
Schimmel in der Küche beseitigen und neuen Schimmel verhindern
Die Küche ist oft das gemütlichste Plätzchen in der Wohnung – leider auch für den Schimmel! Im Küchenschrank und Kühlschrank, im Brotkasten, in Aufbewahrungsdosen und Trinkflaschen – überall, wo es feucht und nahrhaft ist, setzt sich Schimmel besonders gern fest. Wenn du den typisch graugrünen oder schwärzlichen Belag entdeckst, solltest du schnell handeln und ihn entfernen, denn Schimmel ist giftig. Die Sporen des Pilzes verteilen sich in der Luft und können Atemwege und Schleimhäute schädigen.
Im Handel sind viele bunte Flaschen mit Schimmelentfernern erhältlich, die die Beseitigung des Problems einfach erscheinen lassen. Doch sie bergen die Gefahr, sich zusätzlich zu den Schimmelsporen auch noch anderen gesundheitsschädigenden Inhaltsstoffen wie Natriumhypochlorit oder giftigen Fungiziden auszusetzen. Es lohnt sich, natürliche Hausmittel zu verwenden, die den Schimmel ebenso leicht beseitigen und ungefährlich für Gesundheit und Umwelt sind. Die in Drogerien erhältlichen Hausmittel sind außerdem wesentlich preiswerter als spezielle Schimmelentferner.
Lässt sich der Schimmel entfernen?
Oberflächlichen Schimmel in begrenzten Bereichen kannst du mit Hausmitteln restlos entfernen. Am einfachsten ist die Reinigung von Keramikgeschirr, Gläsern und Besteck, die in die Spülmaschine dürfen. Ein Durchlauf mit der höchsten Temperatur tötet die Schimmelpilze sicher ab. Flaschen oder Kannen mit engem Hals kannst du mit einem Trick mühelos reinigen.
In glatte Oberflächen wie Stein, Metall, Kunststoff oder Glas kann Schimmel nicht eindringen, daher ist auch die rückstandslose Reinigung von Kühlschrank, Spüle und Kochfeld kein Problem. In offenporigen Untergründen wie Holz oder Textil kann sich Schimmel dagegen weit ausbreiten. Wenn das schimmelige Brot beispielsweise nach einem Urlaub schon seit mehreren Wochen in deinem Brotkorb liegt, kann der Pilz trotz ausgiebiger Reinigung der Oberfläche immer wieder zutage treten und die Gesundheit dauerhaft belasten. Hier gibt es im Interesse der Hygiene manchmal keine andere Lösung als den Mülleimer.
Hausmittel zur Schimmelentfernung
Um dem Schimmel zu Leibe rücken, entsorge zunächst den verdorbenen Inhalt. Dann kannst du die weitere Bekämpfung mit verschiedenen unschädlichen Mitteln angehen. Sogar die Stiftung Warentest hat festgestellt, dass auf giftige Chemikalien verzichtet werden kann, wenn die Schimmelursache beseitigt ist, und empfiehlt Hausmittel zur Entfernung. Die bewährten Substanzen haben jedoch Eigenschaften, die es zu beachten gilt.
Alkohol und Spiritus gegen Schimmel
Alkohol in mindestens 70-prozentiger Konzentration eignet sich für die Reinigung und Schimmelbekämpfung auf vielen Oberflächen. Er zieht Wasser an und trocknet den Schimmelpilz aus. Alkohol verflüchtigt sich nach Gebrauch schnell und rückstandslos. Das kann allerdings auch ein Nachteil sein: Um alle Pilzsporen zu erreichen, müssen saugfähige Untergründe mit Alkohol geradezu getränkt und die Behandlung am besten mehrfach wiederholt werden.
Brennspiritus ist vergällter Alkohol und zeigt bei der Schimmelbekämpfung die gleichen Eigenschaften wie Trinkalkohol, ist jedoch wesentlich günstiger. Daher empfiehlt es sich, Bio-Spiritus zur Schimmelbekämpfung zu verwenden. Für die Verwendung auf Holz sind Alkohol und Brennspiritus aufgrund ihrer wasserziehenden Wirkung weniger geeignet, sie schaden der Oberfläche. Auch bei Oberflächen aus Kunststoff ist Vorsicht geboten.
