Echte Maibowle selber machen mit Waldmeister
Zum Mai gehört die Maibowle, die man mit Waldmeister einfach selber machen kann! Fertige Maibowle aus dem Handel enthält in der Regel Waldmeisteraroma und teilt mit der Waldmeisterpflanze nur den Namen – weder Farbe noch Geschmack sind natürlich. Wer echten Waldmeister genießen möchte, kann das natürliche Aroma selbst aus dem Kraut extrahieren. In einer Waldmeisterbowle kommt der unverwechselbare fein-würzige Geschmack besonders gut zur Geltung.
Waldmeisterbowle selber machen
Maibowle wird traditionell zur Erntezeit des Waldmeisters zwischen April und Juni hergestellt. Die Zubereitung ist ganz einfach und mit oder ohne Alkohol möglich.
Du benötigst:
- 1,5 L Weißwein oder als alkoholfreie Variante hellen Traubensaft
- 0,75 L Sekt, alkoholfreien Sekt oder Mineralwasser
- 6-8 Stängel Waldmeister
So wird die Maibowle hergestellt:
1. Frisches Waldmeisterkraut zunächst etwa einen Tag lang welken lassen, da sich erst auf diese Weise das Aroma entfaltet.
2. Am nächsten Tag die Stängel mit einem langen Bindfaden zu einem Sträußchen binden.
3. Gut gekühlten Wein oder Traubensaft in eine Schüssel oder ein anderes großes Gefäß gießen.
4. Eine Kelle oder einen Kochlöffel quer über die Schüssel legen und das Waldmeistersträußchen so daran festbinden, dass es kopfüber in der Flüssigkeit hängt. Die unteren Enden der Stängel nicht eintauchen lassen, denn sie enthalten Bitterstoffe. Das Kraut für zehn bis maximal dreißig Minuten ziehen lassen.
5. Waldmeister entfernen und den Bowleansatz mit kaltem Sekt oder Mineralwasser aufgießen.
Damit ist die Bowle fertig und die Gäste können kommen! Am besten mit einer Kelle aus der Schüssel in die Gläser schöpfen.
Tipp: Das Getränk kann nach Belieben mit weiteren Kräutern wie zum Beispiel Pfefferminze oder Zitronenmelisse, Früchten wie Erdbeeren oder Himbeeren oder mit anderen Säften verfeinert werden. Ein besonders Aroma entsteht, wenn ein Schuss Holunderblütensirup zur Bowle gegeben wird.
Waldmeister ernten
Echten Waldmeister findest du von März bis Juli an schattigen Stellen vor allem in Buchen- und Laubwäldern. Wenn dir kein Standort bekannt ist, kannst du auf der Mundraub-Karte nachsehen, wo wilder Waldmeister in deiner Nähe wächst. Im Frühjahr ist die Pflanze gelegentlich auch in Gartencentern erhältlich.
Waldmeister enthält Cumarin, das in geringen Mengen aufmuntert, bei Überdosierung jedoch für starke Kopfschmerzen sorgen kann. Die im Rezept genannte Menge von etwa drei Gramm (etwa drei Stängel) Waldmeister je Liter Flüssigkeit gilt als unbedenklich. Es wird empfohlen, Waldmeister vor der Blüte bis etwa Juni zu pflücken, da der Cumaringehalt dann noch niedrig ist.
Tipp: Waldmeister ist vielseitig verwendbar. Das würzige Kraut eignet sich nicht nur als Aroma für Süßspeisen und Getränke, sondern auch als Heiltee, als Einschlafhilfe in einem Duftkissen oder zum Vertreiben von Motten und Insekten.
Mehr Rezepte und Tipps zu Waldmeister und anderen Wildpflanzen, die du selber ernten kannst, findest du in unserem Buch:
Hast du schon einmal eine Maibowle aus echtem Waldmeister zubereitet? Wir freuen uns über deinen Kommentar unter diesem Beitrag!
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Die Bowle geht auch mit Apfelsaft und ein Spritzer Zitronensaft statt Traubensaft.
Vorsicht beim einpflanzen im Garten: der Waldmeister vermehrt sich sehr stark (wenn er sich wohlfühlt). ;-) Ich hatte ihn mal im Topf unter einem schattigen Bäumchen…
so viel ich weiss, blüht diese pflanze eben genau nur im mai und wird leicht verwechselt mit einer ähnlichen pflanze, die schon früher blüht aber jedoch giftig ist! also aufgepasst beim sammeln ;-)
Der Waldmeister hat keine giftigen Doppelgänger. Er kann leicht mit anderen Labkräutern, z.B. dem Waldlaabkraut verwechselt werden, die allerdings auch nicht giftig sind. Die haben allerdings nicht den typischen Duft!
Allerdings kann der Waldmeister bei zu hohem Konsum Kopfschmerzen verursachen und bei regelmäßigem hohen Verzehr auch leberschädigend wirken.
Der seltene Genuss einer Waldmeisterbowle oder anderer mit Waldmeister aromatisierten Speisen und/oder Getränken ist jedoch unbedenklich!
Schneller geht das Anwelken, wenn man die Stängel kurz – etwa 15 Minuten reichen völlig aus – ins Eisfach legt.