Reißverschluss reparieren – ein zweites Leben für Kleidung und Taschen

Reißverschluss kaputt? Das ist noch lange kein Grund, ein Kleidungsstück oder eine Tasche wegzuwerfen. Und auch Geld auszugeben für eine Reparatur ist nicht notwendig, denn in den meisten Fällen kannst du selbst den Reißverschluss reparieren, ohne dass es dich etwas kostet.
Schiebergriff ersetzen
Der Griff des Reißverschluss-Schiebers (auch Zipper oder Schlitten genannt) bricht schnell mal ab. Dann wird es umständlich, den Verschluss zu öffnen und zu schließen. Eine schnelle Lösung ist es, eine Büroklammer oder Sicherheitsnadel durch das kleine Loch am Schieber zu fädeln. Wer etwas mehr Zeit hat, kann zusätzlich mit Knetkleber wie zum Beispiel Sugru einen neuen Griff um das freie Ende der Büroklammer modellieren, der sich noch einfacher handhaben lässt.
Alternativ macht sich auch ein hübsches Stück Band oder Kordel gut als Ersatzgriff – einfach durch das Schieberloch fädeln und die Enden zur Schlinge verknoten.
Reißverschluss-Zipper reparieren
Wenn der Schieber selbst ausgeleiert ist und die Zähne des Reißverschlusses nicht mehr schließt, lässt sich das oft ebenfalls beheben. Den Schieber dafür einfach mit einer Zange zusammendrücken oder mit einem Hammer vorsichtig daraufklopfen, sodass Ober- und Unterteil wieder möglichst eng aneinanderliegen. So können die Zähne nicht mehr herausrutschen.
Ist der Schieber abgefallen, ist es notwendig, ihn wieder auf die Zahnreihen zu fädeln, wie im nächsten Abschnitt beschrieben. Wenn der Schieber zerbrochen ist, kannst du einen passenden Schieber neu kaufen für die Reißverschluss-Reparatur.
Reißverschluss wieder einfädeln
Als erstes empfiehlt es sich, zu überprüfen, ob fehlende Zähne der Grund dafür sind, dass der Schieber herausgerutscht ist. In diesem Fall muss leider ein neuer Reißverschluss her.
Lag es dagegen am Schieber, hast du Glück und der Reißverschluss lässt sich reparieren.
Dafür benötigst du:
- einen Schieber (den wie oben beschrieben reparierten oder einen neuen)
- Nadel und Faden
- eventuell eine kleine Zange
Benötigte Zeit: 15 Minuten
So gehst du vor:
- Stopper entfernen
Zunächst den Stopper am unteren Ende des Reißverschlusses entfernen. Bei einem Hosenreißverschluss betrifft das die Klammer, die beide Zahnreihen zusammenhält. Bei einem Jackenreißverschluss, der sich ganz öffnen lässt, betrifft das nur eine Seite. Dabei darauf achten, auf welcher Seite das unterste Zähnchen sitzt.
Tipp: Bei einem Metallreißverschluss lässt sich der Stopper häufig auseinanderbiegen und später wiederverwenden - Schieber auffädeln
Vom nun offenen Ende her den Schieber wieder auf den Reißverschluss fädeln – zuerst auf der Seite mit dem untersten Zähnchen, dann auf der anderen Seite. Durch vorsichtiges Ruckeln lässt sich der Reißverschluss wieder schließen.
- Stopper wieder anbringen oder ersetzen
Falls der Stopper beim Entfernen nicht beschädigt wurde, kann er mit einer Zange wieder an der ursprünglichen Stelle befestigt werden. Andernfalls mit Nadel und Faden einen Ersatz-Stopper herstellen. Dafür so oft um die untersten Zähnchen herumnähen, bis ein ausreichend dicker Knubbel entsteht, der als Stopper dient.
Damit ist der Reißverschluss wieder funktionstüchtig, ohne dass du dafür zwangsläufig Geld ausgeben musstest!
Schwergängigen Reißverschluss “schmieren”
Wenn sich ein neuer Metallreißverschluss schwer öffnen und schließen lässt, kann es daran liegen, dass die Zähnchen noch zu kantig sind. In diesem Fall hilft es, wenn der Verschluss mehrfach langsam auf- und zugezogen wird, damit sich die Zähne ein wenig abnutzen. Eine andere Möglichkeit ist, mit einem Bleistift über die Zähnchen zu reiben. Durch das Graphit werden sie quasi “geschmiert” und der Schieber gleitet besser über sie hinweg.
Verbogene Reißverschluss-Zähne begradigen
Bei Reißverschlüssen, deren “Zähne” aus einer plattgedrückten Kunststoffspirale bestehen, kommt es vor, dass sich die Windungen verbiegen und beim Schließen des Reißverschlusses nicht mehr richtig ineinander greifen. Dann kann der Reißverschluss ebenfalls schwergängig laufen oder der Schieber sich verkanten und steckenbleiben.
In diesem Fall können mit einer Pinzette oder kleinen Zange die Spiralen vorsichtig zurück in die richtige Form gebogen werden, sodass der Schließmechanismus wieder funktioniert.
Tipp: Auch andere Schäden an einem Kleidungsstück lassen sich reparieren, statt das gute Stück wegzuwerfen. Und manchmal ist es auch schön, die geflickte Stelle besonders zu betonen, etwa mit der Sashiko-Technik.
Weitere Anregungen, wie du durch Reparatur oder Resteverwertung Müll im Alltag vermeiden kannst, findest du in unseren Büchern:
Welche Kleidung oder anderen Textilien hast du schon repariert, statt sie zu entsorgen? Wir freuen uns auf einen Kommentar von dir!
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Wenn Zähnchen z.B. einer Tasche fehlen, und sie nur ganz am Ende des Reißverschlusses fehlen, kann mensch auch einfach den Zipper einfädeln und einen neuen Stopper vor dem letzten heilen Zähnchen nähen. Wie im Beitrag beschrieben. Dann geht die Tasche (oder was es ist) halt nicht mehr ganz so weit auf, aber manchmal handelt es sich eh nur um einen Zentimeter und es macht nichts. Mir jedenfalls gehen sie meist ganz am Ende kaputt.
Wer einen Reißverschluss z.B. einer weißen Jacke nicht mit Bleistift “schmieren” möchte, nimmt dazu trockene (weiße) Seife und reibt damit leicht über die Zähnchen – innen wie außen -, dann flutscht der Schlitten wieder. 😊
mit gruß an alle reparazzis: den fehlenden griff am schlitten ersetze ich am liebsten durch einen schlüsselring.
Eure trientalis
Super Idee😊