
Swiffer-Staubmagnet-Alternative: Nähanleitung für waschbaren Staubwedel
Staubwedel sind praktisch, weil sie von nahezu allen Oberflächen den Staub aufnehmen: Einmal über Möbel und andere Flächen gewischt, schon hängt der Staub im Tuch und nicht mehr in der Wohnung. Anstatt das Tuch nach einmaliger Benutzung wegzuwerfen, lässt sich eine Swiffer-Staubmagnet-Alternative zum Ausschütteln und Auswaschen auch einfach selber nähen!
Ausgediente (Baum-)Wolldecken oder alte Flanellhemden lassen sich zum Beispiel gut zu einem selbst genähten Staubwedel weiterverarbeiten. Die verwendeten Stoffe laden sich elektrostatisch auf und ziehen den Staub somit wie ein Magnet an. Dank der weichen Struktur werden selbst empfindliche Oberflächen wie Glas oder Holz ganz ohne Druck schonend gereinigt.
Staubwedel selber machen
Wer einen waschbaren Staubwedel-Überzug selber näht, spart nicht nur jede Menge Müll durch Wegwerfprodukte, sondern schenkt bei dieser Gelegenheit alten Stoffen auch gleich noch ein sinnvolles zweites Leben.
Für eine Swiffer-Staubmagnet-Alternative werden benötigt:
- Handteil eines Swiffer Staubmagneten
- weicher, leicht angerauter Stoff (siehe Materialempfehlungen weiter unten im Beitrag): 4 große Zuschnitte (23 x 19 cm) und 4 kleine Zuschnitte (19 x 19 cm)
- Nähmaschine, passendes Garn und Stecknadeln
- wasserlöslicher Stift, Stoffschere

Tipp: Mit ein wenig handwerklichem Geschick lässt sich auch ein plastikfreier Ersatz für das Swiffer-Handteil anfertigen, zum Beispiel gebogen aus einem Drahtkleiderbügel oder aus Vierkanthölzern und einer Laubsäge. Säge dafür – ähnlich wie beim Swiffer-Vorbild – eine Gabelform in das Holz, um den Stoff später nach der gleichen Nähanleitung herstellen zu können.
Benötigte Zeit: 25 Minuten.
Um eine Swiffer-Staubmagnet-Alternative zu nähen, gehe wie folgt vor:
- Bezug für das Handteil nähen
Damit der Staubwedelaufsatz perfekt auf das Swiffer-Handteil (oder eine selbst gemachte Alternative) passt, positioniere einen großen Stoffzuschnitt mittig über und einen mittig unter der Gabel. Mit Stecknadeln feststecken und mit einem Stift grob die Umrisse des Handteils nachzeichnen. Die Gabel wieder herausziehen und mit einem einfachen geraden Stich entlang der Markierung nähen.
Den Bezug “anprobieren”, und falls das Handteil noch zu locker zwischen den Stoffschichten sitzt, eventuell noch eine zweite, engere Naht hinzufügen, bis die Swiffer-Gabel auch wirklich nicht mehr verrutschen kann. - Restliche Stoffzuschnitte festnähen
Die Gabel wieder entfernen. Von vorn noch einen kleinen Stoffzuschnitt mittig mit Stecknadeln feststecken, von hinten – ebenfalls mittig – nacheinander zwei kleine, zwei große und noch einen kleinen Zuschnitt feststecken. Alle acht Stoffschichten mit einem geraden Stich senkrecht in der Mitte zusammennähen, sodass die Naht passgenau zwischen den beiden Gabelzinken liegt.
Die gesamte Arbeit wenden. Zwei der nun oben liegenden Stoffschichten wie ein Buch zusammenklappen, alles zur Seite drehen und die zusammengeklappten “Buchseiten” etwa einen Zentimeter von der Falz entfernt mit geradem Stich zusammennähen. - Fransen schneiden
Einzelne oder übereinanderliegende Stoffschichten ringsherum in etwa einen Zentimeter breite Fransen schneiden, bis der Stoff von allen Seiten komplett eingeschnitten ist. Die Gabel wieder einstecken und vor der Verwendung etwaige Stoffflusen über dem Mülleimer ausschütteln.
Jetzt kann die Swiffer-Alternative wie das Wegwerfprodukt auch für das Abstauben von Möbeln, Lampen und technischen Geräten benutzt werden sowie um Heizkörper zu reinigen! Nach jeder Benutzung wird der selbst genähte Staubwedel am besten über einem Mülleimer oder draußen ausgeklopft und von Zeit zu Zeit per Hand oder in der Maschine (je nach Material) gewaschen.
Welches Material für die Swiffer-Staubmagnet-Alternative?
Durch Reibung laden sich vor allem synthetische Fasern elektrostatisch auf und ziehen Staub wie ein Magnet an. Aber auch tierische Fasern (Wolle) und Baumwolle zeigen diesen Effekt, wenn der Stoff eine aufgeraute oder leicht fransige Oberfläche hat, wie zum Beispiel Biberstoff oder Molton. Wolle und Baumwolle haben dabei noch den Vorteil, dass beim Waschen kein Mikroplastik im Abwasser landet.
Baumwolle lässt sich problemlos bei 60 °C waschen, es empfiehlt sich aber, das Material nach dem Trocknen kräftig auszuschütteln, damit sich die Fasern wieder aufstellen und für die gewohnt weiche Haptik sorgen. Synthetikfasern landen wie üblich bei 30-40 °C in der Maschine. Dabei gegebenenfalls einen Waschbeutel zum Auffangen der Mikroplastikteilchen verwenden. Wolle wird besser nur per Hand mit kaltem oder lauwarmem Wasser und einem geeigneten Wollwaschmittel ausgewaschen.
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Welches Wegwerfprodukt konntest du bereits erfolgreich aus deinem Haushalt verbannen und wie? Teile deine Idee gern in einem Kommentar unter dem Beitrag!
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