
Gift im Reis? Arsen erkennen und den Gehalt minimieren!
Befindet sich Gift in unserem Reis? Arsen ist im Hinblick auf dieses Thema schon vielfach in den Blickpunkt geraten. Ob und wie viel Arsen im Reis vorhanden ist, darauf hast du mit deiner Kaufentscheidung und der Zubereitungsart allerdings einen Einfluss. Hier findest du die besten Tipps zur unbedenklichen Reiszubereitung!
Was ist Arsen?
Arsen ist ein überall auf der Welt natürlich im Boden vorkommendes Element. Es findet Verwendung in der Metall- und Elektronikverarbeitung, als (umstrittenes) Schädlingsbekämpfungsmittel, aber auch bei der Herstellung einiger Arzneimittel.
Mancherorts wird es entweder natürlich oder durch Menschenhand aus der Erdkruste gelöst, was das Grundwasser stark belastet – zum Beispiel in Bangladesh, Thailand oder Indien. Denn in seiner anorganischen Form ist Arsen giftig und führt bei regelmäßiger Zufuhr zu Haut- und Herzerkrankungen sowie Krebs.
Es ist möglich, diese Arsenverbindungen aus dem Wasser herauszufiltern, aber nicht überall in den betroffenen Regionen kommen die entsprechenden Filter zum Einsatz.
Woher kommt Arsen im Reis?
Alle Pflanzen nehmen Arsen aus belasteten Böden auf. Aber bei Reis ist diese Aufnahme noch bis zu zehnmal höher, da der Reisanbau unter viel Wassereinsatz geschieht. Dieses Wasser ist im schlechtesten Fall ebenfalls belastet und die Reiskörner können das Arsen besonders gut einlagern.
Tipp: Reiswaffeln enthalten häufig besonders viel Arsen, weil ihnen im industriellen Herstellungsverfahren viel Wasser entzogen wird und dadurch nicht nur die Nährstoff- sondern auch die Schadstoffdichte steigt. Um sicherzugehen, kannst du stattdessen einfach Reiswaffeln selber machen aus deinem selbst gekochten arsenarmen Reis (siehe Tipps weiter unten im Beitrag).

Tipps für Reis ohne Arsen
Komplett arsenfreien Reis wird es kaum geben. Seit 2016 stellen die geltenden EU-Richtlinien allerdings sicher, dass kein weißer Reis mit mehr als 0,2 mg/kg Arsen auf den Markt kommt bzw. bei Säuglingsnahrung nicht mehr als 0,1 mg/kg Arsen. Innerhalb einer abwechslungsreichen Ernährung – das heißt, Reis nicht jeden Tag – gilt die Aufnahme von Reis daher als gesundheitlich unbedenklich.
Benötigte Zeit, um arsenarmen Reis zu kochen: 25 Minuten.
Diese Art der Zubereitung verringert den Arsengehalt im Reis deutlich (um bis zu 75 %):
- Geschälten und/oder nach EU-Richtlinien angebauten Reis kaufen
Geschälter (weißer) Reis ist schadstoffärmer als parboiled oder (brauner) Vollkornreis, da sich Arsen vor allem in den Randschichten der Reiskörner ablagert. Wähle für die arsenärmste Variante einen schadstoffgeprüften weißen Reis aus einem arsenarmen Anbaugebiet! (Österreis zum Beispiel stellt regelmäßig seine Prüfberichte online.)
Dennoch ist auch Vollkornreis von Zeit zu Zeit eine gute Wahl, weil er besonders viele Nähr- und Ballaststoffe enthält. - Reis vor dem Kochen waschen
Das Waschen von rohem Reis verringert die Arsenbelastung ebenfalls und entfernt gleichzeitig andere Verunreinigungen, die bei einem Naturprodukt immer möglich sind. Dafür den Reis vor dem Kochen in eine Schüssel geben, mit kaltem Wasser übergießen und gründlich waschen. Das Wasser anschließend abgießen.
- Reis in viel Wasser kochen
Statt der Quellmethode, bei der das gesamte Kochwasser vom Reis aufgesogen wird, ist es für weniger Arsen besser, den Reis in mindestens der doppelten Menge Wasser gar zu kochen und anschließend das Kochwasser abzugießen.
Dabei werden allerdings auch viele wertvolle Nährstoffe weggegossen. Für ein optimales Verhältnis von wenig Arsen und trotzdem möglichst vielen Nährstoffen, hat die University of Sheffield eine besondere Kochmethode entwickelt: Den Reis dafür in viel Wasser für 5 Minuten kochen, das Kochwasser anschließend wegschütten und den Reis dann in frischem Wasser mit der Quellmethode fertigkochen (1,5 bis 2 Tassen Wasser auf 1 Tasse der ursprünglich ungekochten Reismenge).
Zusammenfassend lässt sich also sagen – und so empfehlen es auch das BfR und der Lebensmittelverband Deutschland -, dass Reis innerhalb einer gesunden und abwechslungsreichen Ernährung bedenkenlos verzehrt werden kann und aufgrund seiner wertvollen Inhaltsstoffe auch sollte (vor allem Vollkornreis). Bei der Kinder- und Säuglingsnahrung ist es besonders wichtig, nicht ausschließlich auf Reis oder Produkte auf Reisbasis zu setzen, sondern für Abwechslung zu sorgen.
Tipp: Koche statt einer Reisbeilage doch einmal eine dieser regionalen Reisalternativen oder setze auf vielseitiges glutenfreies Pseudogetreide, das sich ebenfalls wie Reis zubereiten lässt.
Viele abwechslungsreiche Rezepte findest du auch in unseren Büchern:
Welches sind deine liebsten Reisrezepte, bei denen sich der Reis auch mit einer Alternative ersetzen lässt? Wir freuen uns über deine Idee in einem Kommentar unter dem Beitrag!
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