Papiergarn (Paper Yarn) selber machen – nachhaltiges Geschenkband ohne Plastik

Mit dieser Anleitung kannst du Papiergarn (Paper Yarn) herstellen. Das fertige Band eignet sich als Geschenkband sowie für Vieles mehr.

Papiergarn, auch unter dem Namen Paper Yarn bekannt, ist eine ökologische und hübsche Alternative zu Geschenkbändern, die in der Regel aus Plastik bestehen und selten wiederverwendet werden. Statt das umweltfreundliche Papierband zu kaufen, kannst du Papiergarn ganz einfach aus altem Zeitungspapier selber machen.

Paper Yarn eignet sich nicht nur zum Verzieren von Geschenken. Das robuste Upcycling-Garn lässt sich auch zum Stricken, Häkeln oder Weben von Untersetzern, Körbchen, Schalen oder Lampenschirmen oder als Haushalts- und Gartenhelfer benutzen.

Papiergarn (Paper Yarn) herstellen

Mit ganz einfachen Mitteln und wenigen Schritten verwandelt sich altes Zeitungspapier in dekoratives Papiergarn, das zum Beispiel als wiederverwendbares Geschenkband genutzt werden kann. Du brauchst dazu lediglich deine Hände und zwei einfache Utensilien:

  • Zeitungspapier
  • Schere

Tipp: Natürlich kannst du statt Zeitungspapier auch anderes Papier verwenden, aber nicht jedes Papier eignet sich gleich gut. Entscheidend sind die Größe des Papierbogens und die Länge und Orientierung der einzelnen Fasern.

Mit dieser Anleitung kannst du Papiergarn (Paper Yarn) herstellen. Das fertige Band eignet sich als Geschenkband sowie für Vieles mehr.

Benötigte Zeit: 1 Stunde

So wird das Papiergarn hergestellt:

  1. Papier falten

    Einen einzelnen Bogen Zeitungspapier ausbreiten und zweimal parallel zur Schrift falten, sodass ein längliches Rechteck mit vier Lagen entsteht. So lässt sich das Papier anschließend leichter schneiden.Mit dieser Anleitung kannst du Papiergarn (Paper Yarn) herstellen. Das fertige Band eignet sich als Geschenkband sowie für Vieles mehr.

  2. Papier in Streifen schneiden

    Das gefaltete Blatt mit einer Schere oder einem Papierschneider quer zur Schrift (und damit parallel zu den Papierfasern) in Streifen von etwa einem bis eineinhalb Zentimetern Breite schneiden.Mit dieser Anleitung kannst du Papiergarn (Paper Yarn) herstellen. Das fertige Band eignet sich als Geschenkband sowie für Vieles mehr.

  3. Papierstreifen zu Schnurr drehen

    Die einzelnen Papierstreifen auffalten und jeweils mit Daumen und Zeigefinger zu einer dünnen Schnur drehen. Dabei den Faden korkenzieherartig immer in der gleichen Richtung verdrillen und bei Bedarf vorher vorsichtig Zentimeter für Zentimeter zusammenknüllen, damit sich das Papier besser eindrehen lässt ohne einzureißen.Mit dieser Anleitung kannst du Papiergarn (Paper Yarn) herstellen. Das fertige Band eignet sich als Geschenkband sowie für Vieles mehr.

Auf diese Weise erhältst du ein Stück Papiergarn mit einer Länge von circa 40 Zentimetern. Für viele Anwendungsbereiche ist das bereits ausreichend. Um längere Garnstücke herzustellen, werden einfach zwei oder mehr Streifen vor dem Verdrehen verbunden – dazu weiter unten mehr. So erhältst du einen beliebig verlängerbaren Faden und kannst das Papiergarn sogar zum Häkeln, Stricken oder Weben verwenden.

Mit dieser Anleitung kannst du Papiergarn (Paper Yarn) herstellen. Das fertige Band eignet sich als Geschenkband sowie für Vieles mehr.

Einzelne Garnstücke verbinden

Um die einzelnen Papierstreifen zu verbinden, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Wichtig ist dabei immer, dass sich Anfang und Ende um circa 2 cm überlappen und die Verbindungsstelle sehr sorgfältig verdreht wird.

Papierstreifen zusammenkleben (für Anfänger)

Eine Möglichkeit besteht darin, die einzelnen Papierstreifen vor dem Verdrehen mit einem Kleber auf Stärkebasis zusammenzukleben. Flüssige Kleber sind nicht geeignet, da das Papier zu feucht wird und reißt. Die verklebten Streifen können beim Verdrehen nicht mehr verrutschen. Der Aufwand lohnt sich besonders für Anfänger.

Papierstreifen ineinander falten

Lege zwei Teilstücke so übereinander, dass sie sich einige Zentimeter überlappen. Falte den Bereich, in dem die Streifen doppelt liegen, der Länge nach, bevor du die Streifen verdrehst. Das geht deutlich schneller, als wenn du die Streifen miteinander verklebst.

Papierstreifen übereinanderlegen (für Geübte)

Wenn du mehr Übung hast, genügt es, die Streifen einfach nur überlappend aneinander zu legen, während du sie verdrehst. Das erfordert am Anfang etwas Übung und Geschick, geht aber am schnellsten.

Papiergarn durch Rollen oder mit einer Handspindel herstellen

Das Verdrehen der Papierstreifen ist wirklich kinderleicht. Bis man ein richtiges Knäuel Papiergarn hergestellt hat, dauert es aber einige Zeit. Damit du keine wunden Finger bekommst, gibt es zwei Tricks, die dir helfen, schneller zu arbeiten und deine Finger zu schonen.

