Brunnenkresse: gesund und einfach selbst anbauen

Die fast vergessene Heilpflanze: Brunnenkresse wächst am besten im eigenen Garten – oder sogar auf dem Balkon. Warum sie so gesund ist und wie du sie selber ziehen kannst, erfährst du in diesem Beitrag.
Es gibt Pflanzen, die im Alltag völlig unterschätzt werden. Obwohl sie wie kleine Kraftpakete auf uns wirken können. Die Brunnenkresse ist so eine. Ihr Geschmack ist würzig-scharf, ähnlich wie Rucola, ihre Wirkung jedoch deutlich stärker: Sie unterstützt den Körper bei Entgiftung, liefert viele Vitalstoffe und wirkt sogar antibakteriell. Trotzdem findet man sie kaum in einem Supermarkt. Es liegt vielleicht daran, dass sie sich nicht gut lagern lässt. Umso schöner: Brunnenkresse kannst du leicht selbst anbauen, sogar auf dem Balkon oder auf der Fensterbank.
Warum Brunnenkresse so gesund ist
Brunnenkresse ist nicht nur ein grünes Blattgemüse, sie gehört zu den ältesten bekannten Heilpflanzen Europas. Schon Hippokrates empfahl sie als „Stärkungsmittel für Schwächlinge“. Heute weiß man, warum: Ihre Inhaltsstoffe wirken entzündungshemmend, schleimlösend und blutreinigend. Damit kann sie zum Beispiel die Atemwege unterstützen, das Immunsystem stärken und die Verdauung anregen. Besonders in der Frühjahrsküche ist sie ein echter Schatz, weil sie den Körper bei der natürlichen Entgiftung unterstützt.
Brunnenkresse selbst anbauen
Am wohlsten fühlt sich Brunnenkresse an feuchten, halbschattigen Standorten – ideal sind kleine Gartenteiche, Mini-Beete mit viel Wasser oder sogar Schalen mit feuchter Erde auf dem Balkon. Auch eine selbst gebaute Kräuterspirale eignet sich hervorragend für halbschattenliebende Pflanzen wie Brunnenkresse, da sie verschiedene Feuchtigkeitszonen schafft.
Auch im selbst gemachten Sprossenglas lässt sich Brunnenkresse ganz einfach ziehen. Dafür die Samen zunächst einige Stunden einweichen, dann in ein gut gereinigtes Keimglas geben, täglich spülen und das Glas schräg aufstellen. Nach etwa 5–7 Tagen sind die Sprossen erntereif. So kannst du frische Brunnenkresse zum Beispiel als Topping für Salate oder aufs Brot genießen.
Anleitung zum Anbau
- Saatgut bekommst du im Biofachhandel oder online, zum Beispiel ökologisch und gentechnikfrei von Bingenheimer Saatgut.
- Aussaat: ab März direkt ins Freie oder in Töpfe auf dem Balkon. Wichtig ist ein nährstoffreicher, ständig leicht feuchter Boden.
- Keimung: Die Samen keimen bei 10–15 °C innerhalb von 7–14 Tagen.
- Pflege: Regelmäßig gießen – bei warmem Wetter am besten täglich.
- Ernte: Bereits nach 4–6 Wochen kannst du die ersten Triebe abschneiden. Immer nur die oberen Blätter ernten, so wächst die Pflanze kräftig nach.
Tipp: Stelle einen Topf mit Brunnenkresse auf einen Untersetzer mit Wasser und gieße ca. alle zwei Tage neues Wasser nach. So bleibt der Wurzelbereich immer leicht feucht, wie in der Natur an einem Bachlauf.
Saisonale Tipps für Anbau und Verwendung
Brunnenkresse ist ein klassisches Frühjahrs- und Frühsommerkraut. Von März bis Juni wächst sie besonders schnell und aromatisch. Im Sommer kann die Pflanze bitterer schmecken – dann lohnt sich die Ernte vor allem in den kühleren Morgenstunden. In milden Wintern oder im Gewächshaus ist auch eine ganzjährige Kultur möglich.
Wer seinen Garten nach den Prinzipien der Permakultur gestaltet, kann Brunnenkresse gezielt an feuchten Standorten integrieren – zum Beispiel in der Nähe eines Regenwasserlaufs oder in einer Senke.
Besonders im Frühjahr profitiert der Körper von der reinigenden Wirkung der Brunnenkresse – perfekt für eine natürliche Frühjahrskur oder als frischer Begleiter zu leichten Gerichten.
Wertvolle Inhaltsstoffe der Brunnenkresse
Brunnenkresse enthält eine Vielzahl an bioaktiven Stoffen, die gesundheitsfördernd wirken. Am besten du verzehrst sie roh als Salat, als Brunnenkresse-Pesto oder im Smoothie. Beim Erhitzen gehen viele der wertvollen Inhaltsstoffe verloren.
- Vitamin C – stärkt das Immunsystem, antioxidativ
- Vitamin A (Beta-Carotin) – gut für Haut und Augen
- Vitamin K – wichtig für die Blutgerinnung
- Folsäure – essenziell für Zellteilung und Wachstum
- Calcium, Kalium und Eisen – für Knochen, Muskeln und Blutbildung
- Senfölglykoside (Glucosinolate) – wirken entzündungshemmend, schleimlösend, stoffwechselanregend
Brunnenkresse bringt nicht nur frischen Geschmack in die Küche, sondern auch wertvolle Vitalstoffe in den Alltag. Wer keinen Garten hat, kann sie trotzdem auf dem Balkon oder sogar auf der Fensterbank kultivieren.
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Wie baust du Brunnenkresse an? Hast du eigene Rezepte oder Tipps? Teile sie gerne in den Kommentaren!
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