Eine gute Nachbarschaft erleichtert den Alltag und schont Ressourcen

Eine gute Nachbarschaft ist Gold wert für dich und die Umwelt. Denn Nachbarn können sich gegenseitig den Alltag erleichtern und gemeinsam Ressourcen sparen.

Über Facebook sind viele Menschen mit hunderten anderen “befreundet”, kennen aber häufig ihre unmittelbaren Nachbarn nur flüchtig oder gar nicht. Dabei gibt es viele Gründe, eine gute Nachbarschaft wieder aufleben zu lassen und zu pflegen.

Eine gute Nachbarschaft stärkt den Zusammenhalt und vereinfacht unser aller Leben. Darüber hinaus schont sie auch die Umwelt, indem zum Beispiel Dinge geteilt und Ressourcen sinnvoller genutzt werden. In diesem Beitrag findest du verschiedene Ideen und Hilfsmittel, die beim Aufbau einer guten Nachbarschaft helfen.

Die Nachbarn kennenlernen

Der erste Schritt fällt oft schwer. Dabei gibt es im Alltag viele Möglichkeiten, dem Nachbarn eine Freude zu bereiten. In praktisch jedem Kulturkreis gilt das ungeschriebene Gesetz der Reziprozität: Erst geben, dann nehmen. Wann immer du jemandem hilfst, fühlt sie oder er sich verpflichtet, dir auch zu helfen. Verschenkst du etwas, wird ein Geschenk zurück kommen. Gibst du ein Lächeln, kommt ein Lächeln zurück.

Eine gute Nachbarschaft ist Gold wert für dich und die Umwelt. Denn Nachbarn können sich gegenseitig den Alltag erleichtern und gemeinsam Ressourcen sparen.

Ist zu viel Kuchen von der Geburtstagsfeier übrig? Warum nicht ein paar Stücke davon anbieten? Bei nächster Gelegenheit nach Salz oder Eiern zu fragen, fällt dann umso leichter. Nach und nach entwickelt sich ein wechselseitiges Geben und Nehmen sowie ein positives Gefühl des gegenseitigen Gebrauchtwerdens, und die Themen für Gespräche finden sich automatisch. Mit wachsendem Vertrauen ist man unbefangener, den Nachbarn zu bitten, während einer Reise die Blumen in der eigenen Wohnung zu gießen.

Mit Vertrauen zu den Mitmenschen und etwas gegenseitiger Hilfe im Alltag lässt sich das Leben besser meistern. Der Grundstein für eine gute Nachbarschaft ist gelegt!

Den nachbarschaftlichen Kontakt vertiefen

Wenn die Hemmschwelle erst einmal überwunden ist, gibt es viele Möglichkeiten, eine gute Nachbarschaft aufzubauen und zu festigen. Gemeinsame Aktivitäten verbinden. Ein Aushang im Flur mit einer Einladung zum Grillen im Sommer bietet eine gute Gelegenheit, sich in schöner Atmosphäre näher kennenzulernen. Warum nicht ein Straßenfest vor der Haustür organisieren, einen Gemeinschaftsgarten anlegen, gemeinsam die Baumscheiben vor dem Haus bepflanzen oder eine Bücherbox oder eine Tauschbox aufstellen? Dies sind nur einige Möglichkeiten von vielen.

Eine gute Nachbarschaft ist Gold wert für dich und die Umwelt. Denn Nachbarn können sich gegenseitig den Alltag erleichtern und gemeinsam Ressourcen sparen.

Doch nicht nur schöne Erlebnisse, auch Schwierigkeiten schweißen die Hausgemeinschaft zusammen. Die Vermieter kündigen eine Modernisierung inklusive Mieterhöhung an? Eine gute Gelegenheit, sich zusammenzuschließen, Bedenken auszutauschen und gemeinsame Lösungen abzuwägen.

