Echten Vanillezucker selber machen – viel besser als Mini-Tütchen

Die echte Vanille besitzt neben dem Vanillin noch viel mehr aromatische und gesunde Inhaltsstoffe. Nutze sie, indem du die Schote mehrfach verwendest.

Viele süße Rezepte verweisen auf Vanille-Zucker (oder das künstliche “Vanillin”) in kleinen Tütchen. Leider verursacht der aromatisierte Zucker viel Müll durch die einzelnen Papierbeutel in einer Plastikhülle, zudem ist der fertig aromatisierte Zucker auch noch unverhältnismäßig teuer.

Die beste und zugleich kostengünstige Alternative ist selbst aromatisierter Zucker, den du mit einer Vanilleschote leicht selbst herstellen kannst. Dafür brauchst du nur Zucker, eine Vanilleschote (im Glasröhrchen) sowie ein leeres Schraubglas. Auf den ersten Blick erscheint die echte Vanille recht teuer im Vergleich zum künstlichen Aromastoff. Doch das täuscht, da sie viel ergiebiger ist: Die Schote mit dem intensiven Aroma ist mehrfach verwendbar und gibt ein Vielfaches des Geschmacks ab, den ein Gebinde mit Vanillin-Zucker zu bieten hat.

Vanillezucker im Glas und ohne Tütchen

Für den selbst gemachten Vanillezucker benötigst du eine Vanilleschote und 200 g Haushaltszucker. Nimm die Vanilleschote aus ihrem Röhrchen und gib sie zusammen mit dem Zucker in ein Schraubglas. Bereits nach wenigen Tagen ist der Zucker aromatisiert, mit der Zeit wird der Duft immer intensiver.

So schlägst du gleich zwei Fliegen mit einer Klappe: Der Zucker nimmt das Vanillearoma an, gleichzeitig entzieht er der Schote eventuelle Restfeuchtigkeit und verhindert so, dass sie schimmelt. Nach ein paar Tagen hast du reichlich Vanillezucker, der genauso wie das Tütenprodukt verwendbar ist, jedoch fast ohne Müll! Ist der aromatisierte Zucker verbraucht, kannst du weiteren Zucker zugeben. Eine einzige Vanilleschote reicht für mehrere Glasfüllungen.

Zum Puddingkochen oder für andere Rezepte mit Vanillegeschmack kannst du die Schote einfach aus deinem Zuckerglas herausnehmen, aufschneiden und auskochen. Danach musst du sie noch lange nicht wegwerfen, denn ihre zähe Schale gibt nach und nach noch reichlich Aroma ab. Gut getrocknet kommt sie noch weiteren Köstlichkeiten zugute, zum Beispiel Vanilletee oder Vanillemilch.

Die echte Vanille besitzt neben dem Vanillin noch viel mehr aromatische und gesunde Inhaltsstoffe. Nutze sie, indem du die Schote mehrfach verwendest.

Vanille recyceln für Soße, Tee und Milch

Für einen Vanilletee gib die Schote zusammen mit einem milden Tee (beispielsweise Rotbuschtee) in ein Sieb oder einen selbst genähten Teebeutel und bereite daraus ein duftendes Heißgetränk zu.

Selbst gemachte Vanillesoße wird mit der bereits verwendeten Schote noch intensiv genug, wenn du den angegebenen Zucker durch deinen selbst aromatisierten Vanillezucker ersetzt. Die Soße wird wie ein Pudding zubereitet, nur mit weniger Stärke.

Milch oder Pflanzenmilch kannst du ebenfalls mit dem unnachahmlichen Gewürz aromatisieren: Gib die Vanille zusammen mit der (Pflanzen-)Milch in einen Topf, erhitze sie bis kurz vor den Siedepunkt und lasse die duftende Mischung noch ein paar Minuten ziehen. Süßschnäbel können die Vanillemilch noch mit einem Teelöffel Vanillezucker ergänzen.

Die Vorzüge der echten Vanille

Die Schote, die zur Familie der Orchideen gehört, enthält neben dem Aromastoff Vanillin noch viele weitere geschmacksgebende und gesunde Bestandteile, die sogar einen stimmungsaufhellenden und beruhigenden Effekt haben. Daher wirkt sie besonders positiv, wenn du sie abends genießt. Ihr Duft ist den menschlichen Sexuallockstoffen chemisch ähnlich – kein Wunder also, dass die Vanille eine so verführerische Ausstrahlung besitzt. Da kann der künstlich hergestellte Tütchenzucker nicht mithalten!

