Birkenblätter als Salz-Ersatz für eine salzreduzierte Ernährung

Genau wie Zucker gehört Salz (NaCl bzw. Natriumchlorid) zu den Lebensmittel-Zusätzen, von denen die meisten Menschen viel zu viel zu sich nehmen. Zwar ist Salz in Maßen gesund und sogar lebensnotwendig, weil es an vielen Prozessen im Körper direkt oder indirekt beteiligt ist. Andererseits bewirkt zu viel Salz schnell das Gegenteil und ist einer der Gründe, warum Zivilisationskrankheiten in den letzten 100 Jahren so rapide zugenommen haben.
Vorsicht bei verarbeiteten Lebensmitteln
Gerade industriell verarbeitete Lebensmittel und Fastfood sind häufig reich an Salz, weshalb man entweder vermehrt auf natürliche Kost, insbesondere frisches Obst und Gemüse, zurückgreifen oder aber zumindest genau hinschauen sollte. Seit 2014 ist die Angabe des Salzgehalts auf Lebensmittel-Verpackungen vorgeschrieben, häufig wird jedoch nur der Natriumgehalt angegeben. Um daraus auf den Salzgehalt zu schließen, muss der Natrium-Wert mit 2,5 multipliziert werden.
In dieser Tütensuppe eines namhaften Herstellers sind beispielsweise neun Gramm Salz (bezogen auf einen Liter Suppe) enthalten. Ob eine “Portion” mit 250 ml tatsächlich ausreichend ist, mag jeder selbst beurteilen. Mit zwei Portionen hätte man den Tagesbedarf beinahe erfüllt.
Birkenblätter, Kräuter und mehr als Salz-Ersatz
Eine weitere Möglichkeit besteht in der bewussten Salz-Reduktion in selbst zubereiteten Gerichten. Seit wir uns näher mit dieser Problematik beschäftigen, haben wir schon einige Salz-Alternativen ausprobiert. Besonders interessant ist die aus Island stammende Methode, getrocknete Birkenblätter als Salzersatz zu verwenden.
Ohne Salz fehlt den meisten Speisen etwas, deshalb muss Geschmack her! Birkenblätter oder auch andere Würzpflanzen und Würzkräuter sind zwar nicht außerordentlich salzig, jedoch bringen sie auch so einen würzig-pikanten Geschmack. Dazu kommt, dass sie im Verhältnis zu anderen frischen Lebensmitteln besonders reich an Mineralstoffen und eben auch Natriumchlorid sind. Wenn du dir erst einmal das “Verlangen nach Salz” abgewöhnt hast, wirst du auch mit diesen milden Würz-Alternativen köstliche Salate, Suppen, Pizza und mehr zaubern, die kein bisschen fad sind.
Salz-Alternative aus Birkenblättern zubereiten
Die Herstellung des herben Würzpulvers ist nicht schwer. Dazu werden möglichst junge, saubere Birkenblätter gesammelt und für drei bis vier Tage bei Zimmertemperatur getrocknet. Danach lassen sie sich meist schon mit der Hand leicht zerbröseln. Für ein feineres Pulver kannst du sie auch wie wir im Mixer oder mit einer Gewürzmühle zerkleinern und ggf. mit einem Mörser fein mahlen. Fertig ist das pikante Würzpulver, das in vielen Gerichten als aromatischer Salz-Ersatz dienen kann.
Auf die gleiche Weise kannst du natürlich auch andere Kräuter und Pflanzen trocknen und mahlen. Probiere es doch einmal mit Gundermann, Schnittlauch, Zwiebel-Lauch oder auch Brennnessel! Einzeln oder in Kombination ergeben die verschiedenen Würzpflanzen ein feines Aroma, mit dem sich die beim Kochen erforderliche Salzmenge meist deutlich reduzieren lässt.
Viel Spaß beim Nachmachen und Ausprobieren, und guten Appetit mit dem “gesunden Birkensalz”!
Hast du diese Methode wie wir ausprobiert und hast vielleicht sogar eine besondere Kräuter-Mischung entdeckt, die du weiterempfehlen möchtest? Teile deine Anmerkungen und Ideen mit anderen Lesern in den Kommentaren!
Warum ist eine Salz-Reduktion sinnvoll?
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und andere namhafte Institute empfehlen, die tägliche Verzehrmenge auf fünf bis sechs Gramm Kochsalz zu beschränken (gilt für Erwachsene, bei Kindern entsprechend weniger). Wir essen jedoch viel mehr Salz, Untersuchungen zufolge sind es beispielsweise täglich durchschnittlich zehn Gramm Salz pro Person in Deutschland. Der größte Teil davon entfällt auf verarbeitete Fertig-Lebensmittel, denen die Industrie mit reichlich Salz den finalen Geschmack einhaucht.
Die Auswirkungen dieses Überschusses lassen jedoch nicht auf sich warten. Weit verbreitete Krankheiten wie Bluthochdruck, Herz-Erkrankungen und Gefäß-Erkrankungen werden dadurch begünstigt. Langfristige Schäden am Gehirn, Herz und den Nieren können die Folge sein. Dagegen wirkt sich eine reduzierte Salzaufnahme deutlich positiv bei bestehendem Bluthochdruck aus, der Blutdruck lässt sich so ganz ohne Medikamente fast immer nennenswert senken. Insbesondere Menschen, die an Diabetes Mellitus (Typ 2), Übergewicht oder Nierenerkrankungen leiden, profitieren von einer salzreduzierten Ernährung.
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