Natron oder Soda: So lassen sich die Hausmittel unterscheiden
Natron und Soda sind vielseitige Substanzen, die sich als Hausmittel in Küche, Bad, Haushalt und Garten nützlich machen. Es ist jedoch wichtig, die nahezu identischen weißen Pulver klar auseinanderzuhalten, denn ihre Wirkung ist unterschiedlich. Eine Verwechslung kann deshalb insbesondere bei Anwendungen für die Körperpflege und im Lebensmittelbereich schwerwiegende Folgen haben!
Aber auch, wenn sich eines der beiden Mittel ohne Etikett im Schrank findet, muss es nicht entsorgt werden. Ob du Natron oder Soda vor dir hast, kannst du ganz einfach herausfinden.
So kannst du Natron- und Sodapulver unterscheiden
Natron und Soda sehen nahezu identisch aus und sind sich auch chemisch ähnlich. Um die Substanzen im Zweifelsfall zu unterscheiden, brauchst du aber kein Labor. Die folgenden Tests lassen sich auch in der Küche durchführen.
1. Unterschiedliche Löslichkeit von Natron und Soda
Eine Möglichkeit, die Substanzen voneinander zu unterscheiden ist, die Löslichkeit in Wasser zu überprüfen.
In 100 Milliliter Wasser lösen sich höchstens
- neun Gramm (zwei schwach gehäufte Teelöffel) Natron oder
- knapp 22 Gramm (vier gut gehäufte Teelöffel) Soda.
Um festzustellen, welche Substanz du vor dir hast, gib etwa zwei gehäufte Teelöffel davon in 100 Milliliter Wasser. Löst sich das Pulver nach kräftigem Umrühren vollständig auf, ist es Soda. Setzt sich dagegen auch nach wiederholtem Rühren ein Bodensatz ab, ist es Natron.
Tipp: Um nichts zu verschwenden, schütte die entstandenen Flüssigkeiten nicht weg. Du kannst sie einfach zur nächsten Bunt- oder Kochwäsche geben und so einen Teil des üblichen Waschmittels ersetzen.
2. Unterschiedlicher pH-Wert von Natron und Soda
Noch sicherer kannst du die beiden Pulver unterscheiden, indem du den pH-Wert ihrer Lösungen ermittelst. Dafür benötigst du pH-Teststreifen, die in größeren Drogerien, Apotheken und online erhältlich sind.
- Eine Lösung von von fünf Gramm (einem gehäuften Teelöffel) Natron auf 100 Milliliter Wasser besitzt einen pH-Wert von etwa 8,5, ist also nur schwach alkalisch.
- Eine Lösung von fünf Gramm Soda auf 100 Milliliter Wasser besitzt einen deutlich stärker alkalischen pH-Wert von etwa 11,5.
Tauche einen Teststreifen in die Lösung und lies den pH-Wert anhand der Anweisung ab. Im Vergleich mit einer Farbtabelle auf der Verpackung zeigt sich, welche Substanz du vor dir hast.
3. Der Geschmack von Natron
Falls deine Tests ergeben haben, dass das Pulver Natron ist, du aber trotz allem unsicher bist, kannst du als letzte Möglichkeit auch einen Geschmackstest mit nur wenigen Krümeln des Pulvers machen.
- Natron schmeckt leicht salzig.
- Soda schmeckt unangenehm seifig.
Hast du festgestellt, dass das Pulver doch Soda ist, kannst du den seifigen Geschmack mit etwas Wasser ausspülen.
Hinweis: Es empfiehlt sich, sowohl Natron als auch Soda außerhalb der Reichweite von Kindern aufzubewahren. Insbesondere Soda darf nicht eingeatmet oder verschluckt werden oder mit den Augen in Kontakt kommen.
Weitere Substanzen ausschließen
Falls das weiße Pulver in deinem Küchenschrank auch Zitronensäure sein könnte, kannst du sie ebenfalls klar unterscheiden, indem du den pH-Wert mit einem Teststreifen ermittelst. Anders als bei Natron und Soda liegt er deutlich im sauren Bereich.
Um Natron und Soda von weiteren, eventuell gefährlichen Substanzen zu unterscheiden, etwa von Ätznatron (Natriumhydroxid), sind zum Teil aufwendige Untersuchungen notwendig, die am besten unter Laborbedingungen und nicht in der Küche durchgeführt werden.
Weitere wichtige Informationen zu Natron und anderen Hausmitteln sowie Tipps und Rezepte findest du in unseren Büchern:
Wie verwendest du Natron und Soda in deinem Haushalt? Wir freuen uns über deinen Kommentar!
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Welche Stoffe sind genau gemeint und in welchem Verhältnis sind sie in E500 enthalten?
Das Kürzel E500 bezeichnet sowohl Natron (Natriumhydrogencarbonat) als auch Soda (Natriumcarbonat), deshalb lässt sich aus deinen Angaben leider nicht eindeutig bestimmen, um welche Substanz es sich handelt.
Liebe Grüße