Regionale Alternativen zu Goji-Beeren – von hier und genauso gesund
Die Goji-Beere gilt als eines der sehr gesunden Superfoods. In Europa sind die Beeren getrocknet, als Kapseln und sogar im Joghurt im Kühlregal erhältlich.
Jedoch sind Goji-Beeren keineswegs unersetzlich. Zahlreiche heimische Lebensmittel besitzen die gleichen Vorzüge und kommen dabei ohne lange Transportwege aus Übersee aus.
In diesem Beitrag erfährst du, mit welchen Lebensmitteln du die Goji-Beeren ersetzt und welche regionalen Superfoods unsere heimische Natur für uns bereit hält.
Was sind Goji-Beeren?
Die aromatische Goji-Beere (Lycium chinense) gehört wie Tomaten und Kartoffeln zu den Nachtschattengewächsen und wird in Asien seit jeher genutzt, denn sie soll lebensverlängernd wirken. Kein Wunder, denn die roten Beeren enthalten eine Vielzahl an Vitaminen und Mineralstoffen, stärken das Immunsystem, sorgen für gesunde Augen, wirken zellschützend und krankheitsvorbeugend. In China werden sie als Nahrungsmittel, aber auch als Heilmittel verwendet. Dort wird aus den Beeren eine Tinktur hergestellt, die bei Augenkrankheiten, hohem Bluthochdruck und zur Vorbeugung gegen Krebs eingenommen wird.
Vergleichbare Lebensmittel mit ähnlichem Vitalstoffgehalt
Was ist an Inhaltsstoffen tatsächlich drin in den Beeren? Neben wichtigen Vitaminen (A, B, C) sind Nährstoffe wie Eisen oder Calcium und auch jede Menge Antioxidantien enthalten. Sie schützen die Zellen vor freien Radikalen und wirken sich hemmend auf den Alterungsprozess aus. Wir haben die wichtigsten Nährstoffe der Super-Beere zusammengetragen und mit Werten aus anderen Lebensmitteln verglichen.
Nährstoff | 100 g Goji-Beere | Alternativen in 100 g |
Vitamin A | 1,4 mg | 152 mg Karotten |
Vitamin B 1 | 0,15 mg | 0,65 mg Haferflocken |
Vitamin B 2 | 1,6 mg | 2,49 mg Hühnerleber |
Vitamin B 3 | 4,5 mg | 5,2 mg Naturreis |
Vitamin C | 15 mg | 1250 mg Hagebutte |
Eisen | 11 mg | 12,5 mg Kürbiskerne |
Calcium | 800 mg | 1400 mg Parmesan |
Wer sich ausgewogen ernährt, kommt durch eine Vielzahl anderer Lebensmittel auf die gleiche oder sogar eine höhere Nährstoffaufnahme.
Besondere Rolle der Antioxidantien
Die bereits erwähnten Antioxidantien, die in den Goji-Beeren eine hohe Konzentration aufweisen, wirken Oxidationsprozessen in den Zellen entgegen. Oxidation findet in unserem Körper unentwegt statt. Dabei entstehen instabile Sauerstoffmoleküle, auch freie Radikale genannt, die der Körper bis zu einem gewissen Maß abfangen kann. Nehmen sie Überhand, können sie Zellschäden verursachen, die für vorzeitige Gewebe-Alterung mitverantwortlich sind und auch zu Krebs führen können. Antioxidantien heften sich an diese instabilen Verbindungen und stellen das Gleichgewicht in unserem Körper wieder her.
Aber wusstest du, dass diese Radikalfänger auch in Vitaminen sowie Sekundären Pflanzenstoffen enthalten sind, die wir sowieso schon zu uns nehmen? Die Vitamine A und C sowie die Sekundären Pflanzenstoffe Sulfide, Phytoöstrogene und Polyphenole sind die bekanntesten Antioxidantien. In der folgenden Tabelle habe ich dir Lebensmittel aufgestellt, in denen sie in großer Menge enthalten sind.
