Eine verstopfte Nase gehört zu den nervigsten Symptomen einer Erkältung. Besonders nachts bringt sie uns um den dringend notwendigen Erholungsschlaf. Schnelle Abhilfe versprechen Nasensprays aus der Apotheke, sie enthalten direkte oder indirekte Sympathomimetika, die das Zusammenziehen der Blutgefäße und in Folge ein Abschwellen der Nasenschleimhäute bewirken. Mediziner raten allerdings zu einer wohl dosierten und nicht länger als eine Woche anhaltenden Verwendung solcher Produkte. Bei zu häufiger oder lang anhaltender Nutzung tritt ein Gewöhnungseffekt ein, der Dauer-Anwender regelrecht abhängig machen kann.
Wer sich diesem Risiko gar nicht erst aussetzen möchte, greift alternativ auf Meersalz-Nasensprays ohne synthetische Wirkstoffe zurück. Sie sind gut verträglich und völlig frei von Nebenwirkungen. Nachdem ich davon über die Jahre schon einige gekauft habe, stellte sich mir die Frage, ob man ein solches Spray nicht einfach selbst herstellen kann.
Es stellt sich heraus, dass es funktioniert und auch noch kinderleicht umzusetzen ist. Selbst gemachtes Nasenspray spart auf Dauer nicht nur Geld, sondern auch jede Menge Verpackungsmüll.
Zutaten und Utensilien für selbst gemachtes Meersalz-Nasenspray
Diese Zutaten und Utensilien benötigst du für eine Portion Nasenspray:
- 100 ml destilliertes oder abgekochtes Wasser
- 0,9 g reines Meersalz (kein Speisesalz verwenden, denn diese enthalten häufig Rieselhilfen und andere Trennstoffe, die die Schleimhäute schädigen können)
- 1 Sprühflasche wie diese oder einen leeren, gereinigten Spender vom alten Nasenspray
- Optional: 1 Tropfen ätherisches Öl für eine antibakterielle, antivirale sowie entzündungshemmende Wirkung (hierfür eignen sich zum Beispiel Eukalyptus, Thymian, Minze, Lavendel und Kiefer – das Öl sollte gemäß Aufschrift für innerliche Anwendung geeignet sein)
Mit dem oben angegeben Verhältnis zwischen Wasser- und Salzmenge entsteht eine isotonische Lösung mit einem Salzgehalt von 0,9 Prozent, d.h. sie weist den gleichen osmotischen Druck auf wie menschliche Zellen.
Zur Abmessung der im Rezept genannten Salzmenge wird eine Präzisionswaage benötigt. Solltest du nur über eine herkömmliche, zumindest aber grammgenaue Küchenwaage verfügen, kannst du alternativ neun Gramm Salz in einem Liter Wasser auflösen und den überschüssigen Teil weggießen.
Bei einer stark verstopften Nase aufgrund von festsitzendem bzw. zähfließendem Schleim kannst du alternativ eine hypertonische Lösung herstellen, indem du die Salzmenge des Sprays verdoppelst. Der höhere Salzgehalt verstärkt die Osmosewirkung auf die Nasenzellen, wodurch sich der Schleim schneller verflüssigt und besser abfließen kann. Eine hypertonische Lösung sollten ausschließlich Erwachsene und Kinder über fünf Jahre für einen kurzen Zeitraum anwenden.
Zubereitung, Anwendung und Aufbewahrung
Die Herstellung des Nasensprays dauert nur wenige Sekunden:
- Hände und alle Utensilien gründlich reinigen, um das Einbringen zusätzlicher Keime in die Nase zu vermeiden.
- Wasser und Salz in einem ausreichend großen, gereinigten Gefäß verrühren, bis sich das Salz aufgelöst hat.
- Den benötigten Teil der Lösung in die Sprühflasche geben.
- Optional einen Tropfen des ätherischen Öls hinzugeben und gut verrühren bzw. schütteln.
Ätherische Öle dürfen in diesem Rezept nur sehr sparsam verwendet werden, da sie in zu hoher Dosierung die Schleimhäute zusätzlich reizen können. Für Kinder und empfindliche Menschen ist ein reines Salzwasser-Spray ohne Zugabe ätherischer Öle deshalb die bessere Wahl.
Du kannst das Spray mehrmals täglich nach Bedarf verwenden. Vor dem Sprühen solltest du die Mischung immer kurz aufschütteln. Da das Spray keine Konservierungsmittel enthält, empfiehlt sich die Lagerung im Kühlschrank und der Verbrauch innerhalb von zwei bis drei Tagen.
Tipp: Entzündungshemmende und abschwellende ätherische Öle lassen sich auch in einen selbst gemachten Inhalierstift eintropfen.
Welche Produkte hast du aus deiner Hausapotheke verbannt und durch natürliche oder selbst gemachte Alternativen ersetzt? Wir freuen uns über deine Anregungen!
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