
Igelhaus bauen oder kaufen: Wertvolle Unterstützung für Igel im Winter
Zwar bauen sich Igel normalerweise ihr Nist- und Winterquartier aus Totholz, dünnen Zweigen und Herbstlaub selbst. Weil es aber immer weniger naturbelassene Flächen gibt, kann es sinnvoll sein, sie mit einem Igelhaus zu unterstützen. In diesem Beitrag erfährst du, wie du ein Igelhaus bauen und optimal ausstatten kannst.
Auch wer lieber ein Igelhaus kaufen möchte, findet hier Tipps für die Auswahl eines empfehlenswerten Produkts. Und wenn das Igelquartier bereits da ist, kannst du dich über den richtigen Standort und die knifflige Frage des passenden Igelfutters informieren.
Igelhaus bauen
Ein Igelhaus zu bauen, ist gar nicht so schwer. Es bedarf dafür lediglich ein paar Holzbretter, Dachlatten und eine ökologische Holzlasur, die du auch leicht selber machen kannst, sowie passendes Füllmaterial.
Der NABU stellt in diesem Video eine Igelhaus-Bauanleitung zur Verfügung, in der vom Zusägen des Holzes bis zur Wahl des richtigen Standorts alles detailliert beschrieben wird:
Alternativ lässt sich eine Kurzversion der Bauanleitung für ein Igelhaus als PDF herunterladen.
Igelhaus kaufen
Wer keine Zeit hat, um das Igelhaus selbst zu bauen, kann alternativ auf einen Bausatz oder ein bereits fertiggestelltes Domizil zurückgreifen.
Dabei ist es wichtig, auf geeignete und vor allem schadstofffreie Materialien, eine ausreichende Größe sowie einen katzensicheren Eingang zu achten. Wenn man sich umschaut, findet man durchaus artgerechte Produkte in Baumärkten oder online. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, wird im Fachhandel für Naturschutzprodukte fündig – zum Beispiel bei diesen Online-Shops:
Wann und wo Igelhaus aufstellen?
Ab etwa Mitte Oktober beginnen die Igel, nach einem Winterquartier zu suchen. Mitte November haben sich die meisten Tiere bereits zurückgezogen. Deshalb ist es sinnvoll, ein Igelhaus schon im Frühherbst aufzustellen. Als Schlaf- und Brutstätte sind Igelhäuser aber auch im Rest des Jahres willkommen.
Der Standort für das Igelhaus sollte in einem ruhigen, trockenen und geschützten Teil des Gartens liegen. Ein guter Platz findet sich meist dort, wo die Igel instinktiv selbst nach einem Unterschlupf suchen – zum Beispiel unter einer Hecke oder einem Totholzhaufen.
Weitere Tipps zum Igelhaus
Im richtigen Umgang mit Wildtieren ergeben sich immer wieder Unsicherheiten. Das ist beim Aufstellen eines Igelhauses nicht anders. Deshalb möchten wir die wichtigsten Fragen beantworten.
Igelhaus mit oder ohne Boden
Wer sich auf die Suche nach einem Igelhaus macht, findet Exemplare mit und ohne Boden. Dabei macht ein Boden vor allem dann Sinn, wenn das Igelhaus an einem eher feuchten Standort aufgestellt werden soll.
Bei einem Igelhaus ohne Boden lässt sich der Untergrund vor dem Aufstellen vorbereiten, um Staunässe zu vermeiden. Dazu wird einfach eine kleine Schichte Erde ausgehoben und durch Sand oder Kies ersetzt.
Igelhaus befüllen
Das Material für ihr Winterquartier suchen sich die Igel in aller Regel selbst. Wenn wenig Laub und Co. zur Verfügung steht und um einen Einzug in das neu aufgestellte Igelhaus noch attraktiver zu machen, kann der Schlafbereich aber bereits mit etwas Heu oder trockenem Herbstlaub befüllt werden.
Tipp: In einem Naturgarten, indem auch der eine oder andere Laubhaufen liegen bleibt und verblühte Stauden ein Winterquartier für Insekten bereitstellen, fühlen sich auch Igel besonders wohl.
Igel füttern
Vor allem an milderen Wintertagen kann es sein, dass Igel aus dem Winterschlaf erwachen und sich auf Nahrungssuche begeben, aber nur wenig Fressbares finden. Auch zum Ende des Winters, wenn die Igel wieder mobiler werden, das Angebot an Insekten und Co. aber noch überschaubar ist, kann es sinnvoll sein, neben einem Dach über dem Kopf auch etwas Futter zur Verfügung zu stellen.
Dabei sind Lebensmittelreste, rohes Fleisch oder Eier, Milch und viele andere Lebensmittel für Igel tabu und können sie sogar krank machen. Igel sind Fleischfresser, weshalb sich eiweißreiches Hunde- oder Katzenfutter als Basisfutter am besten eignet. Es sollte etwa 50 bis 70 Prozent der Nahrung ausmachen. Diese wird um weitere geeignete Proteinquellen, passende Fette, Ballast- und Vitalstoffe ergänzt.
Tipp: Unser Freiluftbuffet für Igel ist auf die Bedürfnisse der kleinen Gartenbewohner abgestimmt und enthält Proteine sowie andere wichtige Nährstoffe.
Zwar gibt es auch Igelfutter-Produkte im Handel, da diese keinerlei Kontrolle unterliegen, ist die Zusammensetzung vieler handelsüblicher Igelfuttermischungen aber nicht optimal auf den Bedarf der Igel abgestimmt. Wenn du unsicher bist, wie du geschwächte Igel unterstützen kannst, nimm am besten Kontakt zu einer Igelstation in deiner Umgebung auf oder informiere dich in einem ausführlichen Leitfaden zum Thema Igelfutter des Igelschutzvereins Pro Igel e.V..
Tipp: Hier findest du viele weitere nützliche Empfehlungen für einen igelfreundlichen Garten.
In unserem Buch haben wir 250 Alltagstipps gesammelt, mit denen du die Welt jeden Tag ein bisschen besser machen kannst:
Dieses Buch begleitet dich auf deiner Entdeckungsreise durch die Natur:
Hast du bereits ein Igelhaus gebaut oder Igel auf andere Weise unterstützt? Dann freuen wir uns auf deine Tipps als Kommentar unter diesem Beitrag!
Verweis auf andere Themen:
- Kratzbaum selber bauen – DIY-Anleitung
- Insektenhotel richtig bauen – nicht nur Deko, sondern Hilfe für Nützlinge
- Rasengittersteine statt Betonwüste: unversiegelter Lebensraum für Insekten
- Krokant selber machen – für weniger Verpackungsmüll und mehr geschmackliche Vielfalt