Hilfsmittel für eine gute Nachbarschaft

Wer sich nicht traut, seine Nachbarn persönlich anzusprechen, findet vielleicht ein schwarzes Brett im Hausflur, das die Kontaktaufnahme erleichtert. Eine andere Variante, das Interesse an einem Austausch zu zeigen, unterstützt das Projekt pumpipumpe.ch. Gegen eine Aufwandsentschädigung erhältst du kleine Aufkleber mit Bildern von Küchen- oder Haushaltsutensilien, die du auf dem Briefkasten anbringen kannst. Sie zeigen deinen Nachbarn, was sie bei dir alles ausleihen können.

Viele Alltagsgegenstände benutzen wir nur alle paar Monate, die restliche Zeit stehen sie sinnlos herum. Mit Pumpipumpe kannst du das ändern und Dinge verleihen und leihen, statt sie zu kaufen.

Kostenfreie Nachbarschafts-Plattformen wie nebenan.de ermöglichen einem größeren Kreis von Nachbarn, in Kontakt zu kommen und unterstützen bei der Suche nach Hilfe und Austausch. Jedoch haben Online-Plattformen auch ihre Nachteile. Menschen ohne Zugang zur digitalen Welt, insbesondere die ältesten von uns, sind von dieser Art Nachbarschaft ausgegrenzt. Da hilft es nur, wie früher mal zu klingeln und zum Beispiel zu fragen, ob der- oder diejenige Hilfe beim Einkauf oder bei anderen Erledigungen gebrauchen kann.

Ressourcen zu teilen, ist nur eine Möglichkeit, jeden Tag ein bisschen nachhaltiger zu leben. Viele weitere Ideen findest du in unserem Buch:

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Wie bist du auf deine Nachbarn zugegangen und wie helft ihr einander? Hast du noch weitere Ideen, die eine gute Nachbarschaft fördern und welche Erfahrungen hast du mit Nachbarschafts-Plattformen gemacht? Hinterlasse uns einen Kommentar!

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13 Kommentare

  1. Ich meide unsere Nachbarn die motzen wegen allem und jedem die Kinder dürfen nicht mal Kinder sein… aber ihre Katzen dürfen in unseren Garten scheissen (sorry der Ausdruck aber es ist wahr!) Ich wäre lieber ohne Nachbarn dann dürften wir leben.

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  2. Stadtbewohnerin

    Insgesamt natürlich eine tolle Idee und richtiger Ansatz.
    Dazu noch eine Anmerkung, um Problembewusstsein zu schaffen:
    Leider stellt sich das nicht für jede(n) so einfach dar…
    Ich finde es schade, dass z.B. bei nebenan.de Klarnamenpflicht besteht.
    Als Stalkingopfer oder aus vielen anderen Gründen ist es nicht immer möglich und sicher, den vollständigen Klarnamen mit Wohnort anzugeben.
    Manchmal ist es besser, nur bestimmten Menschen den richtigen Namen und die Adresse mitzuteilen. Leider wird das oft nicht mitbedacht und es wird null Rücksicht genommen – und so bleiben die Stalking-Opfer und anderen, die sich schützen müssen, außen vor und können nicht teilhaben.
    So wird man nach der eigentlichen Tat noch weiter diskriminiert.

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    • Hallo Stadtbewohnerin, das ist natürlich ein wichtiger Aspekt, den du da ansprichst. Auf der anderen Seite müsste der Stalker dann schon in der unmittelbaren Nachbarschaft wohnen – denn nur diese kann man bei nebenan.de ja einsehen. Der größere Teil des Internets ist anonym und das bringt auch viele Nachteile (auch Mobbing, mit sehr eingeschränkten Sanktionsmöglichkeiten etc.) mit sich. Vielleicht ist dann die persönliche Kontaktaufnahme doch die bessere Alternative. Liebe Grüße Sylvia

    • Stadtbewohnerin

      Hallo Sylvia,
      ich möchte das nicht allzu sehr vertiefen an dieser Stelle… das führt ja zu weit.
      Nur als direkte Antwort und um ein Bewusstsein für die Problematik zu schaffen:

      Selbst wenn nur die direkte Nachbarschaft bei nebenan.de das einsehen könnte,
      so besteht immer noch eine große Chance, dass vielleicht nicht der Stalker selber darunter ist, aber jemand, der mit dieser Person bekannt ist.
      Die Welt ist wirklich klein.
      Das größere Problem ist, wenn man über Suchmaschinen gefunden werden kann.

