Blumensträuße – bio und regional? So kaufst du nachhaltig Blumen!

Blumensträuße sind wunderschön und erfreuen das Gemüt, leider verursachen sie auch viele Umweltprobleme. Finde heraus, wie du sie mindern kannst.

Obwohl ich weiß, dass der nachhaltigste Umgang mit Blumen darin besteht, sie wachsen zu lassen, kann ich mir den einen oder anderen Kauf von Schnittblumen nicht verkneifen. Schaut man sich Herkunft und Umweltbilanz der farbenfrohen Blütenpracht genauer an, kommen einige unschöne Seiten der weltweiten Schnittblumen-Industrie zum Vorschein.

Wusstest du zum Beispiel, dass der überwiegende Teil der bei uns erhältlichen Blumen aus dem Ausland importiert wird, große Mengen sogar aus Afrika und Südamerika? Doch nicht nur die weiten Transportwege, auch der hohe Wasserverbrauch und der intensive Einsatz von Pestiziden schädigen die Umwelt in den Herkunftsländern.

Wer nun glaubt, mit dem Kauf von heimischen oder zumindest europäischen Blumen nachhaltiger zu handeln, liegt leider auch nur bedingt richtig. Denn abhängig von der Jahreszeit werden viele Blumenarten dort in beheizten Gewächshäusern unter Kunstlicht angebaut. Die Folge ist ein enormer Energieverbrauch, bei dem so manche von weit her importierte Freiland-Pflanze sogar eine besser Energiebilanz aufweisen kann.

Ganz schön kompliziert? Stimmt! Deshalb möchte ich dir in diesem Beitrag die besten Tipps und Alternativen vorstellen, damit du dir selbst und anderen auch weiterhin unbeschwert eine blumige Freude machen kannst.

Freilandblumen – Was blüht wann?

Im Hinblick auf ihre Umweltfreundlichkeit sind Freiland-Blumen die bessere Wahl. Schon ab Februar/März gedeiht auch in unseren Breiten eine wachsende Zahl von Blumen unter freiem Himmel. Mit den ersten warmen Tagen erblühen Zwiebelblumen, zum Beispiel Tulpen und Krokusse, auch Primeln und Veilchen lassen nicht mehr lange auf sich warten.

Den Höhepunkt der regionalen Freiland-Blumen-Saison bilden die Sommermonate Juni, Juli und August. Zu diesem Zeitpunkt ist das Angebot am größten und umfasst neben Dahlien, Sonnenblumen, Lilien und Rosen eine Vielzahl weiterer beliebter Schnittblumen-Arten.

Eine ausführliche Liste, wann welche Blumen bei uns im Freiland blühen und welche Sorten zeitgleich aus dem Gewächshaus erhältlich sind, findest du bei der Initiative öko-fair.

Frage doch einfach mal beim Floristen nach, woher die Blumen für deinen Strauß stammen und wie sie angebaut werden. Denn je mehr Menschen sich für die Hintergründe interessieren und regionale Ware bevorzugen, umso mehr steigt auch das Interesse bei Erzeugern und im Handel, ihr Sortiment entsprechend anzupassen.

Blumen aus der Region – “Ich bin von hier”

Leider herrscht im Blumenmark weit weniger Transparenz bezüglich Herkunft und Anbaumethoden, als es beispielsweise im Bereich von Lebensmitteln der Fall ist. Während es für Nahrungsmittel mittlerweile eine große Zahl von Siegeln gibt, die belegen, nach welchen Kriterien Bio-Siegel vergeben werden, sucht man Bio-Blumen häufig vergebens. Und auch die Herkunft bleibt in aller Regel im Dunkeln.

Blumensträuße sind wunderschön und erfreuen das Gemüt, leider verursachen sie auch viele Umweltprobleme. Finde heraus, wie du sie mindern kannst.

Die Initiative “Ich bin von hier!” möchte das ändern und den Markt für regionale Blumen stärken. Zu diesem Zweck erhalten Topfpflanzen und Schnittblumen das obenstehende Siegel, wenn sie in einem Radius von 100 bis 150 Kilometer um den Großmarkt produziert wurden, auf dem sie gehandelt werden.

Achte doch beim nächsten Blumen- oder Pflanzenkauf einmal darauf, ob du das Siegel irgendwo entdecken kannst, oder frage den Händler danach.

