Scheibenfrostschutz fürs Auto selber machen – günstig und natürlicher

Im Winter muss die Scheibenwaschanlage des Autos mit einem frostsicheren Reinigungsmittel befüllt werden. Statt eines fertigen Mittels kannst du eine umweltfreundliche Mischung selber machen.

Im Sommer kann die Scheibenwaschanlage des Autos ganz unkompliziert mit Wasser und bei Bedarf einem Scheibenreiniger betrieben werden, um Schmutz und Insekten von der Windschutzscheibe zu wischen. Im Winter ist jedoch eine andere Befüllung notwendig, denn bei eisigen Temperaturen kann die normale Reinigungslösung im Vorratsbehälter und in den Leitungen einfrieren.

Statt Frostschutzmittel im Baumarkt oder an der Tankstelle zu kaufen, das häufig aus fossilen Brennstoffen hergestellt wird, kannst du eine frostsichere Bio-Mischung für wenig Geld selbst herstellen.

Frostschutzmittel für die Scheibenwaschanlage herstellen

Um ein umweltfreundliches Reinigungsmittel für die Scheibenwaschanlage zu erhalten, das auch unter 0 °C flüssig bleibt, wird Bioethanol zugegeben, der den Gefrierpunkt absenkt.

Für einen Liter einer Mischung, die auch dem stärksten hierzulande zu erwartenden Frost sicher widersteht, benötigst du:

  • 500 ml Bioethanol (gibt’s preiswert im Baumarkt als Brennstoff für Innen-Kamine, alternativ online)
  • 500 ml Wasser – Sehr hartes Wasser kann mit einem geeigneten Wasserfilter entkalkt werden. Destilliertes Wasser ist nicht notwendig.
  • einige Tropfen neutrale Flüssigseife oder Bio-Geschirrspülmittel (selbst gemachtes Spüli mit Natron ist leider ungeeignet, denn es könnte die Düsen der Waschanlage verstopfen)

Im Winter muss die Scheibenwaschanlage des Autos mit einem frostsicheren Reinigungsmittel befüllt werden. Statt eines fertigen Mittels kannst du eine umweltfreundliche Mischung selber machen.

Hinweis: Eine Mischung aus gleichen Teilen reinem Alkohol, zum Beispiel Ethanol, und Wasser hat zwar einen sehr niedrigen Gefrierpunkt von -35 °C, der für mitteleuropäische Verhältnisse mehr als ausreichend erscheint. Dabei muss allerdings beachtet werden, dass die Temperatur auf der Windschutzscheibe durch den Fahrtwind niedriger sein kann als der Wert, den das Thermometer anzeigt. Zudem weist im Handel erhältliches Ethanol meist eine maximal 96-prozentige Konzentration auf, sodass der Gefrierpunkt der Mischung etwas höher liegt. Daher kann es bei scharfem Frost notwendig sein, den Bioethanol-Anteil des Scheibenreinigers auf bis zu 80 Prozent zu erhöhen.

Wenn du dagegen nur leichter Frost zu erwarten ist, etwa im November oder am Winterende, empfiehlt sich eine geringere Konzentration der Mischung gemäß nachstehender Tabelle. So wird nicht mehr Frostschutzmittel verwendet als nötig, zudem sparst du auf diese Weise Geld.

Die folgende Tabelle hilft, das optimale Mischungsverhältnis je nach erwarteten Minusgraden zu erhalten. Wähle im Zweifel lieber die nächsthöhere Konzentration, um unschöne Überraschungen zu vermeiden:

Ethanolgehalt der Mischung Gefrierpunkt
10 % -4 °C
20 % -9 °C
30 % -15 °C
40 % -23 °C
50 % -32 °C
60 % -45 °C
70 % -53 °C
80 % -70 °C

Tipp: Wenn du zusätzlich eine Sprühflasche mit einer Mischung aus Wasser und Bio-Ethanol im Verhältnis 1:1 befüllst und im Auto deponierst, kannst du die Scheibenwaschanlage bei Bedarf nachfüllen und das Spray zudem zum schnellen Enteisen der Windschutzscheibe verwenden.