Antioxidans | Vorkommen |
Vitamin A | Karotten, Kürbis, Tomaten, Paprika, Brokkoli, Spinat, Grünkohl |
Vitamin C | Zitrusfrüchte, Johannisbeeren, Kiwis, Erdbeeren, Paprika |
Sulfide | Zwiebeln, Lauch, Knoblauch, Schnittlauch |
Phytoöstrogene | Getreide, Hülsenfrüchte, Leinsamen |
Sekundäre Pflanzenstoffe werden in Pflanzen unter der Schale als Schutzstoffe gegen äußere Einflüsse eingelagert und kommen vor allem in Wildkräutern, Wildgemüse oder in äußeren Blättern von Zuchtformen wie Salaten oder Kohlgemüsen vor. Äpfel, Zwiebeln, Grüner Tee und Heidelbeeren enthalten besonders viele Stoffe mit dieser antioxidativen Wirkung.
Statt also deine Äpfel zu schälen und Goji-Beeren zu essen, kannst du dein Obst und Gemüse mit Natron reinigen, samt Schale verzehren und dich so regional und ausgewogen ernähren.
Regionale Alternativen zu Gojis
Unsere regionale Goji-Beere, der Bocksdorn (Lycium barbarum) auch gemeiner Teufelszwirn genannt, ist der Goji-Beere botanisch sehr ähnlich und kommt eingebürgert in Mitteleuropa besonders in südlichen Ländern als Dammbepflanzung oder Zierstrauch vor. Bei uns wird er als Unkraut angesehen, da er stark wuchert. Es handelt sich bei Lycium chinense sowie Lycium barbarum um zwei verschiedene Arten der gleichen Gattung Lycium, sie werden beide im Handel vertrieben.
Der Bocksdorn wächst als Strauch bis zu vier Meter hoch. Seine langen, dornigen Äste hängen rutenförmig nach unten. Die Blätter sind zwei bis drei Zentimeter lang und lanzettlich geformt. Die Blütezeit beginnt im Juni und kann bis in den September dauern. Aus den violetten Blüten entwickeln sich ab August die rot-orangen, länglich-eiförmigen Beeren.
Allerdings haben die Beeren kleinere Früchte und mehr Dornen als das gut vermarktete Superfood.
Mit etwas Geschick und Geduld kannst du den Bocksdorn sogar selbst im Garten oder auf dem Balkon ziehen. Er ist winterhart und braucht viel Licht. Die roten Beeren kannst du entweder dörren, einfrieren oder frisch im Müsli essen.
Fazit: Wenn du genügend Gemüse und Obst zu dir nimmst und dich ausgewogen und vielseitig ernährst, musst du keineswegs auf teure Superfoods wie Goji-Beeren zurückgreifen. Anders herum wäre es ein Trugschluss zu glauben, dass man mit Goji-Beeren und anderen Superfoods eine ungesunde Lebensweise mit Fast-Food und stark verarbeiteten Lebensmitteln ausgleichen kann.
Tipp: Wenn du auf Goji-Beeren aus dem Handel nicht verzichten möchtest, dann achte am besten auf Bioqualität, da die Beeren aus konventionellem Anbau häufig stark mit Pestiziden belastet sind.
Kennst du noch weitere heimische Superfoods? Über einen Kommentar von dir freuen wir uns!
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Ich finde Kornellkirschen sehr lecker. Wenn sie richtig reif sind. Ihre Farbe ist dann dunkelrot, sie schmeckt dann süß. Laut VORSICHT Gesund hat sie
Vitamin C (75 – 125 mg/ 100 g; ∼ 136 % mehr Vitamin C als eine vergleichbare Menge Zitrone!)
Parmesan als Alternative für ein pflanzliches Calcium zu notieren finde ich eher bedenklich. Käse ist sauer und benötigt basische Mineralstoffe zur Neutralisierung. Somit also eine Nullrechnung bzw. doch lieber die Goji-Beere essen :-)