Hol´ mit einem Steppenbeet die Prärie in deinen Garten!

Ein Steppenbeet ist pflegeleicht und dabei ein echter Hingucker. Es kommt mit wenig Wasser aus und kann heimische Pflanzen fördern. In diesem Artikel erfährst du, wie du ein Steppenbeet anlegst, welche Pflanzen sich dafür eignen und welche Schritte nötig sind, um deinen Garten in eine wahre Prärie zu verwandeln.
Endlose Weiten. Am Horizont sinkt die Sonne langsam hinab und taucht alles in ein warmes, orangenes Leuchten. So oder so ähnlich sieht eine Steppe in Nordamerika oder Eurasien aus. Einen kleinen Ausschnitt dieser Szenerie kannst du vor deine Haustür holen: mit einem Steppenbeet. Manche sagen auch Präriebeet dazu.
Warum ein Steppenbeet anlegen?
Ein Steppenbeet imitiert die natürlichen Lebensräume von Steppen und Trockenrasen. Es ist besonders anpassungsfähig an trockene und nährstoffarme Böden und bietet eine Heimat für viele heimische Pflanzen und Tiere. Aus diesem Grund eignet es sich perfekt für einen Permakultur-Garten. Noch dazu ist es auch die richtige Wahl für gemütliche Gärtner: Das Präriebeet benötigt wenig Wasser und Pflege.
Viele der Stauden und Gräser eines Steppenbeetes blühen vom Frühsommer bis in den Herbst. Ihr Nektar lockt zahlreiche Insekten wie Bienen Schwebfliegen und Schmetterlinge an. Die Samen der Gräser mögen Vögel wie Meisen, Dompfaffen und Stieglitze gerne. Und es bietet Verstecke für Kleinstlebewesen.
Wie legt man ein Steppenbeet an?
Am besten legst du dein Steppenbeet im Frühling an. Der Pflegeaufwand ist geringer und du kannst eine längere Blütenzeit genießen.
Schritt 1: Standort wählen
Ein sonniger und trockener Standort ist ideal für ein Steppenbeet. Achte darauf, dass der Boden gut durchlässig ist, damit keine Staunässe entsteht.
Schritt 2: Boden vorbereiten
Entferne alle vorhandenen Pflanzen und Unkräuter gründlich. Lockere danach den Boden tiefgründig auf (etwa 30-40 cm tief). Bei schweren Böden (Ton- oder Lehmböden) füge Sand oder Kies hinzu, um die Drainage zu verbessern.
Schritt 3: Boden verbessern
Mische Kompost oder gut verrotteten Mist unter, um die Bodenfruchtbarkeit zu erhöhen. Steppenpflanzen bevorzugen meist leicht alkalische Böden. Bei sauren Böden kann Kalk hinzugefügt werden.
Schritt 4: Wähle Pflanzen für das Steppenbeet
Wähle Pflanzen aus, die trockene, sonnige Bedingungen bevorzugen. Sie sollten sowohl winterhart als auch mehrjährig sein. Typische Pflanzen für ein Steppenbeet sind:
Klatschmohn (Papaver rhoeas)
Klatschmohn wird etwa 30 bis 60 cm hoch und begeistert mit seinen leuchtend roten Blüten.
Schönhütchen (Ratibida columnifera)
Das Schönhütchen erreicht eine Höhe von 50 bis 80 cm und blüht in Gelb- und Rottönen.
Schafgarbe (Achillea millefolium)
Schafgarbe wird zwischen 60 und 120 cm hoch und blüht in Weiß, Gelb oder Rosa.
Schmalblättriger Lein (Linum perenne)
Dieser zarte, blaublühende Lein wird etwa 30 bis 60 cm hoch.
Kokardenblume (Gaillardia aristata)
Die Kokardenblume erreicht eine Höhe von 30 bis 70 cm und zeigt leuchtende, zweifarbige Blüten.
Ehrenpreis (Veronica spicata)
Ehrenpreis wird 30 bis 80 cm hoch und blüht in Blau, Rosa oder Weiß.
Vergissmeinnicht (Myosotis sylvatica)
Vergissmeinnicht wächst bis zu 30 cm hoch und blüht in zartem Blau.
Rutenhirse (Panicum virgatum)
Rutenhirse kann bis zu 150 cm hoch werden und zeigt schöne, luftige Blütenrispen.
Amaranth (Amaranthus caudatus)
Amaranth wird etwa 100 bis 150 cm hoch und beeindruckt mit seinen hängenden Blütenständen.
Federgras (Stipa tenuissima)
Federgras erreicht eine Höhe von 30 bis 60 cm und zeichnet sich durch seine feinen, eleganten Halme aus.
Moskitogras (Bouteloua gracilis)
Moskitogras wird etwa 20 bis 60 cm hoch und hat charakteristische, horizontale Blütenähren.
Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
Das wollige Honiggras wird 30 bis 60 cm hoch und hat weiche, samtige Blätter.
Schritt 5: Pflanzplan erstellen
Plane die Anordnung der Pflanzen sorgfältig. Berücksichtige dabei die Wuchshöhe und -breite sowie Blütezeiten, um das ganze Jahr über ein attraktives Beet zu haben. Es bietet sich an, höhere Pflanzen nach hinten und niedrigere nach vorne zu setzen.
Schritt 6: Pflanzen setzen
Grabe Pflanzlöcher, die etwa doppelt so groß sind wie der Wurzelballen der Pflanzen. Setze die Pflanzen so ein, dass die Oberkante des Wurzelballens mit der Bodenoberfläche abschließt. Gieße die Pflanzen nach dem Einsetzen gut an.
Schritt 7: Mulchen
Bedecke die Bodenoberfläche mit einer Schicht aus Kies oder grobem Sand. Dies hilft, Feuchtigkeit zu speichern, Unkrautwachstum zu reduzieren und die typische Optik eines Steppenbeets zu erreichen.
Schritt 8: Pflege
In den ersten Wochen nach der Pflanzung regelmäßig gießen, bis die Pflanzen gut angewachsen sind. Danach nur noch bei längeren Trockenperioden. Dünge das Beet sparsam, da die meisten Steppenpflanzen nährstoffarme Böden bevorzugen. Halte das Beet unkrautfrei, insbesondere in der Anfangszeit.
Tipp: Wasser? Bitte nicht zu viel! Normalerweise reicht der Niederschlag aus, zu dem auch der Morgentau zählt. Falls einige Pflanzen bereits morgens schlapp sein sollten, sollte das Beet ausgiebig gewässert werden. Ein kräftiger Guss mit dem Schlauch hilft den Steppenpflanzen mehr, als täglich etwas Wasser zu erhalten.
Schritt 9: Rückschnitt
Schneide im Frühjahr abgestorbene Pflanzenteile zurück, um Platz für den neuen Austrieb zu schaffen.
Ein Steppenbeet ist also eine wunderbare Möglichkeit, deinen Garten nachhaltig und pflegeleicht zu gestalten. Mit der richtigen Pflanzenauswahl und ein wenig Vorbereitung kannst du eine blühende Oase schaffen, die wenig Wasser benötigt und heimische Pflanzen fördert.
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Was sind deine Erfahrungen mit einem Steppenbeet? Schreibe das in die Kommentare!
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