
Wohin mit altem Shampoo, Putzmittel & Co.? Tipps für Umsteiger
Wohin mit Kosmetikresten und Überbleibseln aggressiver Reinigungsmittel? Diese Frage stellt sich, wenn man noch Produkte im Haus hat, die man aufgrund der Inhaltsstoffe inzwischen nicht mehr kaufen würde und am liebsten gar nicht mehr benutzen möchte.
Immer wieder fragen uns Leserinnen und Leser, wie sie am besten mit Resten früher verwendeter Drogerieprodukte umgehen, die sie sich eigentlich nicht mehr auf die Haut schmieren oder zum Putzen und Waschen verwenden wollen. Darauf lässt sich zwar keine pauschale Antwort geben, aber die folgenden Tipps helfen dabei, eine möglichst nachhaltige und umweltverträgliche Entscheidung zu treffen.
Weitergeben oder entsorgen: Was ist ökologisch sinnvoller?
Konventionelle Kosmetik enthält häufig fragwürdige Inhaltsstoffe, und auch in Putz- und Waschmitteln können eine Vielzahl von Inhaltsstoffen versteckt sein, die die Umwelt und sogar die eigene Gesundheit belasten. Wer solche Produkte in seinem Haushalt ausfindig gemacht hat, sucht meist nicht nur nach einem Weg, sie loszuwerden, sondern will das auch noch möglichst umweltschonend tun. Spätestens hier wird es knifflig.
Weitergeben oder doch lieber entsorgen? Für die Weitergabe spricht, dass das Mittel bereits hergestellt wurde und die dafür aufgewendeten Ressourcen verschwendet werden, wenn man es einfach wegwirft. Auf der anderen Seite möchte man verhindern, dass Mikroplastik aus Kosmetika und Co. sowie andere schwer abbaubare Inhaltsstoffe ins Abwasser gelangen.
Egal welchen Weg Kosmetik und Putzmittel nehmen, landen die schwer abbaubaren Stoffe zum überwiegenden Teil in der thermischen Verwertung. Denn nicht nur der Restmüll, auch der Klärschlamm wird in zunehmendem Maße verbrannt. Die zurückbleibende Verbrennungsasche kommt auf Deponien oder wird aufbereitet und weiter verwertet. Was genau damit passiert, ist regional sehr unterschiedlich geregelt.
Wenn du mehr wissen möchtest, kannst du durch eine Anfrage beim örtlichen Wasserversorger und dem zuständigen Abfallunternehmen Licht ins Dunkle bringen. Gleichzeitig formulierst du dabei dein Interesse, dass problematische Inhaltsstoffe nicht in die Umwelt gelangen sollten.
Tipp: Hier findest du ausführliche Informationen zum spannenden Thema der Klärschlammentsorgung.
Reichen diese Informationen aus, um genau zu wissen, was zu tun ist? Eher nicht und es bleibt einem nichts anderes übrig als individuell abzuwägen, welche Entscheidung letztlich nachhaltiger ist.
Drogerieprodukte weitergeben statt wegwerfen
Wenn du Shampoos, Wasch- und Putzmittel mit leicht bedenklichen Inhaltsstoffen zum Beispiel an Freunde, Bekannte oder Arbeitskollegen weitergibst, hast du immerhin erst mal einen Einkauf neuer, vielleicht ebenso fragwürdiger Produkte verhindert.
Eine andere Möglichkeit, ungewollte Drogerieprodukte weiterzurreichen, ist es, sie in einer Give-Box in deiner Umgebung abzulegen oder sie – falls möglich – in einer sozialen Einrichtung zu spenden. Auch professionelle Putzunternehmen können noch verschlossene Produkte vielleicht gebrauchen, denn ihnen ist die Verwendung natürlicher Putzalternativen leider meist untersagt. Erkundige dich einfach mal bei deinem Arbeitgeber oder bei deiner Hausverwaltung.
Kosmetik, Wasch- und Putzmittel richtig entsorgen
Wenn man sich entschieden hat, dass ein Reinigungsprodukt zu bedenklich ist, um es noch guten Gewissens an andere weitergeben zu können, empfiehlt es sich, es zu entsorgen. Einige besonders scharfe Mittel, wie zum Beispiel ein aggressiver Rohrreiniger, sollten mitsamt Verpackung als Sondermüll zum städtischen Wertstoffhof gebracht werden. Welche Mittel dazu gehören, erkennst du an den entsprechenden Gefahrensymbolen auf der Verpackung, oder kannst es im Zweifel bei deinem örtlichen Versorgungsunternehmen erfragen.
Weniger problematische Produkte sind im Restmüll am besten aufgehoben. Dabei empfiehlt es sich, nur den Inhalt in die schwarze Tonne zu geben und die entleerte Packung in die Gelbe Tonne zu werfen, damit wenigstens diese noch recycelt werden kann. Wenn es sich um Flüssigkeiten handelt, kannst du es zuerst in einen beschichteten Karton oder ein anderes Behältnis aus der Restmülltonne gießen und dann in die Tüte stecken, damit nichts ausläuft.
Gesund und ökologisch Waschen, Putzen und Pflegen
Wenn die problematischen Produkte dann sinnvoll entsorgt oder weitergegeben wurden, sollen natürlich keinen neuen fragwürdigen Mittel ins Haus. Kein Problem, denn es gibt zu jedem konventionellen Produkt eine DIY-Alternative für die natürliche Körperpflege.
Auch die meisten Putzmittel lassen sich durch einfache Hausmittel ersetzen, die weder Gesundheit noch Körper belasten. Selbst Weichspüler und Waschmittel kannst du ganz leicht selber machen, durch eine biologisch abbaubare Alternative ersetzen oder einfach ganz weglassen.
Auf diese Weise sorgst du nicht nur dafür, dass weniger problematische Chemikalien ins Abwasser gelangen, sondern sparst auch noch eine ganze Menge Müll.
Tipp: Der beste Müll ist der, der gar nicht erst entsteht. Die zweitbeste Lösung besteht darin, so viel Abfälle wie möglich zu recyceln, also dem Kreislauf wieder zuzuführen. Mit der richtigen Mülltrennung können wir alle die Wiederverwertung unterstützen.
In unseren Büchern findest du zahlreiche Rezepte mit Hausmitteln, die Drogerieprodukte überflüssig machen:
Wie sorgst du dafür, dass bedenkliche Produktreste umweltschonend entsorgt werden? Wir freuen uns auf deine Tipps in einem Kommentar!
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