
Wärmende Chili-Salbe selber machen - gegen Schmerzen und Muskelverspannungen
Verspannungen im Schulter- und Nackenbereich sind ein leidiges Problem, das vor allem Menschen mit sitzender Tätigkeit plagt. Sportler wiederum werden gelegentlich von schmerzendem Muskelkater heimgesucht. In all diesen Fällen hilft ein bewährtes Hausmittel: Wärme!
Statt eine Salbe auf Chili-Basis zu kaufen, lässt sie sich auch ganz einfach selber machen. Das folgende Rezept ergibt eine wärmende Chili-Salbe, deren Wirkung mit der von rotem Tiger-Balsam vergleichbar ist. Dafür brauchst du nur vier Zutaten und Spaß am Selbermachen.
Chili-Salbe selber machen
Um die Wirkstoffe der Chili verfügbar zu machen, wird im ersten Schritt ein Chili-Öl hergestellt. Zusammen mit wenigen anderen Zutaten kannst du damit dann eine Chili-Salbe selber machen. Folgende Zutaten und Utensilien werden benötigt:
- 100 ml hochwertiges Pflanzenöl (Sonnenblume, Raps, Olive)
- 10-12 g Bienenwachs (vom lokalen Imker oder online bestellen, vegane Alternative: 5-6 g Carnaubawachs)
- 10-15 g getrocknete Chili, alternativ 25-30 g frische Chilischoten (dann am besten einen Heißauszug machen, wie weiter unten beschrieben)
- 10-15 Tropfen ätherisches Öl mit schmerzlindernder und durchblutungsfördernder Wirkung, zum Beispiel Thymian, Rosmarin, Eukalyptus, Latschenkiefer
- Mullwindel, Geschirrtuch oder Kaffeefilter
- Schraubglas
- Topf und Schmelzschale oder etwas Ähnliches für ein Wasserbad
- Kleine Salbentiegel zur Aufbewahrung
Je nach Ziehzeit und verwendeter Chili-Sorte erreicht das fertige Öl einen unterschiedlich starken Schärfegrad. Mit Peperonis wird es mittelscharf, mit Cayenne scharf und mit Habaneros sehr scharf.
Tipp: Besonders cremig wird deine Salbe, wenn du die Hälfte des Wachses durch die dreifache Menge Lanolin ersetzt.
Im ersten Schritt wird ein Ölauszug (Kaltauszug) herstellt, der dann die Basis für deine Salbe bildet. Dazu gehst du wie folgt vor:
- Getrocknete Schoten im Mörser oder in einer Gewürzmühle zerkleinern.
- Pflanzenöl in ein Schraubglas geben.
- Chili-Schoten hinzufügen. Sie sollten von Öl bedeckt sein.
- Glas verschließen und an einem warmen Ort für zwei bis sechs Wochen stehen lassen. Mindestens einmal am Tag leicht schütteln, um Schimmelbildung zu vermeiden.
- Das fertige Chili-Öl zum Filtern durch ein Tuch oder einen Kaffeefilter gießen.
Tipp: Wenn dir das alles zu lange dauert, kannst du alternativ einen Heißauszug herstellen. Dazu das Pflanzenöl in einem Wasserbad erhitzen, die gehackten Chili-Schoten hinzugeben und das Ganze 45 Minuten sanft köcheln lassen. Noch schneller geht es mit einem fertigen Bio-Chili-Öl.
Nun kann die Zubereitung der eigentlichen Salbe beginnen:
- Chili-Öl zusammen mit dem Wachs und ggf. Lanolin im Wasserbad langsam erwärmen, dabei mit einem sauberen Holz- oder Glasstäbchen umrühren, bis alles geschmolzen ist.
- Ein paar Tropfen auf einem Teller erkalten lassen und prüfen, ob die richtige Konsistenz erreicht ist. Falls die Salbe nicht fest genug ist, etwas mehr Wachs hinzugeben oder im umgekehrten Fall etwas Pflanzenöl nachgießen, wieder umrühren und erneut testen.
- Wenn du mit der Konsistenz zufrieden bist, die fertige Salbe in desinfizierte Tiegel abfüllen.
- Beim Abkühlen 10-15 Tropfen ätherisches Öl hinzugeben und unterrühren.
- Gefäße beschriften und mit Herstellungsdatum versehen.
Chili-Salbe anwenden
Die Chili-Salbe bei akuten Beschwerden ein- bis zweimal am Tag auf die entsprechenden Stellen auftragen. Weil das Chili auch die Haut reizt, solltest du die Anwendung nicht zu oft wiederholen. Für Schwangere und Kinder ist die Chili-Salbe nicht geeignet.
Die Grundlagen zur Herstellung von Naturkosmetik kannst du hier erfahren. Viele weitere Rezepte und Ideen für Pflegeprodukte zum Selbermachen findest du hier und in unseren Buchtipps:
Mit welchen Hausmitteln hattest du bei der Linderung von Muskelschmerzen und Verspannungen Erfolg? Verrate uns deinen Geheimtipp in einem Kommentar unter diesem Beitrag!
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