Wie du ein Haushaltsbuch führst – inkl. Vorlage für Excel

Der Einkauf im Supermarkt wird immer teurer. Miete, Energie, Versicherungen: alles zieht an. Kein Wunder, dass sich viele Sorgen um ihre Finanzen machen. Doch es gibt eine einfache Möglichkeit wieder mehr Kontrolle zu gewinnen: unsere Haushaltsbuch-Vorlage.
Wer seine Einnahmen und Ausgaben kennt, kann bewusster wirtschaften und Entscheidungen selbstbestimmt treffen. Das spart nicht nur Geld, sondern hat auch unmittelbare Wirkung auf unser Selbstbewusstsein. Wie das funktioniert? Hier findest du Tipps und eine kostenlose Haushaltsbuch-Vorlage als Excel zum Download.
Hinweis: Dieser Beitrag ergänzt unser Krisenhandbuch für nachhaltige Vorsorge und Resilienz und vertieft das Thema Haushaltsbuch führen mit zusätzlichen Details und Praxisbeispielen.
Vielleicht kennst auch du das Gefühl, dass das Geld nicht reicht. Das geht vielen so: Die vergangenen Jahre waren geprägt von Inflation, steigenden Energiepreisen und wirtschaftlicher Unsicherheit. Viele Haushalte geraten dadurch finanziell unter Druck. Trotz Verzicht auf Restaurantbesuche oder unnötige Käufe bleibt am Monatsende kaum etwas übrig.
Gegen dieses Gefühl der Ohnmacht hilft ein Haushaltsbuch. Vielleicht wirkt es auf den ersten Blick trocken oder langweilig. Doch kaum etwas ist so wirkungsvoll für die eigenen Finanzen wie ein gut geführtes Haushaltsbuch. Es bringt Klarheit und hilft dabei, informierte Entscheidungen zu treffen und den Überblick zu behalten.
Warum ein Haushaltsbuch sinnvoll ist
Ein Haushaltsbuch in Excel oder einer anderen Form ist ein hilfreiches Werkzeug, um die eigenen Finanzen besser zu verstehen. Es geht nicht darum, jeden Euro zu kontrollieren oder sich einzuschränken, sondern darum, Muster zu erkennen. Denn viele Ausgaben geschehen unbewusst: der schnelle Snack unterwegs, das Streaming-Abo, das kaum genutzt wird, oder das dritte Paar Schuhe in einem Monat. Wer sich mit den eigenen Zahlen beschäftigt, kann solche Dinge erkennen und gegebenenfalls anpassen. Oft genügt schon diese neue Achtsamkeit, um am Monatsende mehr übrig zu haben.
Tipp: Es gibt viele Möglichkeiten, weniger Geld auszugeben. Die besten Spartipps im Alltag findest du hier.
Ein weiterer Vorteil: Das Haushaltsbuch hilft, Prioritäten zu setzen. Wenn sichtbar wird, wohin das Geld fließt, fällt es leichter, zu entscheiden, was einem wirklich wichtig ist. Möchte ich lieber spontan etwas bestellen? Oder spare ich lieber für eine größere Anschaffung, die mir langfristig mehr bedeutet? Auch solche Überlegungen lassen sich mit einem Haushaltsbuch ganz konkret nachvollziehen.
Nicht zuletzt ist es ein gutes Gefühl, dass man finanziell stabiler ist, als man dachte. Oder dass man mit kleinen Veränderungen wieder Luft zum Atmen gewinnt. Besonders in Zeiten, in denen vieles teurer wird, bringt ein Haushaltsbuch nicht nur Kontrolle, sondern auch ein Stück Gelassenheit zurück.
Für Menschen, die in Partnerschaften oder Familien leben, kann ein Haushaltsbuch auch eine Gesprächsgrundlage sein. Es macht die Finanzen transparenter und hilft, Entscheidungen gemeinsam zu treffen. Und wer sich bisher noch gar nicht mit Notgroschen oder Altersvorsorge beschäftigt hat, findet hier einen guten Einstieg. Denn bevor man Geld zur Seite legen kann, muss man wissen, was reinkommt – und was rausgeht.
Die Vorzüge einer Excel Haushaltsbuch-Vorlage
Beim Haushaltsbuch führen gibt es keine Einheitslösung. Jede Methode hat ihre eigenen Vorzüge und Herausforderungen. Wichtig ist vor allem, dass sie zu deinem Alltag passt und du sie regelmäßig nutzt. Im Folgenden findest du einen kurzen Überblick über die gängigsten Varianten und warum ich eine Haushaltsbuch-Vorlage in Excel bevorzuge:
- Papierform: Für viele ist der Griff zum Notizbuch vertraut und beruhigend. Ein Haushaltsbuch mit Heft und Stift wirkt entschleunigend und hilft, sich ganz bewusst mit den Ausgaben auseinanderzusetzen. Allerdings kann es auf Dauer unübersichtlich werden, besonders wenn man Auswertungen machen oder Entwicklungen über mehrere Monate hinweg nachvollziehen möchte.
- Apps: Digitale Haushaltsbuch-Apps sind praktisch, weil du Ausgaben direkt unterwegs erfassen kannst. Viele bieten automatische Kategorisierungen und Auswertungen. Manche ermöglichen es sogar, verschiedene Konten zu verknüpfen. Zu bedenken ist jedoch: Nicht alle Apps sind datenschutzfreundlich, und viele Funktionen gibt es nur im kostenpflichtigen Abo.
