Musik aus Müll: 6 Kinder-Musikinstrumente aus Abfällen basteln

Kinder lieben es, sich über Geräusche auszudrücken und die Welt mit allen Sinnen zu erfahren. Da wird ein Topf samt Kochlöffel schnell mal zur Trommel oder die Packung Reis zur Rassel umfunktioniert.
Diesen Spieltrieb aufgreifend findet man in den Spielwarengeschäften viele blinkende und lärmende Spielzeuge aus Plastik. Doch warum eigentlich Geld für Kunststoff oder sogar Batterien ausgeben, wenn man mit wenig Aufwand aus vermeintlichem Abfall und anderen Gegenständen im Haushalt ein ganzes Orchester basteln kann?
1. Regenmacher aus Papprolle
Im Trockenen sitzen und dem wunderbaren Rauschen eines Regengusses lauschen, daran können sich nicht nur Kinder erfreuen. Für deinen selbstgebauten Regenmacher benötigst du folgende Materialien:
- Papprolle – je länger die Rolle, umso anhaltender kannst du dem Regen lauschen.
- Kleine Nägel, Schrauben oder Zahnstocher
- Reis, Linsen oder Ähnliches
- Pack- oder Backpapier zum Verschließen der Rohrenden
- Klebeband
Und so gehst du vor:
- Nägel oder Schrauben über die gesamte Länge von außen durch das Papprohr stechen.
- Unteres Ende mit Papier und Klebeband verschließen.
- Rohr je nach Größe mit einer oder mehreren Händen voll Reis befüllen. Der Reis soll später von einem Ende des Rohrs zum anderen gleiten, wodurch das typische Regengeräusch erzeugt wird.
- Oberes Ende verschließen.
- Optional die Seiten der Pappröhre verzieren.
Dieses kurze Video zeigt, wie du deinem fertigen Regenmacher das typische Regenrauschen entlocken kannst:
2. Kastagnette aus Pappe und Kronkorken
Das einfachste, aber nicht minder klangvolle Instrument ist im Handumdrehen gebastelt und du brauchst dafür lediglich:
- Stabile Pappe
- 2 Kronkorken
- Klebstoff
- Schere
Und so gehts:
- Aus der Pappe einen länglichen Streifen zurechtschneiden.
- Kronkorken an jeweils einem Ende mit Klebstoff befestigen (das geht mit flüssigem Kleber besser als mit einem Klebestift).
- Streifen so falten, dass die beiden Kronkorken übereinander liegen.
Sobald der Klebstoff getrocknet ist, kann los geklappert werden.
3. Tamburin aus Draht und Kronkorken
Mein persönlicher Favorit ist das Kronkorken-Tamburin, denn es sieht nicht nur schön aus, sondern macht auch mindestens ebenso klangvolle Geräusche wie das Original.
Für ein selbstgebautes Tamburin benötigst du folgende Materialien und Utensilien:
- Holzstab, Stock, alten Stift o.ä.
- Ausreichend langes Stück Draht, zum Beispiel von einem Drahtkleiderbügel
- Gerade Anzahl Kronkorken
- Holzperlen
- Zange zum Drahtbiegen
- Nagel und Hammer oder einen Bohrer, um die Kronkorken mit Löchern zu versehen
Und so bastelst du dein Tamburin:
- Aus Draht ein “U” formen.
- Alle Kronkorken mittig mit einem kleinen Loch versehen.
- Holzperlen und Kronkorken abwechselnd auf den Draht fädeln, so dass immer zwei Korken mit der glatten Fläche zueinander zeigen.
- Drahtenden um die beiden Enden des Holzstabes wickeln und ggf. kürzen.
Eine schöne Schritt-für-Schritt-Anleitung findest du in diesem Video:
4. Trommel aus einem Blumentopf
Zum Bau einer Trommel kannst du verschiedene Materialien verwenden, je nachdem, was du gerade zu Hause hast. Für eine Blumentopf-Trommel benötigst du nur die folgenden drei Dinge:
- Blumentopf – damit die Trommel später auch gut klingt, sollte es ein Topf mit runder Öffnung am Boden sein. Größere Töpfe erzeugen tiefere Töne.
- Backpapier
- Tapetenkleister
Und so geht´s:
- Backpapier-Stücke so zurechtschneiden, dass sie deutlich größer sind als die Öffnung des Blumentopfes. Sie dienen später als Trommelhaut.
- Erstes Stück Backpapier mit Kleister bestreichen, straff über die obere Öffnung des Blumentopfs spannen, rundherum andrücken und trocknen lassen.
