Heilsamer Holunder: So vielseitig lassen sich Blüten, Beeren und Blätter verwenden
Als mystischer Strauch, der Haus, Hof und Bewohnerschaft beschützt, durfte der schwarze Holunder (Sambucus nigra) in früheren Zeiten auf keinem Grundstück fehlen. Eine Verehrung, die sehr wahrscheinlich auch damit zusammenhängt, dass sich die weißen Blütendolden, die schwarzen Beeren und sogar die Blätter des robusten Gewächses vielseitig verarbeiten lassen.
Welche Köstlichkeiten du aus den Blüten und Früchten des Holunders zaubern kannst und wie du dir seine heilkräftigen Inhaltsstoffe zunutze machst, erfährst du in diesem Beitrag.
Holunderblüten
Die kleinen weißen Blüten des Holunders verströmen ein zartes Aroma, das Getränke und Speisen zu einem ganz besonderen Genuss macht und sind außerdem noch außerordentlich gesund. Sie enthalten vor allem Vitamine, ätherische Öle und Flavonoide und werden traditionell zur Stärkung der Abwehrkräfte und zur Linderung von Erkältungskrankheiten eingesetzt. Um von der heilsamen Wirkung zu profitieren, kannst du zum Beispiel aus frischen oder getrockneten Blüten einen heilsamen Holunderblütentee herstellen. Hier findest du das detaillierte Rezept und viele weitere Rezepte mit Holunderblüten.
Tipp: Hier findest du weitere essbare Blüten und passende Rezepte.
Holunderbeeren
Holunderbeeren zeichnen sich durch einen hohen Gehalt an Vitamin C und Eisen aus. Zwei wichtige Vitalstoffe, die du zum Beispiel in einem selbst gemachten Holundsaft oder einem etwas milderen Apfel-Holundersaft genüßlich zu dir nehmen kannst. Hinzu kommen weitere Vitamine, Spurenelemente, Flavonoide und essentielle Aminosäuren. Dem heimischem Superfood werden schleimlösende, schweißtreibende und abwehrstärkende Eigenschaften zugeschrieben. Der hohe Eisengehalt unterstützt die Blutbildung.
Wichtig: Rohe Holunderbeeren enthalten allerdings auch (wie der Rest der Pflanze) den giftigen Stoff Sambunigrin, weshalb sie vor dem Verzehr auf jeden Fall erhitzt werden sollten.
In einem eigenen Beitrag kannst du mehr über die gesunden Inhaltsstoffe der Holunderbeeren erfahren und findest einige köstliche Rezepte mit den vitalstoffreichen Wildfrüchten.
Holunderblätter
Während die Nutzbarkeit von Holunderblüten und Holunderbeeren vielen Menschen bekannt ist, wissen sehr viel weniger, dass sich auch die Holunderblätter verwenden lassen. Da sie, genau wie die Früchte, im rohen Zustand giftig sind, werden auch die Blätter zunächst erhitzt.
Die einfachste Form, Holunderblätter als Naturheilmittel einzusetzen, ist ein Holunderblättertee, der innerlich und äußerlich angewendet werden kann. Als herb schmeckender Trunk regt er die Nierentätigkeit an und stärkt die Abwehrkräfte. Äußerlich angewendet hilft eine in Holunderblättertee getränkte Auflage gegen müde Augen.
Um einen Tee aus Holunderblättern zuzubereiten, werden zwei Teelöffel getrocknete Blätter mit 250 Milliliter kochendem Wasser übergossen und nach fünf Minuten Ziehzeit durch ein Sieb abgeseiht.
Tipp: Während rohe Holunderblätter nicht zum Verzehr geeignet sind, findest du hier eine ganze Reihe auch frisch gepflückt essbarer Baumblätter sowie Gemüsegrün, das viel zu schade ist für die Tonne.
Unsere liebsten Wildpflanzen und dazu passende Rezepte findest du auch in unserem Buch:
Welche Teile des Holunders nutzt du und wie verarbeitest du sie? Wir freuen uns auf viele Rezeptideen unter dem Beitrag!
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