Alternativen zu umweltschädlichem Streusalz – rutschfrei durch den Winter

Winterzeit ist Schneeräumzeit aber anstatt Salz auf vereiste Wege zu streuen, kannst du einige wirkungsvolle und umweltfreundliche Alternativen nutzenvon HomeSpot HQ [CC-BY-2.0]

Winterzeit ist Schneeräumzeit. Die Räumpflicht lässt uns häufig bei eisigen Gehwegen zur einfachen Lösung mittels Streusalz greifen. Gerade dieses Salz ist aber problematisch, wenn es in Erdreich und Gewässer gelangt. Darum sollten wir uns Gedanken über das vermeindbare Streusalz machen und uns rechtzeitig mit sinnvolleren Alternativen eindecken.

Denn Auftausalz besteht aus Natrium-, Calcium- und Magnesiumchlorid, Salze, die das Bodengleichgewicht negativ verändern. Sie gelangen in die Kanalisation, versickern oder landen durch Spritzwasser auf den anliegenden Feldern oder Bepflanzungen. Viele Pflanzen, darunter sogar starke Bäume wie Linden, Ahorn und Kastanien, die oft an Straßen stehen, vertragen diese Anhäufung von Ionen nicht. Auch Tiere leiden unter dem verteilten Salzen. Es kommt zu Entzündungen an den empfindlichen Pfoten und die Tiere lecken an den schmerzhaften Stellen. Auftausalz wirkt außerdem nur bis zu bestimmten Temperaturen: Natriumchlorid bis -10 °C, Calciumchlorid und Magnesiumchlorid bis -20 °C. Mehr Salz zu verstreuen ist also auch nicht hilfreich – im Gegenteil.

Was sind die Alternativen und was kann man vorbeugend tun, um möglichst ohne diese Salze auszukommen? In diesem Beitrag stelle ich dir die nachhaltigen und in der Regel auch noch preiswerteren Alternativen zu Streusalz vor.

Rechtzeitige Vorsoge

Schnelles Räumen nach Schneefall ist definitiv die beste Lösung. Am besten solltest du gleich früh morgens den nächtlichen Schneefall zur Seite schieben, noch bevor Bewohner oder Passanten ihn festtrampeln können. Bei lockerem Pulverschnee ist ein leichter Besen sogar besser geeignet als eine schwere Schneeschaufel, weil damit auch die letzte Flocke zur Seite gekehrt wird und sich nicht in gefährliches Glatteis verwandeln kann.

Rechtzeitiges Schippen kann dir sogar die Arbeit erleichtern, denn durch Temperaturveränderungen entwickelt sich unter Umständen schwerer Schnee (der nur mühsam zu bewegen ist) oder Pappschnee (der an der Schaufel immer wieder fest klebt). Angetauter Schnee friert oft im Laufe des Tages wieder an und führt später zu unerwünschten, gefährlichen Eisplatten.

Solche Ärgernisse kannst du dir ersparen, indem du den Winterschaufelsport gelassen und sofort angehst. Wer lange Strecken zu räumen hat, kann durch einen Spezialschieber Schnee vor sich her walzen. Diese Schaufeln sind allerdings ziemlich schwer und eignen sich nicht zum Wegheben. Alu und Kunststoff sind leichte, aber auch kurzlebige Materialien, die eine Alternative zu den schweren Holz- oder gar Stahlschaufeln darstellen.

Winterzeit ist Schneeräumzeit aber anstatt Salz auf vereiste Wege zu streuen, kannst du einige wirkungsvolle und umweltfreundliche Alternativen nutzen

Eisplatten entfernen

Bei wechselndem Tau- und Frostwetter kann es trotz Räumung zu eisigen Wegen kommen. Mühsames Eishacken ist immer noch die effektivste Vorkehrung, um ein Ausrutschen zu vermeiden. Dazu bietet sich eine Eishacke oder auch der Spaten an.

Alternatives Streugut

Wer den Kraftakt mit der Hacke scheut, baut mit geeignetem Streugut vor. Anstelle des umweltbelastenden Streusalzes sind gleich eine ganze Reihe Alternativen umsetzbar:

1. Asche

Während der Kriegszeiten hat man häufig aufgrund mangelnder Alternativen mit Asche die Rutschgefahr gebannt. Dieser Vorkehrung folgte vermehrter Dreck im Eingangsbereich, der durch die Schuhe hineingetragen wurde. Weil niemand diesen unangenehmen Nebeneffekt haben möchte, wurde das Streuen mit Asche in vielen Orten verboten.

2. Holzspäne und Sägemehl

Mancherorts wird noch Streugut aus Holz verwendet. Meist sind es holzverarbeitende Betriebe, die Wege oder Eingangstreppen mit Sägemehl oder Holzspänen gegen Ausrutschen sichern. Wenn solche Abfallprodukte verfügbar sind, stellen sie eine geeignete und umweltfreundliche Alternative dar. Bei manchen Betrieben kannst du sie sogar kostenlos abholen.

