Essen bio, Kleidung vegan – warum nicht auch ein grünes Smartphone?

Moderne Smartphones sind oft teuer und benötigen auch viele hochwertige Materialien zur Herstellung. Diese Initiativen sparen Geld und schonen Ressourcen!foto von backmarket.de

Das Smartphone gehört für die meisten Menschen inzwischen zum Alltag und ersetzt immer mehr den heimischen Rechner oder Laptop. Entsprechend der hohen Nachfrage entwickeln sich auch die Preise und die sogenannten Flagship-Geräte von Apple, Samsung, LG und Co. kosten 500 Euro oder mehr. Nach ein oder zwei Jahren gelten sie auch schon als überholt, werden langsamer und sollten nach Herstellerwünschen ersetzt werden.

Meistens wird jedoch übersehen, dass mit der Herstellung von Milliarden Smartphones pro Jahr eine enorme Umweltbelastung einhergeht, und auch die ausgedienten Geräte sind fast immer Sondermüll. Es wird geschätzt, dass jeder Deutsche pro Jahr mehr als 20 kg Elektroschrott verursacht, der oft eigentlich viel zu schade für den Abfall ist. Denn selbst wenn Geräte nicht in der Schublade verschwinden, sondern richtig entsorgt werden, kann oft nur ein Bruchteil der enthaltenen Wertstoffe sinnvoll recycelt werden. Die Lösung ist dabei eigentlich ganz offensichtlich. Viele Geräte können mit ein paar einfachen Schritten oder minimalen Reparaturen wieder flott gemacht und so in ein zweites Leben entsandt werden.

Einen Schritt in die richtige Richtung geht das Fairphone, bei dessen Design und Produktion Aspekte wie umweltschonende Herstellung, Langlebigkeit und Wiederverwendbarkeit durch modularen Aufbau im Vordergrund stehen. Doch auch dieses Telefon landet früher oder später in Teilen oder komplett im Müll. Immer mehr Initiativen versuchen, diese Problematik anzugehen, und es entsteht ein Gebrauchtmarkt für Smartphones und Tablets. In diesem Beitrag wollen wir dir einige dieser Optionen vorstellen.

Privater Handyhandel

Genauso wie es sinnvoll ist, Nahrungsmittel möglichst lokal zu beziehen, ist oft die sinnvollste Möglichkeit zur Nachnutzung der Technik eine Weitergabe in der Familie oder im Freundeskreis. So vermeidest du Extra-Kosten für den Versand und sparst die Marge des Zwischenhändlers. Es genügen meist folgende Schritte, um das Handy für einen neuen Nutzer vorzubereiten:

Viren, Würmer und Malware machen heute auch vor Smartphones keinen Halt mehr. Wenn du ein Gerät von jemand anderem erhältst, empfiehlt sich deshalb außerdem die Nutzung eines Virenscanners, um das Gerät von eventuell vorhandenen Infektionen zu reinigen.

Falls dein Smartphone kleinere Schäden aufweist, die du nicht selbst reparieren kannst, probiere es doch einmal in einem Repair Café. Dort treffen sich Freiwillige, die gern basteln und anderen helfen wollen, und vielleicht findet sich auch jemand, der deinen kaputten Bildschirm oder den Wasserschaden beheben kann.

Moderne Smartphones sind oft teuer und benötigen auch viele hochwertige Materialien zur Herstellung. Diese Initiativen sparen Geld und schonen Ressourcen!
foto von backmarket.de

Back Market

Das französische Startup Back Market konzentriert sich auf wiederaufbereitete Elektronikgeräte, allen voran Smartphones. Das Unternehmen ist seit ein paar Monaten in Deutschland auf dem Markt und arbeitet mit ausgewählten Werkstätten, um gebrauchte Geräte zu überprüfen und aufzuarbeiten.

Die Geräte auf backmarket.de kosten 20-50 Prozent weniger als beim Neukauf und du erhältst trotzdem ein Jahr Gewährleistung.

Rebuy und wirkaufens.de

Auch die Plattformen Rebuy und wirkaufens.de nehmen dir dein altes Smartphone und andere Elektronikgeräte ab und bereiten sie auf. Dafür musst du nur online ein paar Fragen zum Zustand deines Gerätes beantworten und erhältst ein vorläufiges Kaufangebot. Bei Gefallen schickst du es ein und wenn alles stimmt, erhältst du schnell und unkompliziert dein Geld. Die Geräte werden dann je nach Bedarf repariert, gereinigt und weiterverkauft.

Auf rebuy.de kannst du aufgearbeitete Geräte auch direkt kaufen, samt 18-monatiger Gewährleistung.

Andere Handelsplattformen

Dass das Wiederaufarbeiten, der sogenannte re-commerce von guten Geräten profitabel ist, haben auch andere Marktteilnehmer erkannt. So bieten dir inzwischen auch ebay, Saturn, Amazon und sogar Apple Geld oder Nachlässe im Tausch für alte Geräte.

Spenden

Wenn dein Gerät für die kommerzielle Wiederverwertung zu alt ist, muss es dennoch nicht nutzlos sein. Vielleicht findest du ja auch einen guten Zweck, für den du es spenden kannst? Ähnlich wie bei der Kleiderspende solltest du dich aber auch hier vorher über die weitere Nutzung informieren. Am besten sind natürlich lokale Initiativen wie Bildungs- oder Integrationsprojekte.

Tipp: Auch eine Schutzhülle fürs Handy ist grün und ohne Plastik möglich. Nähe dir zum Beispiel eine Handytasche mit Auswurfmechanismus aus einem eingelaufenen Wollpullover.

Was sind deine Erfahrungen mit dem Kauf oder Verkauf von gebrauchten Smartphones? Ist dies eine sinnvolle Option für dich oder kennst du noch andere Möglichkeiten zur Reduzierung der Umweltbelastung durch Elektroschrott?

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3 Kommentare
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  1. Finde ich sehr gut! Nachhaltigkeit ist wichtig und ein effizienter bzw. ressourcenschonender Umgang mit Elektronik sorgt dafür, dass wir weiterhin auf unserer “blauen Kugel” Fortschritte machen können! Ich kaufe persönlich sehr gerne bei [Werbelink entfernt]
    Mal abgesehen von den Produkten, kümmern haben die wohl auch eigene Bienenvölker (auch sehr wichtig für die Umwelt, besonders da diese ja mittlerweile gefährdet sind und kaum Nahrung finden oder verjagt werden). Ich hoffe sehr, dass die Allgemeinheit vom “Nur neu ist gut” wegkommt.
    mfg

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  2. Tina Jerzynka

    Ein gutes Projekt in diesem Zusammenhang ist sicher auch http://www.afbshop.de/
    Hier werden alte Elektrogeräte (auch PC, Laptop und Co) aufbereitet und mit einem Jahr Garantie weiterverkauft. “Das Besondere: Alle Arbeitsschritte im Unternehmen sind barrierefrei gestaltet und werden von behinderten und nicht-behinderten Menschen gemeinsam verrichtet. Die Integration der Mitarbeiter in die Berufswelt und die damit verbundenen Perspektiven sprechen für sich.”
    Finde es absolut unterstützenswert!

    Antworten
    • Hallo Tina, vielen lieben Dank für deine Ergänzung! Das passt hier wirklich gut und ist eine weitere Möglichkeit Ressourcen effizienter zu nutzen. Ganz liebe Grüße!

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