Bodenaktivator – hilft Böden und Ertrag langfristig zu verbessern

Wenn in deinem Selbstversorger-Garten trotz intensiver Arbeit und regelmäßiger Düngung nur wenig wächst, könnte das einer schlechten Bodenqualität liegen. Diese kannst du mit einem Bodenaktivator verbessern. Wie das geht und was es dabei zu beachten gibt, erfährst du in diesem Beitrag.
Unterschied zwischen Bodenaktivator und Dünger
Während eine Düngung nur temporär wirkt und die Pflanzen kurzfristig mit Nährstoffen versorgt, optimiert ein Bodenaktivator langfristig die Struktur und die biologischen Prozesse des Bodens. Er fördert:
- die Humusbildung
- das Bodenleben
- die Wasserspeicherfähigkeit
- die Fruchtbarkeit
Ein Bodenaktivator trägt zwar auch zu einer besseren Nährungsversorgung bei, kann das regelmäßige Düngen aber nur ergänzen, nicht ersetzen.
Empfehlenswerte Bodenverbesserer-Produkte
Im Handel gibt es zahlreiche Bodenverbesserer-Produkte. Achte beim Kauf auf folgende Eigenschaften:
- ausgewogene Mischung aus organischen und mineralischen Bestandteilen
- ohne Torf (trägt nicht zur langfristigen Bodenverbesserung bei und der Abbau setzt große Mengen CO2 frei)
- ohne synthetische Bodenhilfsstoffe, die ökologisch problematisch sein können
Umweltfreundliche Bodenverbesserer findest du in Baumärkten und Gartencentern. Viele kannst du auch online bestellen, oft direkt beim Hersteller. Im Sinne der oben genannten Kriterien sind folgende Produkte empfehlenswert:
- Bio-Bodenaktivator von Pantura
- Terra Preta Bodenverbesserer von Neudorff
- Rindenhumus oder Gartenkompost von corthum
Bodenaktivator selber machen
Statt ein fertiges Produkt zu kaufen, kannst du einen Bodenaktivator auch selber machen. Neben reifem Kompost, der in den meisten Gärten ohnehin regelmäßig anfällt, braucht es nur ein paar wenige weitere Zutaten, die ebenfalls im Fachhandel erhältlich sind.
Zur Herstellung eines Bodenaktivators, der für eine Fläche von 10-15 qm ausreicht, benötigst du folgende Zutaten:
- 2 L reifer Kompost oder 1,5 L Kompost und 500 g Bokashi
Fördert die Humusbildung und das Bodenleben, verbessert die Bodenstruktur und die Wasserspeicherfähigkeit, setzt nach und nach Nährstoffe frei. - 150 g Gesteinsmehl (im Gartencenter oder online erhältlich)
Reminalisiert den Boden, aktiviert das Bodenleben, macht die Pflanzen widerstandsfähiger. - 80 g Hornmehl (im Gartencenter oder online erhältlich)
Setzt langsam Stickstoff frei, reichert den Boden mit organischem Material an, fördert das Bodenleben. - 1 L Zuckerlösung (1 L warmes Wasser und 40 g Zucker)
Dient als Nahrung für die im Kompost enthaltenen Mikroorganismen.
Je nach Bodenbeschaffenheit oder für eine noch intensivere Wirkung kannst du weitere Komponenten hinzufügen:
- optional 1 Handvoll zerkleinerte Eierschalen
Verbessern die Bodenstruktur, setzen langfristig Nährstoffe frei, können den pH-Wert im Boden regulieren. - optional 100 g Holzasche
Verbessert die Bedingungen für Pflanzen, die neutrale bis leicht alkalische Böden bevorzugen, verbessert die Bodenstruktur, fördert die Wasseraufnahme und die Nährstoffverfügbarkeit. - optional 100 ml Brennesseljauche
Fördert das Bodenleben.
Brennnesseljauche als Bodenaktivator
Brennnesseljauche dient zwar in erster Linie als natürlicher Dünger, sie weist aber auch Eigenschaften eines Bodenaktivators auf. Denn sie liefert den Pflanzen nicht nur schnell verfügbare Nährstoffe, sondern bringt auch Enzyme und Mikroorganismen mit. Diese arbeiten im Boden weiter und tragen langfristig zu einer Verbesserung der Bodenstruktur bei.
Herstellung des Bodenaktivators
Benötigte Zeit: 3 Tage und 10 Minuten
Der Bodenaktivator ist schnell hergestellt. Durch die Ruhezeit können sich die Mikroorganismen vermehren, bevor die Mischung im Garten ausgebracht wird.
- Feste Zutaten vermischen
Kompost, Gesteins- und Hornmehl in einen Eimer geben und vermischen.
- Zuckerlösung herstellen
Zucker im Wasser auflösen.
- Bodenaktivator ruhen lassen
Zuckerwasser zur Kompostmischung geben und gründlich durchrühren. Die Mischung für zwei bis drei Tage stehen lassen und einmal täglich umrühren.
Bodenaktivator anwenden
Der DIY-Bodenaktivator sollte zeitnah verwendet werden. Du kannst ihn direkt in den Boden einarbeiten oder im Verhältnis 1:10 mit Wasser vermischen und mit der Gießkanne oder einem anderen passenden Gefäß verteilen.
Fehler vermeiden
Unabhängig davon, ob du einen selbst gemachten oder einen gekauften Bodenaktivator verwendest, solltest du ein paar einfache Regeln bei der Anwendung beachten:
- Halte dich an die Dosierungsempfehlungen, um eine Überdosierung zu vermeiden.
- Wende den Bodenaktivator bevorzugt im Frühjahr und Herbst an. Denn extrem kalte oder heiße Perioden schaden den enthaltenen Mikroorganismen.
- Arbeite den Bodenaktivator leicht in den Boden ein.
- Halte den Boden feucht, nachdem du den Bodenaktivator ausgebracht hast.
- Achte insbesondere bei empfindlichen Pflanzen auf eine zu ihrem Bedarf passende Zusammensetzung.
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Hast du bereits Erfahrung mit einem Bodenaktivator? Wir freuen uns auf deine Tipps und Ergänzungen in einem Kommentar!
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Guten Tag,
ein guter und wichtiger Hinweis auf den Bodenaktivator. Ein mineralischer Dünger wird durch Regen oder Gießen schnell ausgewaschen und nützt den Pflanzen weniger als organischer Dünger. Sie listen das Produkt von Neudorff. Dieser “organisch-mineralische” enthält wohl Anteile an Kunstdünger ? Mir fehlt ein Hinweis auf die Produkte von Oscorna, die ausschliesslich aus tierischen (Knochen, Hufe etc.) und Verarbeitungsresten (Trester, Nusschalen etc. ) bestehen. Sie bieten sogar eine kostenfreie Hotline https://oscorna.de/beratung/
“Gib dem Boden nur, was der Regenwurm verdauen kann.”
Nebenbei: Dieser wird vom Nachbarshund gern aufgeschleckt, soll bei überbässigem Genuss zu Verstopfung führen und stellt sonst keine Gefahr für Mensch und Tier dar.
Freundliche Grüße
Heinz Oswald
Lieber Herr Oswald,
vielen Dank für Ihren Kommentar und die wertvollen Ergänzungen! Genau dafür ist unsere Kommentarfunktion gedacht und wir freuen uns über jeden und jede, die etwas zum Thema beitragen kann. Herzliche Grüße Sylvia