Einkaufsnetz knüpfen aus selbst gemachtem T-Shirt-Garn
Ein platzsparender Netzbeutel, der sich für den spontanen Einkauf immer in der Tasche oder dem Rucksack befindet, lässt sich ganz einfach aus Textilgarn selber machen. Um ein solches Einkaufsnetz zu knüpfen, brauchst du noch nicht einmal Textilgarn zu kaufen, denn es lässt sich ganz einfach aus einem alten T-Shirt selber machen.
Einkaufsnetz aus Textilgarn
Ist es an der Zeit, den Kleiderschrank mal wieder auszumisten? Verwandle ausgemusterte T-Shirts in Textilgarn, das sich nicht nur für diesen Netzbeutel, sondern auch für viele andere Handarbeitsprojekte verwenden lässt.
Am besten geeignet für Textilgarn ist glatt rechts gestrickter dünner T-Shirt-Stoff. In Rippen gestricktes, dickeres Gewebe ist weniger gut zu gebrauchen, weil sich die Seiten der Stoffstreifen nicht so schön aufrollen.
Um Textilgarn für ein Einkaufsnetz zurechtzuschneiden, brauchst du ein möglichst großes Herren-T-Shirt. Besonders ebenmäßig wird der Beutel, wenn du ein Shirt ohne seitliche Nähte verarbeitest. Ein normales T-Shirt tut es aber auch.
Tipp: Wenn du kein altes T-Shirt übrig hast, kannst du auch fertiges T-Shirt-Garn kaufen.
Um ein Einkaufsnetz aus Textilgarn selber zu knüpfen, benötigst du:
- Textilgarn und Ärmelbündchen von einem großen T-Shirt oder etwa 30 Meter Textilgarn von der Rolle
- eine runde Dose, ein Bügelglas oder ein Stück eines großen Papprohrs mit einem Durchmesser von etwa 10 bis 15 Zentimetern, an dem die Garnfäden zum Knüpfen befestigt werden können
- eine Schere
- zwei Wäscheklammern oder Papierclips
Einkaufsnetz knüpfen – Anleitung
Benötigte Zeit: 1 Stunde und 30 Minuten
Mit gekauftem Textilgarn kannst du direkt bei Schritt 4 starten. So wird’s gemacht:
- Griffe zurechtschneiden
Das T-Shirt ausbreiten und die Säume der Ärmel so abschneiden, dass zwei Ringe entstehen – sie werden später als Tragegriffe für das Netz verwendet.
- T-Shirt in Ringe schneiden
Den unteren Saum des T-Shirts entfernen. Dann von der Unterkante des Hemdes beginnend von links nach rechts 20 etwa zwei Zentimeter breite Ringe abschneiden. Wenn es nur für 18 Ringe reicht oder auch ein paar mehr entstehen, ist das ebenfalls in Ordnung, nur muss die Anzahl gerade sein.
- Stoffringe dehnen und aufschneiden
Die Stoffringe dehnen, damit sich die Seiten einrollen und die typische Form des Textilgarns ergeben. Die Ringe dann an einer Seite aufschneiden.
- Garn durch die Griffe ziehen
Bei gekauftem Textilgarn 6 Stücke à 33 Zentimeter und 20 Stücke à 130 Zentimeter zurechtschneiden. Jeweils drei der kurzen Stücke zu einem Strang flechten und die Enden miteinander verknoten, sodass zwei Ringe als Griffe entstehen.
Jeweils die Hälfte der Streifen des gekauften oder selbst gemachten Garns durch die Griffringe ziehen. - Griffe am Gefäß befestigen
Die beiden Tragegriffe mit den Klammern am oberen Rand des Gefäßes oder der Rolle befestigen. Die Stoffstreifen etwas verteilen, sodass sie rundherum in gleichmäßigem Abstand voneinander und gleich lang außen herunterhängen.
- Erste Reihe knüpfen
Zwei der herabhängenden Stoffstreifen in einem Abstand von zwei bis drei Zentimetern vom Ärmelsaum verknoten. Dafür die beiden Streifen zusammen zu einer Schlinge legen und die beiden Enden durchziehen. Auf diese Weise alle Streifen paarweise verknoten.
- Weitere Reihen versetzt knüpfen
Die folgenden Knotenreihen jeweils um einen Garnstreifen versetzt knüpfen. Dabei einen immer gleichbleibenden Abstand von zwei bis drei Zentimetern zur vorherigen Knotenreihe einhalten. So entsteht eine zusammenhängende, gleichmäßige Netzstruktur. Weiter knüpfen, bis die Garnenden noch etwa zehn Zentimeter lang sind oder der Beutel hoch genug ist.
- Enden verknoten
Das Netz vom Gefäß oder der Rolle abnehmen und flach ausbreiten. Die unterste Knotenreihe so anordnen, dass abwechselnd Knoten der oberen und der unteren Lage nebeneinander liegen. Die unteren Garnenden so wie auf dem Bild zu sehen übereinander legen und von links nach rechts jeweils zwei Enden sehr fest verknoten.
- Fransen stutzen
Die Garnenden, die vermutlich unterschiedlich lang sind, auf eine Länge schneiden – nach Wunsch zu längeren Fransen oder mindestens einen Zentimeter langen Enden.
Damit ist dein Netzbeutel bereit zum Einkaufen. Falls du dich wunderst, dass das Netz eher klein aussieht, befülle es doch einmal mit einigen Dingen. Du wirst sehen, dass es sich durch das Gewicht stark dehnt und einige Einkäufe aufnehmen kann. Wenn es geleert wird, macht es sich wieder ganz klein und nimmt kaum Platz weg.
Tipp: Auch mit dieser Methode lässt sich ein altes T-Shirt in einen Beutel verwandeln. Wer möchte, kann eine stabile Einkaufstasche ebenfalls selber machen – zum Beispiel aus Stoffresten.
Weitere Ideen zum Upcycling alter Kleidung findest du in unserem Buch:
Wie sich Plastikmüll vermeiden lässt, indem vermeintlich ausgediente Dinge wiederverwendet werden, kannst du in unserem Buch entdecken:
Hast du schon einmal ein altes T-Shirt in etwas Neues verwandelt? Was hast du daraus gemacht? Wir freuen uns über einen Kommentar von dir!
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Bin ich die einzige, bei der Alles aus zerschnittenen T-Shirts furchtbar fusselt?
Vielen Dank für die tolle Idee! Hab aus meiner uralten, kaputten Yogahose so eine Tasche geknüpft. Hat zwar lange gedauert, sich aber gelohnt. Und wieder eine Sache weniger, die man wegwerfen muss. :)
Finde die Idee super. Habe es gerade versucht, verstehe aber nicht den Schritt 8, wie werden die Enden richtig verknotet? Kann mir da bitte jemand einen Tip geben?
Hallo Herta,
es geht darum, dass du jeweils ein Ende der vorderen Reihe mit einem Ende der hinteren Reihe verknotest, damit der Beutel unten geschlossen ist. Ich hoffe, das hilft!
Liebe Grüße!
Wir haben früher diese Netze aus Damenstrumpfhosen gefertigt. Diese wie beim Shirt in Streifen geschnitten und einmal in die Länge ziehen, dann erreicht man das einrollen des Materiales. Irgendwie total in Vergessenheit geraden.
Finde den Tipp genial! Da werden aus alten T-Shirts nicht nur mehr Putzlappen!
einfach nur genial!
vielen herzlichen Dank für diese tollen, nachhaltigen und einfach-umsetzbaren Ideen!