Im Winter muss die Scheibenwaschanlage des Autos mit einem frostsicheren Reinigungsmittel befüllt werden. Statt eines fertigen Mittels kannst du eine umweltfreundliche Mischung selber machen.

Es empfiehlt sich, die Flüssigkeit in der Scheibenwaschanlage schon vor dem Winter mit der frostsicheren Mischung nachzufüllen. Wenn es bereits eisig ist, sollten Reste des Sommermittels verbraucht oder entleert und komplett durch die frostsichere Mischung ersetzt werden. Da sich die Flüssigkeiten in den Zuleitungsschläuchen schlecht mischen, könnte die Anlage sonst einfrieren.

Wie bereitest du dein Auto auf den Winter vor? Oder benutzt du das Fahrrad auch in der kalten Jahreszeit? Wir freuen uns über deinen Kommentar!

Viele weitere Tipps und Tricks für mehr Nachhaltigkeit im Alltag findest du auch in unserem Buch:

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Über mich

Annette, gelernte Grafikdesignerin und Redakteurin, liebt es grün, wenn sie in der Küche, an der Nähmaschine oder im Garten experimentiert und danach über ihre Erkenntnisse schreibt. Am Ende ist aber trotzdem alles rosarot, denn beim Fotografieren und in der Grafik sorgt sie dafür, dass alles hübsch aussieht.

28 Kommentare
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  1. Hallo, wir haben bei uns sehr kalkhaltiges Wasser und ich würde zu dem Wasser aus dem Britafilter gern noch Essig dazugeben. Ist das okay und wenn ja, 1 El auf 1 Liter? Danke für eine Antwort und die tollen Tipps, umweltfreundlicher unterwegs sein zu können 😉

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    • Hallo Angie, davon würden wir eher abraten. Der Essig kann die Dichtungen angreifen. Wenn du Sorge hast wegen des Kalks, könntest du destilliertes Wasser verwenden. Schöne Grüße Sylvia

  2. Ich hab das Mischverhältnis 50% Bioethanol und 50% mit bisschen Spüli verwendet. Bei -6 Grad Außentemperatur ist es mir angefroren. Zum Glück habe ich es erstmal auf die Windschutzscheibe gespritzt.

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  3. Hallo, zu dem Ethanol soll ja noch Wasser und etwas Spülmittel, das riecht aber auch oft. Könnte man auch Handwaschmittel verwenden, die aus reinen Tensiden aus Mais bestehen? Die haben keine rückfettenden Substanzen, es sind die reinen Tenside.

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    • Hallo, das müsste eigentlich ebenso gut funktionieren. Wir haben es allerdings nicht selbst ausprobiert. Liebe Grüße Sylvia

  4. Michael Köhler

    Hallo,
    Ich verstehe gar nicht, warum sich da soviele Leute aufregen. Ich finde den Tip gut, da Ich noch Bio Ethanol von einer Feuerschale übrig habe. Wenn einem der Tip gefällt, kann man es machen. Wenn es einme nicht gefällt, wird ja niemand gezwungen. Der beste Umweltschutz ist auf alles unnötige Autofahren, Konsum etc. zu verzichten. So handhabe Ich das. Ich war auch noch nie in einem Flugzeug. Wenn Gott gewollt hätte, das wir Fliegen, dann hätte er uns sicherlich Flügel wachsen lassen. Bitte bleiben Sie Alle Gesund.