3. Sand

Sand ist ein bekanntes und häufig genutztes Material, um auf vereisten Gehwegen vorzubeugen. Im Frühjahr aufgekehrt kannst du ihn unter Hecken und in Beete verteilen, ohne dass er sich störend in der Umwelt auswirkt. Allerdings ist es nachhaltiger und geldsparender, wenn er nach dem Zusammenkehren entweder in die Sandkiste zum Spielen geht oder in einem Eimer landet und für den nächsten Winter bevorratet wird.

4. Kies und grober Splitt

Je gröber und kantiger das Streugut ist, umso besser beugt es dem Ausrutschen vor, deshalb sind Kies und vor allem Splitt besonders geeignet. Ihr großer Vorteil liegt in der geringeren Ausbringungsmenge, denn nicht immer ist nach einem Tauwetter mit anschließenden Minusgraden neu zu streuen. Je größer und kantiger der Kies ist, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass noch genug Spitzen aus der Eisplatte herausschauen. Auch hier gilt: Nach der Winterzeit zusammenkehren und im Eimer für die nächste Saison lagern.

5. Tannenzweige und Matten

Auf rutschigen Platten oder Treppen eignen sich auch Tannenzweige, gewebte Fußmatten aus Naturmaterial wie Kokosfasern oder Metallgitter. Beim Ausbreiten von Zweigen solltest du darauf achten achten, dass sie möglichst flach oder mit wenigen Verzweigungen ausgelegt werden, um Stolpern zu vermeiden.

Winterzeit ist Schneeräumzeit aber anstatt Salz auf vereiste Wege zu streuen, kannst du einige wirkungsvolle und umweltfreundliche Alternativen nutzen

Hinweis: Kies, Splitt und Sand sind Materialien, die nach der Winterzeit oft lange liegen bleiben und damit genau das Gegenteil bewirken. Um die Ausrutschgefahr für Fußgänger und Radfahrer gering zu halten, solltest du das Streugut zügig entfernen.

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7 Kommentare

  1. Was ist denn mit Kaffeesatz? Fällt in Cafés, Restaurants, Bistros en masse an und stumpft auch ab…

  2. Hallo zusammen!
    Toller Artikel – sehr ausführlich. Allerdings fehlt noch eine nachhaltige Alternative zu Streusalz: Formiat.
    Sollte hier echt nicht fehlen…
    🤌🏻

  3. Ich lege auf dem Zugang zu unserem Haus (nachdem mein Mann gestorben ist und ich keine Kraft zum Schneeschaufeln habe) immer einen langen Teppich aus. Muss nur vor dem nächsten Schneefall entfernt und dann wieder neu ausgelegt werden. Wenn mehr Schnee fällt, hilft mir dankenswerterweise ein Nachbar aus und schaufelt! Nichts ist mehr wert als gute Nachbarn!

  4. Das Streuen mit Salz ist entweder ganz verboten oder soll nur in absolute Ausnahmefällen und dann in lediglich geringen Mengen auf Gehwegen ausgebracht werden. Ein Verstoß kann u.U. mit einem Bußgeld geahndet werden. Vielmehr sollen o.g. „abstumpfende Stoffe“ wie Asche, Sand oder Sägemehl verwendet werden. So oder so ähnlich steht es auch in den Straßenreinigungssatzungen der Gemeinden/ Kreise/ Städte.

  5. Für den absoluten Notfall von Blitzeis, habe ich die, in den Sommermonaten angefallene Grillasche aufbewahrt um dem Postboten einen Weg zum Briefkasten zu streuen. Das habe ich vor etlichen Jahren schon einmal gemacht und es stimmt schon, die Sauerei ist ziemlich groß aber für den Notfall hilft es und der Hund braucht nicht durch Salz zu laufen.

  6. Ich bin nach wie vor Verfechter der umgehenden Räumung des Gehwege. Dabei ist darauf zu achten, dass der Schnee so am Wehrand gelagert wird, dass das Wasser, das tagsüber taut nicht auf die Lauffläche fliesst. Sonst gibt es nachts Rutschbahnen, wenn es friert. Und für diesen Fall hilft dann Sand als Hilfsstoff. Splitt ist nicht so günstig, wo viele Radfahrer, Rollatornutzer und Tiere unterwegs sind.

    • Martina Ringel

      Super – mittlerweile gibt’s aber eine ganz andere Alternative: Klimawandel ;)
      Und sollte die nächste Eiszeit dennoch kommen, kann man auch Ameisensäure auf die Straße sprühen. Das ist gesund und ökologisch.
      Wir haben das letzte Jahr das erste Mal bbei streusalzalternative.de bestellt und können es für den Garten, Hund und das Auto nur empfehlen 👌🏻🤌🏻🙏🏻

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