- Das Ganze fünfmal wiederholen.
Durch die fünf Lagen Backpapier erhält die Trommel eine robuste Oberfläche.
Alternativ kannst du eine einfache Trommel aus einer Konservendose und einem (alten) Luftballon herstellen. Dafür einfach den Ballon aufschneiden, sehr straff über die Dosenöffnung spannen und mit einem Gummi oder Klebeband befestigen.
5. Gummi-Harfe
Für die Gummi-Harfe brauchst du lediglich wenige Sekunden und folgende Materialien :
- einen Klangkörper – das kann eine Obst- oder Gemüseschale aus Plastik, eine Styroporverpackung oder eine stabile Pappbox sein
- die entsprechende Menge Gummibänder – je nach Beschaffenheit und Dicke der Gummis kann die Harfe unterschiedliche Töne erzeugen
Die Gummis wie auf dem Bild zu sehen parallel aufreihen und schon kann nach herzenslust gezupft werden.
6. Gartenschlauch-Trompete
Zu guter Letzt möchte ich dir ein etwas aufwändigeres Instrument vorstellen. Für eine funktionierende Gartenschlauch-Trompete benötigst du folgende Utensilien:
- einen kleinen Trichter
- 60-70 cm Gartenschlauch
- Weinkorken
- Strohhalm
- Klebeband
Und so gehst du beim Bau vor:
- Trichter in das eine Ende des Gartenschlauchs schieben und bei Bedarf mit Klebeband befestigen.
- Weinkorken der Länge nach durchbohren, Strohhalm durch das Loch schieben.
- Strohhalm auf der einen Seite passend abschneiden, auf der anderen zirka drei Zentimeter überstehen lassen und wie auf dem Bild zusehen zurechtschneiden.
- Korken mit Klebeband am anderen Ende des Schlauchs befestigen.
- Schlauch einmal überkreuzen, so dass eine große Schleife entsteht und diese mit Klebeband fixieren.
Die Tonerzeugung mit der Trompete funktioniert nach dem gleichen Prinzip wie bei einer richtigen Trompete und erfordert etwas Übung. Probiere es mit oder ohne das Stückchen Strohhalm und mit unterschiedlichen Lippenstellungen. Einfaches Pusten reicht nicht aus, die Lippen müssen mit kleiner Öffnung zusammengepresst werden. Vielleicht kannst du auch ohne Instrument mit den Lippen “tröten”? Dann wird dir das Trompetenspiel im Nu gelingen!
Kennst du weitere DIY-Instrumente, die in unserer Liste nicht fehlen sollten? Dann hinterlasse uns deine Idee in einem Kommentar!
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Noch ein Tipp aus dem Kindergarten: Rassel aus alter Glühbirne.
Klingt gefährlich, ist aber nicht gefährlicher als das Regenrohr!
Eine alte defekte Glühbirne mit mehreren Lagen buntem Seidenpapier bekleben, und gut durchtrocknen lassen. Anschließend sn der Fassung greifen und die Birne auf eine glatte feste Unterlage schlagen. Die Birne zerbricht, während die Scherben aber dank der Papierlagen nicht rausfallen, dafür aber wunderbar rasseln.
Alternativ lassen sich natürlich auch Luftballons mit Papier bekleben -> Pappmache und bunt anmalen. Nach dem Trocknen den Schnörpel vom Ballon abschneiden, Erbsen, Linsen oder Res einfüllen und die Öffnung verschließen. Voila!
Hallo Sylvia, danke für deine Ergänzung. Allerdings werden normale Glühbirnen von früher rar. Die heutigen Glühbirnen sollte man eher nicht als Rassel nehmen, denn dort ist giftiges Quecksilber enthalten. Ganz liebe Grüße!
Na Energiesparlampen betrachte ich nicht als Glühbirnen… :-)
ERGÄNZUNG:
2. Kastagnette aus Pappe und … Walnussschalen!
Hat meine Tochter im Kiga gebastelt und bis heute im Schrank ;-)
Sehr schöne Ideen dabei. Schöne Grüße, Frank Jones
Mr. Jones – Bock auf Mukke!
https://trumpetschooljones.wordpress.com/
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Das ist ja eine schöne Mischung an verschiendenen Rasseln (wenn ich das richtig sehe ?), super!
Ja hast Recht Marla, und alles was man zu Hause haben könnte! Ü- EIER Hüllen, leere Dosen, vom Deo die Deckeln…..mit Reis oder Sand befüllt. Voll schnell gemacht, ausser die Frösche, die sind mit Papiermachee bekleistert.