Papiergarn auf dem Oberschenkel rollen

Besonders schnell bist du, wenn du den Papierstreifen auf deinen Oberschenkel legst und mit der ganzen Handfläche darüber rollst. Da die Farbe von Zeitungspapier nicht vollständig abriebfest ist, solltest du nicht die beste weiße Sonntagshose anziehen. Mit einer Jeans funktioniert es besonders gut, weil der Stoff etwas Struktur hat.

Mit dieser Anleitung kannst du Papiergarn (Paper Yarn) herstellen. Das fertige Band eignet sich als Geschenkband sowie für Vieles mehr.

Papiergarn mit Handspindel herstellen

Mit einer Handspindel kann man sehr schnell viele Meter Garn produzieren. Das Spinnen von Fasern ist eine uralte Technik, die überall auf der Welt praktiziert wird. Eine Handspindel ist ein einfaches aber effektives Hilfsmittel, um Drall aufzubauen, Fasern zu verdrehen und das so entstandene Garn aufzuwickeln.

Papiergarn früher und heute

Papiergarn hat eine lange Tradition. In Japan sind Textilien aus Papier seit mehr als 1000 Jahren unter dem Namen shifu bekannt und gehören zum Kulturerbe. Ursprünglich entstanden Papiergarne aus Mangel an hochwertigen anderen Materialien. Schon bald wurde die Technik jedoch soweit entwickelt und verfeinert, dass sie zur Herstellung von kostbaren Bekleidungsstücken diente. Buddhistische Mönche und Samurai-Krieger etwa trugen zeremonielle Kleidung aus Papier, das zuvor mit religiösen Texten beschrieben wurde.

In Europa und Nordamerika entstanden Papiergarne zu Beginn des 20. Jahrhunderts als billiger Ersatz für Seile oder Korbwaren. Besonders bekannt wurde das spezielle Papiergarn Lloyd Loom. Aus dieser metallverstärkten Variante lassen sich sogar Möbel wie Stühle, Betten oder Schränke herstellen. Mancher erinnert sich vielleicht noch an die Kinderwagen der 50er Jahre, die ebenfalls aus Lloyd Loom gemacht waren.

Papiergarne werden heute nicht mehr aus wirtschaftlicher Notwendigkeit verwendet. In den Bereichen Kunst und Design kommen sie allerdings zunehmend für die Gestaltung von Taschen, Vorhängen, Schmuck und Dekorationsartikeln zum Einsatz.

Wenn du auch schon einmal Papiergarn hergestellt hast, freuen wir uns über deinen Erfahrungsbericht! Mit welchem Papier hat es am besten geklappt und wofür verwendest du das Garn?

In unseren Buchtipps findest du viele weitere Upcycling-Ideen:

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11 Kommentare

  1. Ich hab es mit Prospekten versucht, weil man die ja eh für nichts anderes (Kompost etc.) verwenden kann; hat leider überhaupt nicht funktioniert. 😕 Es reißt schon beim zwirbeln ständig und auch beim geringsten Zug, an häkeln gar nicht zu denken. 😅 Hab mir extra eine Handspindel zugelegt. Schade aber auch.

    Ich werde es jetzt mal noch mit “normalem” Zeitungspapier versuchen, vielleicht klappt das besser… Vielleicht bin ich auch einfach zu grob. 😅

    Antworten
  2. Annette Castenhag

    Hej
    Kan tala om att jag har använd japanpapper och en slända för att göra pappersgarn, sedan gick det bra att sticka med till och med att hand tvätta. Kul arbete.
    Jag är papperskonservator och älskar att arbeta med papper som konstform.

    Antworten
  3. Es funktioniert wunderbar und es macht auch viel Spaß. Allerdings tut das Handgelenk schnell weh, also sollte ich mir eine Handspindel bauen. Bis Weihnachten sollte ich schon eine ganze Menge schaffen!
    Liebe Grüße
    Hélène

    Antworten
    • Hallo Hélène, schön dass die Papiergarn-Produktion bei dir so gut anläuft. Das mit der Spindel ist eine gute Idee, um sich die Arbeit zu erleichtern. Vielleicht gibt es auch etwas Passendes im Laden. Liebe Grüße Sylvia

  4. ich muss ganz ehrlich sagen, ich finde diese seite einfach nur Super duper ;)

    Antworten
    • Hallo Ökofan, vielen lieben Dank für dieses schöne Feedback! Liebe Grüße Sylvia

  5. hihihihihihihihihih LUSTIG UND TOLL!!!!!!!

    Antworten
  6. Eine tolle, nachhaltige Idee und hat auch sofort geklappt! Danke dafür :)
    Ist nun meine alltägliche Abendbeschäftigung, man hat was nebenher zu tun und spart nebenbei Schnüre und Geschenkbänder. Damit zu häkeln will ich demnächst mal probieren.

    Antworten
  7. Hat bei mir leider nicht geklappt:( das reisst sofort nur vom Anschauen:O

    Antworten
    • smarticular.net
      smarticular.net

      Dann sind die Fasern im Papier entweder anders ausgerichtet oder einfach nicht lang genug, wie es oftmals bei Recyclingpapier der Fall ist. Du kannst vorher probieren, wie sich das Papier in unterschiedlichen Richtungen reißen lässt und so die Faser-Ausrichtung abschätzen, oder mal ein anderes Papier testen.

    • Sono felice di aver scoperto l’uso della carta per i miei lavori . Da tempo sperimento questa tecnica.Ho fatto dei quadri con la carta filata e anche con i frammenti di riviste incollati su cartone. Sembrano tante pennellate “impressioniste”.Ho usato anche i ferri .È divertente! Su pintarest si possono vedere cercando Luciana 3788 pin Creato da me. Buon lavoro.

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