      Mir ist das wichtig, darauf hinzuweisen, da ich zu oft erlebe, dass das Thema ausgespart wird, wenn z.B. über Klarnamenpflicht gesprochen wird. Klarname ist noch lange kein Schutz vor Mobbing, das hält nur wenige Täter ab – für die Betroffenen dagegen ist es eine Gefahr!

      Ich hoffe für alle, dass sie möglichst angstfrei im Net unterwegs sein können,
      aber eine angemessene Vorsicht, welche Daten man von sich preisgibt, sollte immer dabei sein. Später zurücknehmen kann man i.d. Regel nicht, was einmal öffentlich ist.

    • Hallo Stadtbewohnerin, grundsätzlich hast du natürliche Recht, dass der Schutz der eigenen Daten im Netz wichtig ist. Das Thema Vor- und Nachteile von Klarnamenpflicht vs. Anonymität im Internet ist ein weites Feld und würde hier –
      wie du auch schreibst – den Rahmen sprengen. Danke für deine Ergänzung. Liebe Grüße Sylvia

  3. Ich springe über meinen Schatten und leihe mir von meinen Nachbarn aus, was ich gerade benötige, und es selber nicht habe bzw. nicht anschaffen möchte, da ich es so selten brauche. Das überwindet die Hürde bei den entsprechenden Nachbarn, mich auch eher um einen Gefallen zu bitten und man kommt ins Gespräch.

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  4. Christine

    Wir haben unser gutnachbarschaftliches Verhältnis über die Jahre wachsen lassen. Wie schon in dem Beitrag ging es anfangs um gegenseitige Unterstützung bei diversen Tätigkeiten. Ganz fest zusammen geschweißt hat uns, im Falle einer Coronainfektion für die jeweilig erkrankte Hausgemeinschaft da zu sein. Einkäufe erledigen, Tiere versorgen etc.

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  5. Hallo, ich wohne in einem Dorf mit 100 Einwohnern und ich bin immer wieder dankbar dafür. Hier ist es noch ganz normal, sich in der Nachbarschaft auszuhelfen: beim Leihen von Geräten, gemeinsam etwas reparieren (mein Mann ist Elektriker und wird oft und gerne zu Rate gezogen), Kinderbetreuung, Lebensmittel leihen, Einkaufsgemeinschaft usw. und auch wenn die Obstbäume überreiche Ernte tragen verschenkt man es einfach in der Nachbarschaft. Ein tolles Netzwerk das allen Beteiligten viel Sicherheit gibt und das Miteinander fördert. Ich möchte es nicht missen.

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  6. Mein Nachbar ist 80 Jahre alt und ich helfe ihm, Kochen, Kaufen usw.

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    • smarticular.net
      smarticular.net

      Großartig – es ist so schön zu sehen, wie sich immer mehr Menschen wieder für ihre Nächsten interessieren, selbst wenn sie nicht verwandt sind. So enstehen starke Nachbarschaftsbeziehungen, die nur von Vorteil sein können.
      Liebe Grüße!

  7. Solar Suhr

    Es gibt jetzt ein klasse Nachbarschaftsseite die sich Nextdoor.de nennt. Habe mich gerade angemeldet und stöber mal ein wenig herum…

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    • Warum online? Persönlich auf die Nachbarn zugehn (-;

    • AnneTeekanne

      Hi hier in USA, bin ich bei nextdoor, abgesehen von viel Drama, ist das wirklich eine gute Ressource, um Leute miteinander zu verbinden. Und die neighborhoods sind weitläufig geschnitten, die kann man nicht alle persönlich kennenlernen. Oder kennst du deine Nachbarn zwei Straßen weiter?

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