Moos im Rasen entfernen – ohne fragwürdige Moosvernichter

Vermooste Flächen im Rasen sehen nicht nur ungepflegt aus, auch die Trittfestigkeit und die Bodenqualität leiden auf Dauer. Wenn du das Moos im Rasen entfernen möchtest, empfiehlt es sich, an den Ursachen anzusetzen. Und statt auf fragwürdige Chemie auf umweltfreundliche Maßnahmen und Hausmittel zu setzen.
Ursachen für Moos im Rasen
Die Gründe, warum sich Moos im Rasen ausbreitet, sind vielfältig. Je nachdem welche Ursachen vorliegen, empfehlen sich unterschiedliche Gegenmaßnahmen. Folgende Faktoren können das Mooswachstum begünstigen:
- Schatten
Moos gedeiht auch bei geringem Lichteinfall. In schattigen Gartenbereichen verdrängt es Rasen deshalb besonders leicht. Abhilfe verspricht die Verwendung eines speziellen Saatguts für Schattenrase, das im Fachhandel, Baumarkt und online erhältlich erhältlich. - Staunässe
Auch Staunässe fördert das Wachstum von Moosen. - Nährstoffmangel
Rasengräser sind echte Starkzehrer und brauchen deshalb eine optimale Nährstoffversorgung, damit sie gegen Wildkräuter und Moose konkurrieren können. - Verdichtung
Verdichtete Böden hemmen das Rasenwachstum, da er Staunässe fördert und die Wurzelentwicklung und Nährstoffaufnahme behindert. - Saurer Boden
Moose sind toleranter gegenüber sauren Böden als Gräser. Auf sauren Böden (mit einem pH-Wert unter 6 verdrängen Moose deshalb den empfindlicheren Rasen. - Fehler beim Rasenschnitt
Ein zu tiefer Rasenschnitt begünstigt die Moosbildung und das Wachstum von Wildkräutern im Rasen. Eine Schnitthöhe von vier Zentimetern ist optimal.1
Moos entfernen und vorbeugen
Die folgenden Maßnahmen helfen, das Mooswachstum dauerhaft einzudämmen:
- Harken
Bei stark vermoosten Flächen oder wenn der Rasen bereits sehr große Lücken aufweißt, empfiehlt es sich im ersten Schritt, das Moos vorsichtig mit einer Laubharke zu entfernen. - Regelmäßiges Mähen
Regelmäßiges Mähen fördert das Wachstum der Gräser und verhindert, dass sich Rasenfilz und abgestorbenes Pflanzenmaterial ansammeln, welche das Mooswachstum begünstigen. - Richtige Gießtechnik
Häufiges, kurzes Gießen schwächt die Rasenwurzeln und macht den Rasen anfälliger für Trockenstress. Für einen kräftigen, dichten Rasen lohnt es sich deshalb, seltener und dafür aber gründlich zu wässern. - Vertekutieren
Mit einem Vertikutierer lassen sich Rasenfilz, abgestorbene Gräser und Moos zentfernen. Gleichzeitig wird der Boden gelockert und belüftet, was die Wasser- und Nährstoffaufnahme begünstigt und das Rasenwachstum fördert.
- Aerifizieren
Bei verdichtetem Boden hilft das Einstechen mit einer Grabegabel oder speziellen Nagelschuhen, um den Boden zu lockern und die Sauerstoffzufuhr zu verbessern. - Regelmäßige Düngung
Langfristig sorgt eine regelmäßige Düngung dafür, dass sich der Rasen gegenüber den genügsameren Moosen durchsetzen kann. Dazu wird zwei- bis dreimal im Jahr ein organischer Landzeitdünger ausgebracht. - Kalken
Sauren Böden lassen sich durch Kalk neutralisieren. Bevor du die Methode anwendest, empfiehlt es sich, den pH-Wert deines Bodens und damit auch den Kalkbedarf zu bestimmen – zum Beispiel mit einem pH-Bodentest.
Tipp: Auch Holzasche ist ein passendes Hausmittel, um den pH-Wert des Bodens anzuheben und einer Vermoosung vorzubeugen. - Sanden
Durch das Ausbringen von Sand lässt sich ein verdichteter, schwerer Boden auflockern, was die Wasserdurchlässigkeit erhöht, Staunässe verhindert und die Nährstoffeaufnahme für die Gräser erleichtert. - Lückenschluss
Nach der Moosentfernung kahle Stellen am besten zeitnah mit Rasensamen nachsäen, damit sich eine dichte Grasnarbe bildet, die das Moos dauerhaft verdrängt.
Tipp: Kaffeesatz ist ein vielseitiger Helfer im Garten. Auch als Rasendünger kannst du ihn verwenden.
Moosvernichter? Besser nicht!
Die meisten handelsüblichen Moosvernichter-Produkte sind ökologisch bedenklich, insbesondere wenn sie chemische Wirkstoffe wie Eisen-II-Sulfat oder andere Herbizide enthalten. Denn die Wirkstoffe töten nicht nur das Moos ab, sondern beeinträchtigen auch andere Pflanzen, Tiere und das Bodenleben. Zudem wirken viele Moosvernichter giftig auf Wasserorganismen, weshalb ihr Einsatz in der Nähe von Gewässern sogar untersagt ist.
Moosrasen als ökologische Alternative
Moose im Rasen mögen lästig sein, ökologisch sind die zu den ältesten Landpflanzen gehörenden Gewächse aber äußerst wertvoll. Als Lebensraum für zahlreiche Kleinstlebewesen erhöhen Moose die Biodiversität. Sie dienen als Wasserspeicher und helfen die Auswirkungen von Hitzeperioden abzumildern. Außerdem filtern sie Staubpartikel und Schadstoffe aus Luft und Wasser.
Wenn die Moospflanzen trotz der oben genannten Maßnahmen immer wieder kommen, kann es deshalb sinnvoll sein, mit statt gegen die Natur zu arbeiten. Und im Sinne der Permakultur bewusst einen Moosrasen wachsen zu lassen, statt schweißtreibend dagegen anzukämpfen.
Tipp: Erfahre hier, warum du zumindest in einem Teil deines Gartens statt einer Rasenfläche eine Wildblumenwiese anzulegen solltest!
In unseren Büchern findest du viele weitere Tipps für einen naturnahen Garten:
Welche Methoden hast du bereits erfolgeiche angewendet, um Moos im Rasen zu entfernen? Wir freuen uns über Erfahrungsberichte und Ergänzungen in den Kommentaren.
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- https://www.rasen-blog.com/blog/regelmaessiges-maehen-foerdert-einen-schoenen-rasen/ ↩︎