Vorsicht: Alkohol ist brennbar! Konzentrierten Alkohol nicht neben Gasherd oder Zigarette anwenden und nicht aus der Sprühflasche auftragen. Während und nach der Verwendung gut lüften.
Wasserstoffperoxid wirkt effektiv gegen Schimmel
Wasserstoffperoxid ist auch in der chemischen Formel H2O2 bekannt. In Form einer in Apotheken erhältlichen Lösung ist es ein ebenso wirksames wie harmloses Mittel gegen Schimmel, das sich nach der Anwendung zu Wasser zersetzt. Zudem ist die einfache Substanz geruchsneutral.
Empfehlenswert für die Schimmelbeseitigung ist eine mindestens fünfprozentige Lösung. Konzentration von bis zu zehn Prozent sind wirksamer, können aber die Haut reizen.
H2O2 kann Textilien bleichen. Vor der Verwendung auf Polstern und Kleidungsstücken unbedingt die Farbechtheit an einer unauffälligen Stelle testen.
Schimmelbeseitigung mit Essig
Auf der Granit-Arbeitsplatte, im beschichteten Küchenschrank oder auf ähnlichen glatten, geschlossenen Oberflächen wirkt purer Essig oder besser Essigessenz sehr gut gegen Schimmel. Auch bei diesem Mittel ist auf Textilien ein Test an unauffälliger Stelle empfehlenswert. Allerdings geht Essig auf kalkhaltigen Untergründen, zum Beispiel bestimmten Wandputzen, eine Verbindung mit dem Kalk ein, die die Schimmelbildung sogar noch verstärken kann! Hier solltest du auf eines der anderen Hausmittel zurückgreifen.
Achtung: Bei der Beseitigung von Schimmel können giftige, hochallergene Schimmelsporen aufgewirbelt werden. Um die Gesundheitsgefahr zu minimieren, ist es unbedingt empfehlenswert, während der Arbeit eine Atemschutzmaske und Handschuhe zu tragen. Die Oberflächen nach der Behandlung feucht nachwischen, waschbare Textilien möglichst heiß waschen. Die verwendeten Lappen und Schwämme nach der Schimmelbeseitigung ebenso heiß waschen oder entsorgen, damit sich die Pilzsporen nicht ausbreiten können.
Gegen Schimmel vorbeugen
Der Schimmel ist entfernt! Wäre es nicht schön, wenn er auch gar nicht wiederkommt? Wenn die gereinigte Stelle durch Feuchtigkeit weiterhin einen guten Nährboden für den Befall bietet und zudem noch andere Schimmelherde in der Nähe sind, ist das aber nicht unwahrscheinlich. Einige einfache Gewohnheiten helfen, die Wohnung frei von dem gesundheitsgefährdenden Belag zu halten.
Lebensmittel auf Schimmel überprüfen
Kontrolliere Brotbox, Küchenschrank, Obstschale & Co. regelmäßig auf Schimmelbefall. Entferne Schimmelstellen an Lebensmitteln entweder großflächig oder entsorge sie. Eine durchdachte Ordnung im Kühlschrank hilft, auch dort Schimmel zu vermeiden.
Putzen mit Essig
Regelmäßiges Putzen mit einem Reiniger aus Essig kann einen Schimmelneubefall auf glatten Oberflächen verhindern.
Feuchtigkeit vermeiden
Brot, das in einer Plastikverpackung aufbewahrt wird, setzt durch Kondenswasserbildung schnell Schimmel an. In einer atmungsaktiven Brotdose aus Holz oder einem Tontopf ist es weniger anfällig.
Schlechte Belüftung und Feuchtigkeit fördern auch bei anderen Lebensmitteln den Schimmelbefall. Und sogar deinen Wohnräumen geht es ähnlich! Nach der Zubereitung eines mehrgängigen Menüs in der Küche setzt sich Kondenswasser an den Oberflächen ab. Bildet das Wasser bereits Tropfen, reicht Lüften allein nicht mehr aus. Wische feuchte Oberflächen trocken, damit der Schimmel keine Chance hat.
Was tust du, um Schimmel in deiner Küche zu bekämpfen? Hilf uns und den anderen Lesern weiter mit einem Kommentar!
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