
Ginkgo, ein Heil- und Nahrungsmittel - sogar als Zimmerpflanze!
Der Ginkgo-Baum gehört als wohl älteste Baumart der Welt zu den lebenden Fossilien. Schon vor über 200 Millionen Jahren existierte der Baum, der als einzige Gattung seiner Art selbst die Eiszeit überlebte. Die Widerstandsfähigkeit des Ginkgo-Baumes ist so groß, dass er imstande ist, aus eigener Kraft Krankheiten, Insektenbefall und andere extreme Umstände unbeschadet zu überstehen. 1945 löschte zum Beispiel die Atombombe von Hiroshima alles Leben in dieser Region aus. Aber sechs Ginkgo-Bäume, die sich etwa zwei Kilometer vom Zentrum der Explosion in einem Tempelbezirk befanden, haben sich – obwohl verkohlt – nach einiger Zeit wieder vollständig erholt.
Da sich der Ginkgo als Heil- und Nahrungsmittel verwenden lässt und sogar einen wertvollen Beitrag gegen die Luftverschmutzung leistet, ist er sicher eine der Pflanzen, denen wir in Zukunft mehr Beachtung schenken sollten. Mit den folgenden Tipps kann er auch dir helfen!
Bessere Luft dank Ginkgo
Die besondere Kraft des Ginkgo, extreme Umwelteinflüsse auszugleichen, ist auch für den Menschen sehr hilfreich. In großen Städten wird der Baum heute angepflanzt, damit er giftige Abgase und Smog aus der Luft filtert und die Luft reinigt. So kann jeder in seinem Garten oder sogar mit einem Ginkgo als Zimmerpflanze einen Beitrag zu besserer Luft leisten.
In der Medizin
Doch auch als Heilpflanze ist der ursprünglich aus China stammende Ginkgo nicht zu unterschätzen. Heilwirkung haben sowohl die Früchte des weiblichen Baumes als auch die (männlichen und weiblichen) Blätter. In der traditionellen chinesischen Medizin wird der Kern der Ginkgo-Frucht gegen Verdauungsstörungen, Atemwegsprobleme, hohen Blutdruck, und sogar “Katzenjammer” verschrieben.
Seine Inhaltsstoffe wie Ginkgolsäure, Flavonoide und ätherische Öle lassen ihn insbesondere stark gefäßerweiternd wirken. Dadurch steigert die Einnahme von Ginkgo-Präparaten die Durchblutung, was einer ganzen Reihe von Krankheiten entgegenwirkt, wie zum Beispiel:
- Kopfschmerzen und Migräne
- Schwindelanfälle
- Chronische Bronchitis
- Tinnitus
- Venenleiden
- Asthma und Allergien
- Depressionen
- Gedächtnis- und Konzentrationsschwäche, Alzheimer und Demenz
Darüber hinaus stärkt er das Immunsystem und soll sogar das Wachstum von Krebszellen hemmen.
Ginkgo als Lebensmittel
In Asien dient der Baum heute als Zierbaum in Tempelanlagen sowie zur Nahrungsgewinnung. Es gibt männliche und weibliche Bäume, die zunächst schwer voneinander zu unterscheiden sind. Nur der weibliche Baum trägt jedoch die gelblichen Früchte, die zwar fürchterlich stinken, aber in der Medizin und auch als Nahrungsmittel verwendet werden. In Thailand zum Beispiel werden die in den Früchten enthaltenen Kerne – auch Ginkgo-Nüsse genannt – als Gemüse verwendet oder auch eingelegt zu anderen Speisen gereicht.
Wie kann Ginkgo eingenommen werden?
In der Apotheke oder im Online-Handel gibt es Ginkgo-Präparate als Tabletten oder in Form einer Tinktur. Ginkgo-Tinktur kannst du aus den jungen Blättern des Baumes auch selbst herstellen. Neben der inneren Anwendungen gegen die oben genannten Symptome kannst du die verdünnte Tinktur auch direkt auf die Haut auftragen, wo sie ihre verjüngende und belebende Wirkung direkt entfalten kann.
Auch zu einem Gingko-Tee lassen sich die jungen Blätter verarbeiten. Daher lohnt es sich allemal, junge Ginkgo-Pflanzen im Blumentopf, auf dem Balkon oder im Garten zu ziehen und zu pflegen.
Die Ginkgo-Früchte sind nicht leicht zu beschaffen, da nur der weibliche Ginkgo-Baum Früchte trägt, und auch das erst nach 20 Jahren. In Deutschland gibt es einige Gärtnereien, die schon ausgewachsene Ginkgo-Bäume zum Verkauf anbieten.
Wenn du jedoch in deiner Nähe die Früchte des Ginkgo ernten kannst, gehst du am besten folgendermaßen vor:
- Die Kerne aus den Früchten herauslösen (vorsichtshalber Handschuhe tragen, weil sie bei empfindlicher Haut eventuell eine Allergie auslösen könnten).
- Kerne waschen und bei 150 Grad im Backofen rösten.
- Mit einem Nussknacker knacken und die braune Außenhaut lösen. Das grüne Innere ist essbar.
Du kannst 5-10 Kerne täglich essen, gekocht oder geröstet, allein oder im Müsli, über den Salat gestreut und so weiter. Die Kerne sind reich an Stärke und verderben schnell bei Zimmertemperatur. Deshalb solltest du sie bis zur Verwendung im Kühlschrank (7 Tage) oder im Tiefkühlfach (einige Monate) aufbewahren.
Na, neugierig geworden? Vielleicht willst du ja nun auch eine kleine Ginkgo-Zucht starten? Oder du hast schon einen Baum und kannst deine Erfahrungen mit uns teilen? Hinterlasse uns einen Kommentar!
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