mit einer Wurzelbürste, und schneide sie in Scheiben. Nun kann sie als Gemüse gedünstet oder als frischer Tee aufgesetzt werden. Wie bei Möhren und anderen Wurzelpflanzen, kannst du die gereinigte und klein geschnittene Wurzel auch blanchieren und dann einfrieren.
3. Löwenzahnwurzel trocknen
Eine andere Möglichkeit ist das Trocknen der Wurzel. Dafür lässt du die Wurzel zunächst oberflächlich antrocknen, indem du sie einen Tag auf Zeitungspapier liegen lässt. Nun kannst du die restliche anhaftende Erde einfach abklopfen oder mit einer Wurzelbürste entfernen. Dann schneidest du die Wurzel längs in zwei Hälften und trocknest die Stücke durch. Hierfür empfiehlt es sich, die Wurzelhälften an einem trockenen Ort aufzuhängen, aber nicht in direkter Nähe von Wärmequellen wie der Heizung oder dem Ofen und vor allem auch nicht in direktem Sonnenlicht.
Diese gesunde Wurzel stärkt dich in den kalten Monaten! Löwenzahnwurzeln richtig ernten, verarbeiten und zubereiten.
Die getrockneten Wurzelstücke können in kleineren Portionen zur Teezubereitung genutzt werden und dich so den gesamten Winter über stärken. Ebenso kannst du die Wurzeln mahlen und als Kaffee-Ersatz, sogenannten Muckefuck, nutzen.
Übrigens: Ich schreibe hier zwar über den Wiesen- oder Gemeinen Löwenzahn, aber in gleicher Weise sind seine Verwandten, der Herbst-Löwenzahn (Leontodon autumnalis) und der Raue Löwenzahn (Leontodon hispidus) verwendbar.
4. Löwenzahnwurzel-Tinktur
Neben dem Trocknen gibt es noch einige andere Methoden zur Aufbewahrung von Wildkräutern.
Mit Löwenzahnwurzeln kannst du auch leicht eine Tinktur herstellen und bei Problemen wie Verdauungsschwäche, Appetitlosigkeit, Müdigkeit und Abgeschlagenheit zu dir nehmen.
Ein Hinweis an Allergiker
Die Familie Löwenzahn gehört zu den Korbblütengewächsen (Asteraceae). Bei Unverträglichkeit von Korbblütern ist bei der Nutzung sämtlicher Pflanzenteile Vorsicht geboten.
Wie verwendest du die Löwenzahnwurzel? Hinterlasse uns unten einen Kommentar!
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