
Met selbst brauen - die Herstellung von Honigwein ist simpler als du denkst
Die Geschichte des Honigweins reicht zu den ältesten Kulturen der Menschheit zurück. Opfergabe, Grabbeigabe, beliebtes Getränk bei allen Festivitäten, aber auch als Medizin war Met bekannt. Die Herstellung ist einfach und auch du hast die Möglichkeit, deinen eigenen Göttertrank zu kreieren.
Honigwein ersetzt an kalten Wintertagen den Glühwein. Im Sommer ist gekühlter Honigwein ein erfrischendes und anregendes Getränk, das bei den Gästen super ankommt.
Wer dabei an honigsüß denkt, liegt jedoch falsch. Je nach Gärvorgang entsteht süßer, trockener oder herber Met. In diesem Beitrag erfährst du, wie du ihn leicht selbst brauen kannst.
Zutaten für etwa 3 Liter des germanischen Göttertrankes:
- 1 kg Honig (darf ruhig ein günstiger Blütenhonig sein)
- 1 TL gärkräftige Reinzuchthefe (die auch zur Herstellung von Weinen benutzt wird, z.B. hier kaufen)
- Hefenährsalz nach Packungsangabe (z.B. in Tablettenform)
- 0,5 L Apfelsaft (Tipps zum selbstgemachten Apfelsaft findest du hier)
- 2 L Wasser
Es ist auch möglich, eine größere oder kleinere Menge herzustellen. Passe dafür alle Mengenangaben im gleichen Verhältnis an.
Benötigte Gerätschaften
- 1 Gärflasche (ca. 5 l) mit Gäraufsatz und Gummistopfen (z.B. diese hier), damit das entstehende Gas entweichen kann
- 1 Thermometer
- 2 große Töpfe und ein sehr großer Topf für das Wasserbad
Zu Beginn der Prozedur steht die Hygiene. Alle Gerätschaften müssen keimfrei gemacht werden. Dies geschieht entweder durch 10-minütiges Auskochen – falls du einen Topf hast, der groß genug ist. Ansonsten ist gründliches Waschen mit einem lebensmittelechten Desinfektionsmittel angesagt. Das geht zum Beispiel mit einer heißen Sodalösung, wie dieser Beitrag erklärt. Gründliches Nachspülen mit reinem Wasser nicht vergessen.
Anleitung zur Herstellung von Honigwein
- Den Honig in einen Topf gießen und im Wasserbad langsam unter Dauerrühren auflösen; Die Temperatur sollte dabei nie über 40 Grad ansteigen
- Im zweiten Topf Wasser und Apfelsaft auf 40 Grad erwärmen
- Den aufgelösten Honig hineingießen und gut umrühren
- Die Mischung bis auf 20 Grad abkühlen lassen und auf konstanter Temperatur halten
- Hefepilze und Hefenährsalz hinzufügen. Die empfindlichen Hefen mögen keine Hitze, sondern sterben bei Temperaturen über 28 Grad ab und verlieren bei Temperaturen unter 20 Grad ihre Wirkung
- Das Gemisch aus Hefe, Nährsalz, Wasser, Apfelsaft und Honig in die Gärflasche füllen und mit dem Gäraufsatz verschließen
- Lagerzeit 10 Tage bis 3 Wochen bei konstanten Temperaturen zwischen 20 und 25 Grad
Schon nach kurzer Zeit beginnen die Hefekulturen, den enthaltenen Zucker zu vergären. Sie lassen Kohlensäure-Kügelchen aufsteigen, die durch das Gärröhrchen entweichen. Gelegentliches Schütteln bzw. Schwenken beschleunigt den Gärprozess.
Wie sieht man, dass der Met fertig ist?
Sobald keine CO2-Bläschen mehr aufsteigen, ist die Gärung beendet. Erst dann kann der Wein in normale Flaschen abgefüllt werden, ohne dass Explosionsgefahr besteht! Wir verwenden dazu am liebsten die (durch einen Trick) verblüffend preiswerten Bügelverschlussflaschen.
Tipp: Füge vor der Gärung ein paar gut gewaschene Blaubeeren, Erdbeeren oder andere Früchte hinzu, um tolle Färbungen und wunderbare Geschmacksvariationen zu erzielen.
Es gibt noch viele andere leckere Getränke, die du leicht selbst herstellen kannst.
Von deinen Erfolgen als Met-Brauer/in kannst du uns sehr gern in den Kommentaren berichten.
Vielleicht auch interessant: