
Nachhaltiges Einweggeschirr: Mit Tellern aus Bambus, Palmblatt und Co. Plastikmüll vermeiden
Ohne Frage ist das beste Einweggeschirr das, das gar nicht erst produziert wird. Schließlich kann man Grillfeste, Picknicks und Co. in aller Regel auch nachhaltig bestreiten und zum Beispiel einfach Mehrweggeschirr mitbringen.
Darum lässt sich über die Frage, ob es überhaupt Einweggeschirr braucht, sicher vorzüglich streiten. Denn immer mal wieder gibt es Gelegenheiten, bei denen die Wegwerfprodukte unheimlich praktisch sind. Etwa wenn große Mengen Geschirr in kurzer Zeit benötigt werden, zwischenzeitliches Abwaschen aber nicht möglich ist. In solchen Situationen ist Bio-Einweggeschirr ein sinnvoller Kompromiss: Es ist genauso praktisch wie normales Einweggeschirr, dabei aber vollkommen biologisch abbaubar und aus unbedenklichen, nachwachsenden Materialien produziert.
Weil die Nachfrage nach umweltfreundlichen Alternativen steigt (nicht zuletzt durch das bevorstehende Einwegplastikverbot), kommen immer mehr Produkte auf den Markt, die plastikfrei und gut biologisch abbaubar sind.
Einweggeschirr aus Palmblättern
Für die Herstellung von Essgeschirr aus Palmblättern wird das Naturmaterial lediglich gesäubert und in Form gepresst. Weil die Blätter von Natur aus wasserabweisend sind, bedarf es keiner zusätzlichen Beschichtung, und sie sind sogar für Suppen geeignet. Aufgrund ihrer Größe reicht ein Blatt für einen Teller oder eine Schale vollkommen aus, sodass auch kein Kleber oder Ähnliches verwendet werden muss.
Einwegteller aus Weizenkleie
Ökologisches Einweggeschirr aus Weizenkleie von simplymeal kann man theoretisch mitessen. Praktisch handelt es sich beim dafür verwendeten Rohstoff um ein Nebenprodukt der Mehlproduktion. Weizenkleie steckt zwar voller gesunder Inhaltsstoffe, fällt aber in so großer Menge an, dass der überwiegende Teil nicht für die Lebensmittelproduktion verwertet wird. Aus diesen Abfällen lassen sich mit wenig Wasser und ohne chemische Zusatzstoffe Einwegteller und Schüsseln herstellen, die im Kompost oder in der Natur innerhalb von 30 Tagen vollkommen biologisch abbaubar sind.
Einweggeschirr aus Zuckerrohr
Bei der Herstellung von Rohrzucker bleibt faseriges Pflanzenmaterial zurück, das auch als Viehfutter und zur Herstellung von Papier verwendet wird. Eine weitere Nutzungsmöglichkeit ist Einweggeschirr aus Zuckerrohr. Neben Tellern und Schalen aus dem Material gibt es auch Behälter mit Deckel, die sich für den Einsatz in Foodtrucks und für den nachhaltigen Transport von Essen-to-go eignen.
Einwegbesteck aus Holz
Nachhaltige Forstwirtschaft vorausgesetzt, ist Holz ein besonders umweltfreundliches Material – zum Beispiel für die Produktion von Einweg-Besteck, Eislöffeln und Kaffeerührstäbchen. Um splitterndes Holz im Mund zu vermeiden, sind manche Produkte mit Bio-Kunststoff beschichtet, das von den Herstellern als ebenfalls biologisch abbaubar beschrieben wird. Im Zweifel empfiehlt es sich aber, noch einmal nachzufragen, worum es sich dabei genau handelt.
Tipp: Wenn es nur darum geht, auf Einwegbesteck am Kiosk zu verzichten, ist ein praktisches Besteck-Set für unterwegs eine gute Alternative. Mit einem selbst genähten Stofftäschchen und herkömmlichem Mehrwegbesteck kann man sich ein teures Zero-Waste-Set aus dem Handel einfach sparen.
In unserem Buch findest du viele weitere Alternativen zu Ein- und Mehrweg-Produkten aus Plastik sowie zahlreiche weitere Tipps, die dabei helfen, nachhaltiger zu leben:
Hast du schon einmal biologisch abbaubares Einweggeschirr getestet? Wir freuen uns auf deine Erfahrungen in einem Kommentar!
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