Die echte Vanille besitzt neben dem Vanillin noch viel mehr aromatische und gesunde Inhaltsstoffe. Nutze sie, indem du die Schote mehrfach verwendest.

Wie sich viele Lebensmittel interessant und schmackhaft haltbar machen lassen, kannst du in unserem Buch nachlesen:

Welche süßen Köstlichkeiten schmecken dir noch besser mit echter Vanille? Wir freuen uns über deine Vorlieben in unseren Kommentaren!

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20 Kommentare

  1. Vanilieprinzessin

    Ich verwende die Vanilieschoten bis es nicht mehr geht. Wenn sie ausgekratzt kommt die ins Glas, um dort Zucker zu aromatisieren. Wenn ich Pudding kochen, wird sie ausgekocht. Dann trockne ich sie und zermahle sie dann und gebe die zermahlene Schote in Süßspeisen, in Keksen, in Kuchen oder auch in selbstgachter Seife oder selbstgemachtes Bademittel herein. Stets eine schöne Idee. Und das Gläschen besteht nicht aus Kunststoff. Das merkte ich, als ich es fallen ließ aus Versehen samt Inhalt. Die Glasscherben machten die Schoten ungenießbar, sodass sie leider weg musste. Ich verwende die leeren Röhrchen zum dran schnuppern oder als Riechspiel für mich nach dem ich Corona hatte und mir das Riechen wieder antrainieren musste oder ich gebe es meiner Schwester, die es für ihre Arbeit mit älteren Menschen im Altersheim verwenden kann.

    • Vanilieprinzessin

      Kleine Korrektur, die Rechtschreibung/ Grammatik ist durch das Tippen via Handy sehr unsauber.

      Ich vergaß einiges… Hoppla

  2. Hallo ihr Lieben, vielleicht kann mir einer weiterhelfen: Ist es auch möglich den Vanillezucker anstatt mit Haushaltszucker mit Xylit anzusetzen? Wird der Geschmack genauso angenommen?
    Liebe Grüße

    • Hallo Hallo,
      das haben wir zwar nicht ausprobiert, aber wir würden uns freuen, wenn du es versuchst und uns vom Ergebnis berichtest :-)
      Liebe Grüße!

    • Vanilieprinzessin

      Mit Xylit…schwierig zu beantworten. Dieser Zuckeraustauschstoff wird aus Resten der Maisindustrie hergestellt und hat eine enorme Süßkraft. Allerdings gauckelt der Ersatz auch dem Körper vor, er habe Zucker konsumiert. So Ersatzstoffe lassen einem nicht den Zuckerkonsum senken, besser gesagt die Lust auf Süßes.

      Ob man diesen ekelhaften Nachgeschmack tatsächlich spüren will und damit das Vaniliearoma verfälschen will, ist jedem selbst überlassen.

      Ich habe stattdessen einen anderen Tipp parat: in vielen Rezepten stehen Zucker und Vaniliezucker. Sind im Rezept von z.B 150g Zucker und 2 Päckchen Vaniliezucker die Rede gibt man 16g Zucker weniger herein, also nur noch 134g normalen Zucker. Das spart einiges mit der Zeit, wenn man sich am immer weniger Zucker gewöhnt. Somit sind die Rezepte schleichend weniger Süß. So mache ich das seit Jahren mit meiner Familie. Bisher merken meine Eltern und meine Geschwister nicht, dass ich eigentlich weniger Zucker verwende.

      Bei Menschen mit Diabetes weiß ich, dass Zuckeraustauschstoffe manchmal ganz zweckmäßig sind.
      Ich würde ausprobieren wie mit Vanilie automatisiertes Xylit schmeckt.

      Probieren geht über studieren.

  3. Hi,

    eine Frage zur Wiederverwertung der Schote:
    Wenn ich die Schote in Milch mitgekocht hab (für Pudding), reicht es, wenn ich sie danach mit klarem Wasser abspüle, trocken tupfe und dann richtig trocknen lasse an der Luft?
    Kann ich sie danach wieder ins Zuckerglas tun oder ist das eher nicht zu empfehlen?

    Ich mach mir ein bisschen Sorgen, dass mit der Schote was „passiert“ beim mitkochen – abgesehen davon, dass sie ein Teil ihres Aromas an die Milch abgibt…

    Lg Aki

    • ich würde, bzw. ich tue sie danach nicht in das Glas zurück…. Die Milchreste bekommt man bestimmt nicht beim durchspülen mit klarem Wasser zu 100 % entfernt.

