
Krieg geht uns alle an und jeder kann etwas dagegen tun
Die Nachrichten der letzten Jahre über die verschiedenen Konfliktzonen lassen mir keine Ruhe mehr. Unendliches Leid in immer mehr Regionen dieser Welt und Millionen von Menschen, die gezwungen sind ihre Heimat zu verlassen, nur um einigermaßen selbstbestimmt überleben zu können.
Krieg hat viele Ursachen. Oft wird über ethnische oder religiöse Konflikte berichtet, oder über die Machtgelüste einzelner Herrscher. Wenn man sich aber die aktuellen Konflikte in Ländern wie Syrien, der Ukraine, dem Irak oder Lybien anschaut, dann spielen fossile Rohstoffe und die Interessen verschiedener Parteien an diesen Rohstoffen immer wieder eine wichtige Rolle.
Die Konflikte schwelen in Förderländern für Öl und Gas oder wichtigen Transitländern für Gaspipelines. Mit fossilen Rohstoffen lässt sich sehr viel Geld verdienen, deshalb ist die Kontrolle von Fördergebieten und Transitrouten hart umkämpft.
Wie bei vielen “großen Problemen” leiden aber auch hier viele Unschuldige darunter und müssen ihr Leben innerhalb kürzester Zeit radikal ändern.
Gleichzeitig ist zu erkennen, dass Länder mit reichen Rohstoffvorkommen oft zu starker Korruption und autokratischen Regimes tendieren. Dies geht oft einher mit Menschenrechtsverletzungen und stark limitierten ökonomischen und persönlichen Entfaltungsmöglichkeiten der Bevölkerung.
Eine interessante These in diesem Zusammenhang ist der sogenannte Ressourcenfluch.
Was also tun?
Wenn man dieser Gedankenkette folgt, kommt man schnell zu dem Schluss, dass der persönliche Verbrauch von Erdölprdukten wie Benzin, Gas, Plastik und vielen anderen mehr einen Teil zu diesen Konflikten beiträgt.
Weniger Abgase reduzieren also nicht nur CO2 Ausstoß. Eingeschränkter Konsum von Plastikprodukten verringert nicht nur die Umweltverschmutzung und hilft der Gesundheit. Durch bewussten Verzicht auf Erdölerzeugnisse kann man auch einen kleinen Teil dazu beitragen, langfristig Konflikte zu entschärfen.
Wenn du jetzt sagst, dass man nur ein winzig kleines Rädchen ist, dann antworte ich mit einem kurzen Wortwechsel aus einem meiner Lieblingsfilme:
“Ganz gleich was du ausrichtest, es wird nie mehr sein als ein einzelner Tropfen in einem unendlichen Ozean!”
“Was ist ein Ozean, wenn nicht eine Vielzahl von Tropfen?”
Lösungsansätze
Wir haben eine Serie von Beiträgen erstellt mit den besten Tipps, wie du weniger Öl und Gas verbrauchst und lokale Energiequellen besser nutzt. Die meisten dieser Lösungen kommen auch deinem Geldbeutel zugute und sind gut für die Gesundheit.
Wie bei fast allen unseren Tipps ist nicht jeder für jede Lebenssituation geeignet. Vielleicht sind aber auch zwei oder drei dieser Ansätze für dich richtig.
Transport
Der Transport von Personen und Gütern verbraucht den größten Anteil der weltweiten Erdölproduktion. Hier besteht gleich das größte Einsparpotential, das vielleicht auch du mit dem einen oder anderen Ansatz verwirklichen kannst:
- Benzinsparend Auto fahren
- Auf das Auto öfter mal verzichten
- Elektroautos als besonders ökologische Alternative
- Bewusst weniger fliegen
- Bewusst regional und saisonal einkaufen
Haushalt
Nach dem Transport sind das Heizen und Kühlen von Wohnungen, Häusern und gewerblichen Immobilien der zweitgrößte Bereich mit hohem Verbrauch von Erdöl und Gas. Auch bei der Stromerzeugung spielt gerade Erdgas eine wichtige Rolle.
Der einfachste Weg, den persönlichen Erdöl- und Erdgasverbrauch zu Heizzwecken zu senken, besteht in modernen Heizkonzepten ohne Öl und Gas. Mit solarthermischen oder auch photothermischen Anlagen lässt sich die kostenlose, regionale Sonneneinstrahlung direkt zur Gebäudeheizung und Warmwasserbereitung nutzen.
Leider scheint gerade in der Heizsaison nicht gerade häufig die Sonne. Eine weitere, sinnvolle Alternative zu Öl- und Gasheizungen stellen deshalb effiziente Wärmepumpensysteme dar. Sie verwenden Strom, um der Umgebungsluft oder dem Erdreich Wärme zu entziehen, die dann als Heizwärme genutzt werden kann. In Kombination mit speziellen Ökostrom-Tarifen sowie ggf. einer eigenen Photovoltaikanlage lässt sich damit eine zu 100 Prozent von Erdöl und Erdgas unabhängige, regionale Versorgung mit Heizenergie realisieren.
Der nachhaltigste und ökologischste Strom ist der, den man gar nicht erst verbraucht, deshalb haben wir auch einige Tipps zum Energiesparen:
- Energie sparen in der Küche: Wie wir 50 % eingespart haben
- Strom und Geld sparen, ohne auf Komfort zu verzichten
Darüber hinaus solltest du dir überlegen, ob du vielleicht grundsätzlich den Stromanbieter wechseln und bewusst Ökostrom nutzen könntest.
Andere Produkte
Neben der Fortbewegung und der Energiegewinnung für Strom und Wärme wird Erdöl für die Herstellung vieler anderer Produkte verwendet. Ob in Plastik, Babyöl oder Kosmetik – Erdölprodukte sind viel weiter verbreitet, als den meisten bewusst ist. Auch viele industrielle Düngemittel und Herbizide werden mit Erdöl hergestellt, ein weiterer Grund, etwas mehr Geld für Bio-Produkte auszugeben.
Hier findest du nur ein paar Ansätze, wie du den Verbrauch an Erdölprodukten verringern kannst:
- 7 einfache Schritte für weniger Plastik im Alltag
- Pflegeprodukte mit ausgewählten Inhaltsstoffen selbermachen
- 14 Haushaltsprodukte die du immer selbst herstellen solltest
- Natürlichen Dünger selbermachen
- 23 Weisheiten des Dalai Lama für Ausgeglichenheit, Frieden und Glück
Sicherlich gibt es noch viele andere Tipps und Tricks, wie man den Verbrauch von Ölprodukten sowie Erdgas reduzieren und durch diesen bewussten Konsumverzicht einer kriegsverursachenden und menschenfeindlichen Geopolitik entgegenwirken kann. Welche fallen dir ein?