Felder mit Blumen zum Selber-Schneiden

Hast du schon mal Blumen selbst geschnitten, statt sie im Laden zu kaufen? In vielen ländlichen Regionen findest du Blumen-Felder, die dazu einladen, sich einen frischen Strauß zusammenzustellen. Das Angebot reicht je nach angepflanzten Blumensorten von Anfang März bis in den November hinein und gilt oft sieben Tage pro Woche rund um die Uhr. Denn viele Felder sind mit kleinen Kassen ausgestattet, in denen der Käufer den selbst errechneten Betrag auf Vertrauensbasis hinterlässt. Regionaler und frischer kann ein Blumenstrauß kaum sein.

Blumensträuße sind wunderschön und erfreuen das Gemüt, leider verursachen sie auch viele Umweltprobleme. Finde heraus, wie du sie mindern kannst.

Zudem sind die Angebote meist sehr preiswert und mit dem großflächigen Blumen-Anbau tun die Landwirte ganz nebenbei noch etwas Gutes für Bienen und andere Insekten.

In diesem Video werden ein solches Feld, der Betreiber und einige interessante Hintergründe vorgestellt:

Tipp: Du kannst Blumen auch trocknen lassen, um etwas länger etwas von ihnen zu haben.

Alternativen zu Schnittblumen

Auch wenn mit dem bevorzugten Kauf saisonaler und regionaler Schnittblumen in Punkto Nachhaltigkeit schon einiges gewonnen ist, kommen beim konventionellen Anbau umweltschädliche Pestizide zum Einsatz. Und jedem Pflanzenfreund stellt sich früher oder später die Frage, ob es nicht sinnvolle und ebenso schöne Alternativen zu den kurzlebigen Blumen in der Vase gibt.

1. Topfpflanzen

Wusstest du, dass es zahlreiche prächtig blühende Topfpflanzen gibt? Einige davon bringen sogar ganzjährig Blüten hervor und können damit viele Blumensträuße ersetzen. Zudem sind Zimmerpflanzen viel mehr als nur eine schöne Dekoration, sie tragen auch zu einem besseren Raumklima in deinem Zuhause bei.

Tipp: Achte auch beim Kauf von Topfpflanzen auf Herkunft und Anbaumethode. Wirst du beim stationären Handel nicht fündig, kannst du Bio-Blumen auch online bestellen, zum Beispiel hier. Mit etwas Glück findest du sogar einen Anbieter in deiner Nähe, so dass die Versandwege kurz bleiben.

2. Papierblumen

Eine außerordentlich schöne Alternative zum klassischen Blumenstrauß sind Blumen aus gefaltetem Papier. Papierrosen lassen sich leicht herstellen und ihr Anblick erfreut uns praktisch ewig.

Teure Rosen aus Afrika einfliegen lassen? Das muss nicht sein, diese selbstgemachten Blüten sind leicht, preiswert und halten ewig!

3. Essbare Sträuße

Die etwas kurzlebigere, aber nicht minder originelle Alternative findest du in Form von essbaren Sträußen. Ob aus Obst, Gemüse oder mit den Lieblingssüßigkeiten des Beschenkten, Bastel-Liebhaber können sich hier richtig austoben. Wer einen süßen Strauß lieber fertig kaufen möchte, wird in Süßwaren-Geschäften fündig.

Bist du es leid Blumensträuße zu verschenken? Oft verschwinden sie in einem Meer von anderen Sträußen und verwelken. Dabei gibt es leckere Alternativen!

Hast du weitere Tipps zum Kauf regionaler Schnittblumen oder kennst du andere schöne Alternativen? Dann hinterlasse uns und den anderen Lesern einen Kommentar!

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3 Kommentare

  1. Hallo
    Toller Artikel, danke!
    Bedenkt beim Selber-Schneiden, dass auch diese Blumen mehrheitlich konventionell und unter grossem Einsatz von Pestiziden angebaut werden – wenn immer möglich ökologisch bewirtschaftete Felder unterstützen! lg

    Antworten
  2. Hallo
    sehr guter Artikel!
    Habt ihr auch Info’s zu Blumen aus ‘Fair trade’? Wie es da aussieht bzgl Arbeitsbedingungen, Einsatz von Pestiziden usw.
    Und ob man die guten Gewissens kaufen kann!

    Antworten

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