Heizen ohne Strom – so sorgst du für eine Notfall-Heizung

Wenn der Strom an kalten Tagen ausfällt, sind nicht nur sämtliche Haushaltsgeräte unbenutzbar. Auch moderne Wärmepumpen und Gasheizungen funktionieren bei einem Blackout nicht mehr. Statistisch gesehen ist die Gefahr eines längeren Stromausfalls zwar eher gering, dennoch empfiehlt sogar der Bund, für längere Ausfälle zum Beispiel durch Unwetterschäden vorzusorgen. Daher ist es sinnvoll, sich vorab über das Heizen ohne Strom zu informieren.
Hinweis: Dieser Beitrag gehört zu unserem Krisenhandbuch für nachhaltige Vorsorge und Resilienz und gibt einen weiterführenden Überblick über Möglichkeiten zur Wärmeversorgung ohne Strom, als dies im Rahmen des Buches möglich wäre.
Mit den folgenden Tipps kommst du preiswert und platzsparend an eine Notfallheizung und weißt, wie du dich auch ohne technisches Equipment möglichst lange warm halten kannst.
Tragbare Gasheizung
Im Alltag werden tragbare Gasheizgeräte gerne für Camping und Feiern genutzt. Falls im Winter die Heizung ausfällt, eignen sie sich aber auch, um ohne Strom zu heizen. Als Brennmaterial benötigst du für einen solchen Gas-Heizstrahler Butangas-Kartuschen, wie sie auch für Campingkocher zum Einsatz kommen. Größere Heizgeräte werden mit einer Gasflasche betrieben, wie sie z.B. für einen Gasgrill verwendet werden.
Wichtig: Nicht alle Geräte sind für den Betrieb in Innenräumen geeignet. Achte deshalb beim Kauf darauf, dass ein Produkt explizit dafür ausgelegt ist. Zusätzliche Sicherheit geben ein Kippschutz und eine Sauerstoffmangelsicherung (ODS).
Produktbeispiel (Amazon): Kesser Gasheizung für Innenräume (bis 15 kg Gasflasche z.B. vom Grill)
Tischkamin mit Bioethanol
Tischkamine sind zwar weniger effizient als ein mit Gas betriebener Heizstrahler. Aber sie erzeugen ein schönes Ambiente und können im Notfall durchaus dazu beitragen, einen mittelgroßen Raum für einige Stunden warmzuhalten. Solche Tischkamine werden in der Regel mit Bioethanol betrieben.
Produktbeispiel (Amazon): Glanzfeuer Tischkamin für Innenräume
Elektroheizgerät
Ein Elektroheizer ist bei einem Blackout zwar erst einmal ebenfalls nutzlos, es sei denn deine Krisenvorsorge beinhaltet auch Notstrom. Dann kann es durchaus sinnvoll sein, über die Anschaffung des einen oder anderen Geräts als Notfallheizung nachzudenken. Geeignete Geräte gibt es in jedem Baumarkt oder Elektrofachgeschäft.
Teelicht-Ofen
Mit einem Teelichtofen, den du leicht selber bauen kannst, speicherst du die wertvolle Abwärme mehrerer Teelichter in einem Tontopf. Auf kleinen Raum ermöglicht das einfache DIY-Projekt ebenfalls in gewissen Grenzen das Heizen ohne Strom und kann als wohlige Wärmequelle für kalte Hände dienen.
Der Teelichtofen erzeugt zwar nicht mehr Wärme, als die Kerzen selbst abgeben. Er wandelt aber die Konvektionswärme der Kerzen in Strahlungswärme, wodurch diese unmittelbar davor wärmer empfunden wird als bei einfachen Kerzenflammen.
Beachte dabei unbedingt die Sicherheitshinweise und lasse den Ofen genau wie andere Kerzen nie unbeaufsichtigt.
Holzofen
Wenn du vor einem Neu- oder Umbau stehst, könnte außerdem die Integration eines Holzofens überlegenswert sein. Denn damit machst du dich gänzlich unabhängig von externer Energieversorgung und fossilen Brennstoffen. Holz ist in der Regel preiswert regional verfügbar und kann in begrenztem Rahmen auch auf dem eigenen Grundstück erzeugt werden.
Auch ältere Holzöfen und Kaminöfen lassen sich oft mit einem Feinstaubfilter nachrüsten, um den aktuellen Anforderungen für das emissionsarme Heizen mit dem nachwachsenden Rohstoff Holz zu entsprechen. Ein weiterer Pluspunkt beim Heizen mit Holz: Der Brennstoff lässt sich problemlos für mehrere Wochen bis Monate bevorraten.
Maßnahmen gegen Wärmeverluste
Neben alternativen Wärmequellen tragen im Fall eines Heizungsausfalls einige einfache Maßnahmen dazu bei, dass die noch vorhandene Wärme möglichst lange erhalten bleibt.
- Warme Kleidung und Decken: Bestimmt ist dir das Zwiebelprinzip bekannt, mit dem du an kalten Tagen im Freien länger warm bleibst. Bei einem Heizungsausfall kannst du es dir ebenfalls zu Nutze machen, indem du dich mit mehreren Schichten locker sitzender Kleidung und/oder Decken umhüllst.
- Rollläden und Vorhänge: Fenster gehören zu den größten “Wärmeverlierern”. Schließe deshalb im Krisenfall vorhandene Rollläden oder Vorhänge. Alternativ können sie mit Decken oder Laken zugehängt werden, um die Wärme drinnen zu halten.
- Türschlitze und andere Luftbrücken: Auch durch Türschlitze und andere Ritzen kann viel Wärme entweichen bzw. Kälte ins Innere gelangen. Decke sie mit Decken oder zusammengerollter Kleidung ab, um die Kältebrücken zu unterbrechen.
Mehr zum Thema nachhaltige Krisenvorbereitung findest du in unserem Buch:
Welche Tipps und Tricks haben dir bei einem Heizungsausfall schon einmal gute Dienste geleistet? Wir freuen uns über Ergänzungen und Erfahrungsberichte unter diesem Beitrag!
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