Achselpads statt Deo: So einfach lassen sich Schweißflecken vermeiden

Als vorbeugende Maßnahme gegen Schweißflecken helfen Achselpads – eine geniale wie einfache Erfindung. Dabei ist sie keineswegs neu. Denn feuchtigkeitsaufnehmende Stoffeinlagen (Schweiß- oder Armblätter genannt) sind seit über einem Jahrhundert bewährt. Sie wurden nur durch antitranspirant wirkende Deos verdrängt.
Ein Problem moderner Deodorants kann aber sein, dass nicht jede Haut die schweißhemmenden Substanzen verträgt. Und auch aus Umweltschutzgründen spricht vieles für ein Leben ohne Deo. Wer trotzdem Schweißflecken vermeiden möchte, für den kann eine Rückbesinnung auf Achselpads sinnvoll sein.
Was sind Achselpads?
Achselpads sind oval geformte Einlagen, die an entsprechender Stelle in die Kleidung eingenäht oder eingeklebt werden. Sie bestehen aus einem saugfähigen Material und fangen den Schweiß auf, um Schwitzflecken zu vermeiden.
Wechselbare Pads beugen auf diese Weise auch der Geruchsbildung vor und verlängern die Tragedauer eines Kleidungsstücks, weil im Schweißfall auch einfach die Pads und nicht gleich das ganze Kleidungsstück gewechselt werden können.
Zwar gibt es auch noch einfacher zu bedienende selbstklebende Wegwerfpads, nur leider verursachen diese eine ganze Menge Müll und die Haut kann durch die Klebefläche aus Plastik nicht atmen. Die bessere Alternative sind waschbare, wiederverwendbare Achselpads.
Die beste Alternative: Achselpads nähen
Statt waschbare Achselpads zu kaufen, kannst du sie aus Stoffresten selber nähen und so die Form und Saugkraft individuell auf deine Bedürfnisse anpassen.
Für ein Paar selbst genähter Achselpads benötigst du:
- Stoffrest saugfähig (Innenstoff), z.B. Molton oder Frottee von einem alten Handtuch
- Stoffrest Naturstoff (Außenstoff), z.B. von einem alten Hemd
- passendes Kleidungsstück (T-Shirt oder Bluse)
- Schere, Stift, Papier für Schablone
- Nadel, Faden, Nähmaschine
Benötigte Zeit: 20 Minuten
So gelingt es dir, eigene Achselpads zu nähen:
- Schablone erstellen
Ein passendes Kleidungsstück so ablegen, dass die untere Rundung des Ärmelausschnitts möglichst unverformt vor dir liegt. Ein Blatt Papier auflegen und die Rundung nachzeichnen. Nach unten hin ein Armblatt in individueller Form und Größe ergänzen – je länger ein Armblatt, umso aufnahmefähiger wird es für Schweiß.
- Schablone auf Stoffteile übertragen
Mithilfe der Schablone insgesamt vier Teile des Außenstoffs und vier Teile des Innenstoffs zurechtschneiden. Je ein kürzeres Armblatt eignet sich für die Ärmelseite bei kurzärmeliger Kleidung. Es ist aber genauso gut möglich, dass beide Armblattseiten gleich lang sind.
- Armblattseiten aneinandernähen
Je ein kurzes und ein langes Armblatt aus Innenstoff rechts auf rechts aufeinanderlegen und an der Kante, welche die Rundung des Ärmelausschnitts bildet, mit etwa 0,5 cm Abstand entlangnähen. Anschließend die entstandene Naht wie abgebildet umbügeln. Mit den zwei Außenstoffteilen genauso verfahren.
- Außen- und Innenstoff zusammennähen
Die zusammengenähten Außenstoffteile Naht auf Naht auf die zusammengenähten Innenstoffteile legen und rundherum knappkantig zusammennähen. Ein zusätzlicher Zickzackstich parallel zu dieser Naht schafft einen noch schöneren Abschluss.
Für das zweite Achselpad Schritt 3 und 4 wiederholen.
Waschbare Achselpads an Kleidung befestigen
Waschbare Achselpads werden am besten mit zwei bis vier kleinen Stichen per Hand pro Seite eingenäht.
So geht’s:
- Achselpad in die Armbeuge des Kleidungsstücks einlegen und ggf. mit Stecknadeln fixieren.
- Links und rechts an der Ärmelnaht mit je 2-3 kurzen Stichen festnähen und das Fadenende fest verknoten.
- Bei Bedarf (damit die Achselpads nicht nach oben rutschen) auch an einem Punkt mittig an jedem Armblatt an der Kleidung festnähen. Dafür das Armblatt glatt nach unten streichen, um die richtige Position am Kleidungsstück zu finden, und dort entweder an einer vorhandenen Naht oder nur am Innenfutter (zum Beispiel bei Jacken und Jacketts) festnähen.
Diese Handstiche lassen sich bei Bedarf auch wieder aufschneiden, falls es notwendig sein sollte, die Achselpads anders zu waschen als das Kleidungsstück, an dem sie befestigt sind.
Bei besonders kurzen Ärmeln oder wenn dein Kleidungsstück keine passende Naht zum Festnähen bietet, eignet sich auch beidseitiges Bügelvlies. Damit werden die Achselpads einfach eingebügelt und müssen nicht festgenäht werden.
Möchtest du deine selbst genähten Achselpads schnell von einem zum nächsten Kleidungsstück wechseln können, sind winzige Klettstreifen die Lösung. Ein kurzes Stück der flauschigen Seite klebst, bügelst oder nähst (je nach Klettband) du in das Kleidungsstück ein – eines auf der Ärmel- und eines auf der Oberkörperseite, je etwa 3-4 cm von der Achselmitte entfernt – und die kratzige Seite wird an entsprechender Stelle am Achselpad befestigt.
Tipp: Falls es besonders schnell gehen soll und du schlechter atmende Stoffe aus Kunstfasern verträgst, kannst du auch nicht benötigte BH-Einlagen oder alte Schulterpolster upcyceln und als Achselpads verwenden. Einfach mittig falten und am Kleidungsstück entlang der Ärmelnaht festnähen.
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Welches ist deine liebste Methode gegen unerwünschte Schweißflecken? Wir freuen uns, wenn du deine Erfahrungen in einem Kommentar unter dem Beitrag teilst!
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“statt deo” – ich mag mir gar nicht vorstellen, wie das riecht, wenn das mehrere leute in einem großraumbüro machen. gut dass seit corona noch immer so viel homeoffice ist. *kopdfschüttel*
zusätzlich mag das ja ok sein. oder man plant regelmäßige wechsel der pads und mehrere boxenstopps in der mitarbeiter toilette ein.
Gemeint ist sicherlich “statt Antitranspirant”, also statt Schweißhemmer. Steht ja schon im ersten Absatz 🤪 Deo (gegen Geruch) kann man ja problemlos in Kombination anwenden 😉
Hallo,
ich verwende die Frottee-Waschläppchen aus der Babyzeit meiner Kinder als Achselpads. Sind zwar eckig, dafür lassen sie sich aber in den BH klemmen 😀
Reicht, um den Schweiß vom Spaziergang morgens zur Arbeit nicht im Büro zur Schau zu stellen.