      Viele Grüße
      VikAlex.life

  4. Es ist natürlich besser mit der Vanilleschote, da es ein natürliches Aroma ist.
    Aber was den Abfall betrifft, ist es eher das Gegenteil. Es fällt Papier, eine Folie ( in diesen beiden ist das Röhrchen) und das Kunststoffröhrchen als Müll an.
    Im Gegensatz zum gekauften Vanillezucker, da fällt nur ein kleines Papiersackerl an.
    Also, Müllvermeidung ist das wohl kaum!

    • smarticular.net
      smarticular.net

      Da man mit einer einzigen Schote mehr als 200 Gramm Zucker aromatisieren kann, spart es schon einiges an Müll, vor allem im Vergleich zu den Mini-Beuteln, die üblicherweise nochmal in Folie eingeschweißt sind.
      Liebe Grüße

    • Es geht ja auch darum, dass man weiß was man isst. Ob der fertige Zucker tatsächlich mit Vanille hergestellt worden ist bezweifle ich. Meistens nutzt die Industrie ein Aroma, das Aroma macht Dir, bzw. dem Körper nur vor dass es Vanille ist, hat mit Vanille jedoch nichts zu tun.

    • Ja,daß stimmt, aber nur einmalig. Denn mit den 200g kann man 25 Kuchen backen. Also spart man 24 mal den Papiermüll.

  5. Hallo Annette,
    das ist aber wirklich schade. In dem Glas ist noch eine zweite Schote => Damit werde ich es dann nochmal versuchen. Kann man irgendwie schon vorher herausfinden ob die Schote noch gut ist? Nach Vanille riechen beide Schoten.
    Viele Grüße

    • Hallo VikAlex,
      hmmm, von Ferne schwer zu beurteilen, aber wenn die beiden Schoten nach Vanille riechen und keine Schimmelspuren oder matschigen Stellen zu sehen sind, sind sie vielleicht doch nicht schlecht… Falls doch, wäre es aber nicht empfehlenswert, die andere Schote, die im gleichen Glas war, noch zu verwenden.
      Liebe Grüße!

  6. Nachdem der raffinierte Zucker und die Schote ein paar Tage im verschlossenen Glas standen, riecht der “Vanillezucker” gar nicht nach Vanille. Ist es richtig, dass der Geruch eher streng ist, oder haben wir einen Fehler gemacht?

    • Hallo VikAlex,
      normalerweise duftet der mit einer Vanilleschote aromatisierte Zucker nach einigen Tagen intensiv und lecker vanillig. Bei einem strengen Geruch vermute ich, dass die Vanilleschote nicht mehr gut war – schade!
      Liebe Grüße!

  7. Zuerst kratze ich das Mark für eine Creme oder Pudding aus, die restliche Schote wandert dann entweder kleingeschnitten in ein Glas mit Zucker oder in eine kleine Flasche (250ml) mit Wodka oder Rum und darf da noch den Rest des Aromas abgeben.

  8. Ist es ratsam das Glas mit dem Zucker nicht zu verschließen sondern nur mit einem Tuch abzudecken, wie es auf dem Bild zu sehen ist oder spielt das keine Rolle ?
    Vorab vielen Dank für eure Antwort :)
    Liebe Grüße

    • Hallo Hallo :),
      doch, das Glas sollte verschlossen werden, damit der Zucker keine Feuchtigkeit zieht. Das Tuch auf den Bildern ist als Zierde zusätzlich zum Deckel auf dem Glas, wie bei einem Marmeladenglas, das man verschenken möchte.
      Liebe Grüße, Annette

  9. Elke Feßler-Degenhartt

    Die ausgekochte, getrocknete Vanilleschote (zur Herstellung von eigenem Speiseeis) wird im Mörser zu Vanillepulver verarbeitet, geht auch ausgekratzt und trocknen lassen (ohne kochen)… Manch ausgekratzte Schoten nehme ich zum aromatisieren von Zucker (Vanillinzucker)

  10. Karl Foster

    Auch die Unsitte das Mark auszukratzen und den Rest zu entsorgen gehört hier her aber Schuhbeck und Kollegen verdienen ja an jeder Schote. Dabei kann mann da noch sehr viel rausholen.

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