- Excel oder Google Sheets: Für alle, die es individuell mögen und gern mit Zahlen arbeiten, ist eine digitale Tabelle eine gute Lösung. Sie lässt sich an die eigenen Bedürfnisse anpassen und bietet eine gute Übersicht – wie unsere kostenlose Haushaltsbuch-Vorlage zum Download als Excel-Datei. Diese Variante erfordert zwar etwas Einarbeitung, bietet dafür aber die größte Flexibilität.
Schritt-für-Schritt-Anleitung für die Excel Haushaltsbuchvorlage
Unsere kostenlose Haushaltsbuch-Vorlage ist bewusst einfach gehalten und so verständlich, dass sie auch ohne Vorwissen funktioniert. Du kannst die Felder Vermögenswerte oder Investitionen (noch) nicht ausfüllen? Dann lässt du diesen Teil einfach frei. Vielleicht ist es ja ein Anstoß, dich künftig damit zu beschäftigen.
1. Einnahmen eintragen
Im grünen Bereich werden monatlich die Einnahmen erfasst: Gehalt, Kindergeld, Mieteinnahmen oder alles, was du auf eBay verkaufst. Das zeigt dir, wie viel tatsächlich hereinkommt und woher.
2. Ausgaben erfassen
Der lila Bereich gliedert deine Ausgaben in übersichtliche Kategorien: Wohnen, Alltag, Kinder, Transport, Freizeit, Bildung, Versicherungen, Spenden und mehr. Einzelposten helfen dir dabei, Muster zu erkennen.
Unter Sonstiges kannst du zunächst all jene Ausgaben eintragen, deren genaue Zuordnung zu viel Zeit in Anspruch nehmen würde. Diese Rubrik hilft dir, schnell voranzukommen, ohne dich in Details zu verlieren. Wenn du später feststellst, dass sich dort regelmäßig hohe oder wiederkehrende Beträge sammeln, kannst du immer noch eigene Unterkategorien anlegen. So wird dein Haushaltsbuch mit der Zeit immer aussagekräftiger und individueller.
3. Investitionen dokumentieren
Im orangenen Bereich trägst du deine Investitionen ein, wie etwa den Sparplan für ETFs oder die Tilgung der Hypothek. So wird sichtbar, wie du dein Vermögen Schritt für Schritt aufbaust. Falls du aktuell noch keine Investitionen tätigst, kannst du diesen Bereich einfach freilassen.
Wichtig ist an dieser Stelle vor allem die Unterscheidung: Ausgaben für Konsum vermindern dein verfügbares Geld dauerhaft, während Investitionen, wie Aktienkäufe oder Rückzahlungen für ein Darlehen, langfristig Vermögen aufbauen.
4. Vermögensübersicht aktualisieren
Die Haushaltsbuchvorlage ist mehr als nur ein Werkzeug zur Erfassung von Ein- und Ausgaben. Sie bietet dir zusätzlich einen Überblick über dein Vermögen: Im rosa Bereich kannst du in regelmäßigen Abständen, zum Beispiel einmal oder zweimal im Jahr, festhalten, wie hoch dein Geldbestand auf dem Tagesgeldkonto, Festgeld oder Girokonto ist. Auch Vermögenswerte wie Aktien, ETFs, Immobilien oder Edelmetalle finden hier ihren Platz.
So erkennst du auf einen Blick, wie sich dein Vermögen im Laufe der Zeit entwickelt hat – ob durch Sparen oder Investieren. Diese langfristige Perspektive motiviert dich und zeigt, dass sich selbst kleine Schritte auszahlen.
5. Jahresanalyse durchführen
Am Jahresende kannst du Einnahmen und Ausgaben auswerten. Die Entwicklung der Zahlen über die Monate hilft dir, Muster zu erkennen. Oft zeigt sich, dass mit jedem Euro mehr Einkommen auch die Ausgaben steigen – ein Anzeichen von Lifestyle-Inflation. Mit deinem Haushaltsbuch kannst du gegensteuern.
Häufige Fragen zum Haushaltsbuch
Wer zum ersten Mal ein Haushaltsbuch führt, stößt früher oder später auf ganz praktische Fragen. Hier findest du Antworten auf typische Unsicherheiten, die im Alltag auftauchen.
Nicht zwingend – aber es ist hilfreich. Alternativ kannst du einmal am Tag oder in der Woche alle Ausgaben kurz notieren.
Gerade dann hilft ein Haushaltsbuch. Es zeigt dir, wo Geld unbewusst „versickert“. Oft lassen sich kleine Beträge umverteilen – hin zu dem, was dir wirklich wichtig ist.
Ideal ist es, regelmäßig, mindestens einmal pro Woche, deine Einträge zu ergänzen. Das dauert nur wenige Minuten.
Ein Haushaltsbuch ist mehr als eine Excel-Tabelle. Es ist ein Werkzeug zur Selbstermächtigung. Es hilft dir, finanziell souveräner zu handeln, unabhängig von äußeren Umständen. Und vielleicht ist es ja der erste Schritt in Richtung bewusster Umgang mit Geld, Vermögen und Konsum.
Mehr zum Thema nachhaltige Krisenvorsorge und Resilienz gibt es in unserem Buch:
Hast du selbst schon ein Haushaltsbuch geführt? Welche Erkenntnisse hast du daraus gezogen? Wir freuen uns über deinen Kommentar – vielleicht hilft er anderen weiter!
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