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  5. Hallo,wie sieht das aus ich fahre ein Kabinenroller.Der ist auch mit Scheibenwischanlage ausgerüstet .Ich möchte nicht so ein großen Kanister kaufen,kann ich selbst eine Scheibenflüssig herstellen den ich auch für den Winter nehmen kann. Danke

    Antworten
    • Hallo Silvia, wenn du dafür die üblichen Produkte für PKW verwendest, eignet sich dieses Rezept als Alternative. Liebe Grüße Sylvia

  6. Dirk aus Bad Camberg

    Danke für die wertvollen Tipps! Ich möchte die Befüllung gerne selber herstellen, damit ich diese in plastikfreie/wiederverwertbare Qualitäts-Behälter lagern und verwenden kann.
    Plastik gibt es schon zu viel auf dieser Welt.

    Antworten
  7. Zwar ist der Tipp hilfreich, denn nun weiß ich, welches Mischungsverhältnis ich ungefähr nehmen kann, um nicht irgendein Frostschutzmittel mit unbekannten Inhaltsstoffen zu benutzen, sondern Bio-Ethanol nehmen kann, wenn ich denn einen Scheibenfrostschutz benutze. Wirklich nachhaltig ist das dennoch nicht, denn dafür sollte man einfach möglichst nicht oder wenig Auto fahren (was übrigens machbar ist).
    Was mir aber auf einem Portal, dessen Marketing-Spruch lautet: “einfach nachhaltiger leben” gar nicht gefällt, ist die Empfehlung, die Scheibe mit der Mischung einzusprühen und damit zu enteisen. Das ist gar nicht nachhaltig, sondern führt zu einem Mehrverbrauch, der vermeidbar wäre. Es gibt Eiskratzer!
    nolf

    Antworten
    • smarticular.net
      smarticular.net

      Hallo,
      bei smarticular geht es nicht um Perfektionismus – niemand ist perfekt, und wir können und wollen niemandem vorschreiben, ob und wann sie/er mit dem Auto fährt oder nicht. Dass wir viele bessere Möglichkeiten stärken wollen wie etwa Carsharing, Fahrrad & Co., liegt auf der Hand und wird in zahlreichen anderen Beiträgen thematisiert :-) So richtet sich dieser Beitrag genau an die Menschen, die für sich entschieden haben, dass es eben keine bessere Option gibt. Genauso verhält es sich mit dem Eiskratzen: Es steht natürlich jedem frei, einen Eiskratzer zu verwenden. Wer allerdings bisher handelsübliche (womöglich umweltschädliche) Enteisersprays verwendet hat, für den ist dieses Spray eine definitiv bessere Variante. Wie eingangs erwähnt: es geht nicht um Perfektionismus, sondern um bessere Alternativen, aus denen jede/r selbst die für sich selbst beste auswählen kann.
      Liebe Grüße

    • Ein Eiskratzer verusacht jedes Mal sehr kleine Kratzer auf der Scheibe. Das kann die Sicht bei Nacht (und dazu noch bei Regen) erheblich beeinträchtigen. Für mich ist es daher keine Alternative.

      Ich suche derzeit nach einer Auflage für die Scheibe die ich selbermachen kann (:

    • MatthiasB

      @jakob,

      was gefunden? Wuerde mich auch interessieren, da ich die Auflagen nicht mag.

  8. iwasoisbessa

    Also wo das billiger sein soll, erschließt sich mir nicht.
    Fertige Mischungen bis -30° kosten beim Diskonter einen Euro pro Liter.
    Beim verlinkten Ethanol komme ich auf 1,24 pro Liter.

    Zu deiner Frage:
    Ja, ich bin Ganzjahresradfahrer. Bei den (meistens) derzeitigen Pseudo-Wintern überhaupt kein Problem, ich bin aber auch schon bis -17° gefahren.
    Was wenige wissen: Es gibt Winterreifen für Fahrräder, auch mit Spikes. Die halten auf Schnee und Glatteis phänomenal. Sind zwar relativ teuer, das kompensiert sich aber durch eine hohe Haltbarkeit.

    Antworten
    • Ron Stein

      Und im Discounterprodukt ist auch Bio-Ethanol enthalten?

  9. Super, vielen lieben Dank für diese Info! <3

    Antworten
  10. Hallo!

