Muscheln sammeln – welche Souvenirs vom Strand darf man mitnehmen?
Steine oder Muscheln sammeln am Strand – für viele ist das eine erholsame Urlaubsbeschäftigung. Aber Vorsicht – nicht selten ist es aus Gründen des Umweltschutzes verboten, solche Souvenirs mitzunehmen, sodass empfindliche Strafen drohen! Wie du dich am Strand möglichst nachhaltig verhältst, erfährst du hier.
Muscheln sammeln
Strandgut wie Muscheln, Steine und Sand zu sammeln, ist aus unterschiedlichen Gründen zuweilen verboten. Bei Muscheln steht dabei der Artenschutz im Vordergrund.
In diesen Ländern ist das Sammeln von Muscheln generell verboten:
- Ägypten
- Dominikanische Republik
- Dubai
- Italien
- Neuseeland
- Türkei
In Mexiko, Thailand und den USA ist nur das Sammeln geschützter Arten verboten.
Betroffen von Verboten sind auch Gehäuse und Skelette von Schnecken, Seesternen, Seeigeln und Korallen und daraus gefertigte Schmuckstücke und Souvenirs.
Hier hingegen darf man Muscheln mitnehmen für den privaten Gebrauch:
- Deutschland
- Frankreich
- Griechenland
- Kroatien
- Portugal
- Spanien
Von bestimmten Arten, nämlich Fechterschnecken und Riesenmuscheln, sind jeweils nur drei Exemplare erlaubt.
Tipp: Muscheln, Steine, Blätter und Stöckchen, die du gesammelt hast, ohne der Natur zu schaden, lassen sich hervorragend als Spielmaterial im Urlaub verwenden, um Platz im Gepäck zu sparen.
Sand vom Strand mitnehmen
Um den Strand vor Erosion zu schützen, ist es zum Beispiel in Italien verboten, Sand und Steine mitzunehmen. Besonders streng wird das Verbot auf Sardinien gehandhabt, wo sogar mancherorts eine Matte unter dem Handtuch erforderlich ist, um den Strand zu schützen.
In diesen Ländern ist es verboten, Sand oder Steine mitzunehmen:
- Italien
- Ägypten
- Dubai
- Dominikanische Republik
- Thailand
- Türkei
Aus Griechenland und Mexiko dürfen keine antiken oder archäologischen Steine mitgenommen werden, aus Neuseeland keine Maori-Artefakte sowie Steine aus Pounamo (Greenstone).
Strandsand für private Zwecke mitzunehmen, ist in diesen Ländern erlaubt:
- Deutschland
- Frankreich
- Kroatien
- Portugal
- Spanien
- USA
Tipp: Um die Umwelt und deine Gesundheit zu schützen, ist es empfehlenswert, am Strand eine Sonnencreme ohne bedenkliche Inhaltsstoffe zu verwenden und eventuell zusätzlich UV-Schutzkleidung zu tragen.
Steine stapeln
Selbst, wenn klar ist, dass das Entfernen von Muscheln, Steinen oder Sand der Natur schaden könnte, kommen die meisten Strandbesucher wahrscheinlich nicht darauf, dass es verboten oder zumindest unerwünscht sein könnte, Steintürmchen aufzustapeln!
Insbesondere auf Teneriffa sind die Steintürme sehr verbreitet und stören dort das karge und empfindliche Ökosystem, indem Pflanzenwurzeln freigelegt, Rückzugsorte oder Brutstätten für Tiere zerstört und der darunter liegende Boden der Erosion preisgegeben wird.
Auf Island und in Norwegen dienen Jahrhunderte alte Steinhaufen als Wegweiser. Neu errichtete Stapel erschweren die Orientierung, insbesondere, wenn sie vorhandenen Haufen oder auch historischen Trockenmauern entnommen werden.
Am besten ist es dort also, keine Steintürmchen aufzuschichten. Einzelne Steine darfst du an vielen Stränden aber mitnehmen und zum Beispiel zu Hause Türmchen daraus bauen.
Tipp: Bemalte Steine kannst du als Pflanzschilder zum Spielen oder als Anregung zum Erzählen spannender Geschichten verwenden.
Sandburgen bauen
Auch die bei deutschen Urlaubern beliebten, stattlichen und mit Muscheln verzierten Sandburgen sind nicht überall erwünscht, denn sie fördern die Erosion durch Wellen und Wind. Tiefere Burggräben stellen zudem Stolperfallen dar.
In diesen deutschen Urlaubsorten sind Sandburgen teilweise oder ganz verboten und werden mit Bußgeldern belegt:
- Zinnowitz
- Born am Darß
- Rostock
- Sylt
An den meisten deutschen Stränden kannst du mit deinen Kindern aber nach Herzenslust Burgen bauen. Es empfiehlt sich jedoch, die Burg beim Verlassen des Strandes wieder einzuebnen.
In anderen Ländern bestehen keine einheitlichen Regeln für Sandburgen.
Weitere Strand- und Baderegeln unterscheiden sich je nach Land und Region. Sie lassen sich am besten bei der örtlichen Touristeninformation erfragen oder hängen in Strandnähe aus.
Tipp: Um deine Wertsachen am Strand vor Diebstahl zu schützen, kannst du sie clever und unauffällig verstecken.
Weitere Empfehlungen, wie du die Natur und deine Umwelt schützen kannst, findest du in unseren Büchern:
Wie schonst du die Natur während deines Urlaubs? Wir freuen uns über Anregungen von dir in einem Kommentar!
Noch mehr Beiträge zu Urlaubsthemen:
Meine Lieben, auch wenn es in einigen Länder gestattet ist: ich finde es doof. Muschelschalen, werden doch zu Sand verrieben, wenn man sie dort lässt, wo sie hingehören. Dito machen die Steine dort sind, wo sie von Natur aus sind. Und der Wert von Totholz (=nur für die Menschen tot) ist wohl auch hinreichend bekannt. Alle Natursachen sind für die Natur wichtig, und da wir sie schon genügend plagen: Lasst es sein! Danke
Danke für diesen Beitrag! Bei vielen denkt man, dass das ja kein Problem ist, aber es macht eben die Masse der Touristen. Über einiges hatte ich mir noch keine Gedanken gemacht. Eure Arbeit ist wie immer sehr wertvoll, vielen Dank dafür!
Als Tipp für alle, die ihren Sammeltrieb stillen möchten aber schon genügen Muscheln und Steine haben oder keine brauchen empfehle ich Müll sammeln am Strand! Macht total Spaß, ist sinnvoll und beschwert das Reisegepäck nicht. An vielen Stränden gibt es inzwischen Behälter oder Mülltonnen für am Strand gefundenen Müll. Oder man schließt sich einem Clean Up an :)
Hallo Jo, danke für deine schöne Ergänzung. Mehr zu Clean-ups findest man bei uns hier https://www.smarticular.net/clean-up-organisieren-muell-aufsammeln-umwelt-natur-schuetzen-aufraeumen/. Schöne Grüße Sylvia