    Ich finde die Idee sehr gut und würde es gern testen, jedoch meine ich zu wissen, dass das Scheibenwaschmittel auch zur Schmierung der Pumpe dient. Ist die Schmierung hier durch das Spülmittel gegeben? Hat jemand Erfahrung? Möchte ungern die Pumpe kaputt machen. ;)

    Danke für die vielen nützlichen Tipps auf dieser Seite, bin fleißig am ausprobieren.

    Antworten
    • smarticular.net
      smarticular.net

      Die Gleitlager der Scheibenwasser-Pumpe sind wartungsfrei und brauchen keine besondere Schmierung. Deshalb werden außerhalb der Frostperiode die allermeisten Scheibenwaschanlagen einfach nur mit klarem Wasser befüllt, ohne dass dabei Probleme mit der Pumpe auftreten würden.
      Liebe Grüße

    • Schnorcheletta

      Hallo,
      Spülmittel schadet doch dem Lack. Er wird davon ganz matt. Mein Mann hat das am eigenen Auto erfahren. Ich weiß allerdings nicht, an was das liegt. Wisst ihr eine lackschonende Alternative zu Spüli? Der Lack bekommt beim sprühen ja gerne mal was ab…

  11. Tanja Adrio

    Die Sache ist ja ganz gut und schön, aber das Mittel, welches vor dem Einfrieren der Scheibe helfen soll, hat bei mir nicht wirklich geholfen – 1 Teil Wasser mit 3 Teilen Essig mischen.

    Antworten
    • Gott liebt Dich!

      Essig ist ja auch kein Ethanol… Essig besteht zu 95% aus Wasser und 5% Säure.

    • smarticular.net
      smarticular.net

      Essigwasser kann in gewissen Grenzen das Einfrieren hinauszögern, weil sich weniger/später Kristalle auf der Scheibe bilden. Unter allen Umständen komplett verhindern kann man die Eisbildung damit leider nicht, dafür wäre eine Scheibenabdeckung (oder Garage) besser.

  12. heiko scholz

    Bio???

    Das ist aber voll der miese Trick, denn die Biobauern spritzen extrem Kupfer gegen Insekten. Es handelt sich also um Sachen, die extrem mit Cu, also Schwermetallen verseucht sind.

    Der Tip ist echt mies und böse.

    Antworten
    • smarticular.net
      smarticular.net

      Was genau hat das jetzt mit dem Beitrag zu tun? Bitte um Aufklärung – liebe Grüße!

    • heiko scholz

      ich bin fassungslos,

      wie kann man hier nur Sachen empfehlen (Boi), die uns und die Umwelt massiv mit nicht abbaubaren Schwermetallen verseucht.

      >>>>> 500 ml Bioethanol

      Ich habe echt gedacht, das soll ein mieser Witz sein.

      https://www.bioland.de/im-fokus/artikel/article/kupfer-im-biolandbau.html

    • smarticular.net
      smarticular.net

      Einfach mal in den Link schauen, dort wird es erklärt. Zitat aus https://www.bioland.de/im-fokus/artikel/article/kupfer-im-biolandbau.html :

      “Historische Altlasten
      Das Problem mit Kupfer: Jahrzehntelang schütteten konventionelle Bauern gedankenlos riesige Mengen über befallene Kartoffeln, Weinreben, Hopfen oder Obstbäume. Nach dem Motto “Viel hilft viel”. 60 Kilogramm pro Hektar und mehr pro Jahr waren üblich. Die Folge: Immer mehr Kupfer reicherte sich in Böden an. Zu viel davon wirkt aber toxisch, auf Regenwürmer etwa. Bis Mitte der siebziger Jahre ging das so. Dann kamen synthetische Fungizide auf den Markt, und der Kupfereinsatz ging allmählich zurück.”

      Im konventionelle Landbau kommt Kupfer ebenso zum Einsatz, zusammen mit einer breiten Palette an Pestiziden. Somit ist Bio in jedem Fall für die Umwelt die bessere Wahl.

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