
Hausmittel für den Swimming-Pool, damit Chemie-Bomben im Laden bleiben können
Bei 30 Grad und mehr ist die beste Abkühlung der nächstgelegene Badesee! Aber auch Swimming-Pools sind immer öfter anzutreffen, meist in Form von schnell aufstellbaren “Planschbecken”, aber auch feste Pools sind hierzulande keine Seltenheit mehr.
Damit der sommerliche Badespaß im Swimmingpool nicht nur ein paar Tage währt, ist die richtige Poolpflege das A und O. Genau darin liegt jedoch das Problem: Um Algen, Bakterien und Keime aus dem Wasser fern zu halten, kommen meist verschiedenste Chemikalien zum Einsatz. Dabei gibt es einige Hausmittel und Tricks, mit denen sich der Bedarf an starker Pool-Chemie deutlich reduzieren lässt.
Die folgenden Tipps gelten für feste Pools, abbaubare Pools sowie die schnellen Quick-Up-Pools gleichermaßen. Wenn du ein paar wichtige Grundregeln beherzigst, kannst du den Bedarf an herkömmlichen Pflegeprodukten wie Chlor, Algizid und anderen Chemikalien zur Stabilisierung der Wasserqualität senken. Das ist besser für die Umwelt und spart nebenbei auch noch eine Menge Geld.
1. Ein guter Wasserfilter spart Chemikalien
Ein Poolset aus dem Baumarkt ist schnell aufgebaut und mit Wasser gefüllt. Damit das Wasser nicht nur ein paar Tage lang klar bleibt, ist ein guter Wasserfilter unerlässlich. Dabei solltest du nicht den Fehler machen, auf die manchmal mitgelieferten Kartuschenfilter zu vertrauen. Ihre Filterleistung ist deutlich geringer als die einer richtigen Sandfilteranlage.
Beim Sandfilter wird das Wasser durch einen mit Quarzsand gefüllten Behälter gepumpt und anschließend wieder ins Becken geleitet. Durch seine große Oberfläche verfügt Sand über eine sehr gute Filterleistung. Je größer der Filter ist, desto besser, denn alle Algen, Keime und Schmutzpartikel, die aus dem Wasser heraus gefiltert werden, müssen gar nicht erst mit Chemikalien neutralisiert werden.
2. Regelmäßiges Baden macht die Poolreinigung überflüssig
Selbst mit dem besten Filter setzt sich früher oder später Schmutz am Beckenboden ab. Bei nicht optimal eingestelltem pH-Wert und Chlorwert im Wasser können sich kleinste Algen am Boden und an den Wänden bilden. Damit du nicht alle paar Tage mit dem Poolsauger anrücken und die Beläge aufwendig entfernen musst, hilft ein einfacher Trick: Tägliches Baden!
Durch regelmäßige Benutzung des Pools werden Schmutz und Algen aufgewirbelt und können so auch von der Sandfilteranlage erfasst werden. Im Sommer planschen Groß und Klein täglich im Wasser, durch intensives Toben wird früher oder später aller Dreck aufgewirbelt und alle Algen werden von den Wänden gelöst.
3. pH-Wert richtig einstellen mit Hausmitteln
Damit eingesetzte Wasserchemikalien wie z.B. Chlor optimal wirken können, muss der pH-Wert des Wassers im Bereich zwischen 7,0 und 7,4 liegen. Zu hohe oder zu niedrige Werte reduzieren die Wirksamkeit des eingesetzten Chlors, es muss also mehr davon verwendet werden.
Ist der pH-Wert niedriger als empfohlen, das Wasser also saurer, können außerdem mechanische Teile in der Pumpe Schaden nehmen. Ein zu hoher pH-Wert im alkalischen Bereich hingegen kann Hautreizungen verursachen. Normalerweise steigt der pH-Wert im Laufe der Zeit etwas an und muss dann nach unten korrigiert werden. Nach starken Regengüssen kann er aber auch abfallen und ist dann ggf. anzuheben.
pH-Wert ermitteln
Spezielle Testsets zur Messung der Wasserqualität kannst du dir meist sparen. In der Apotheke oder auch online sind einfache Teststreifen erhältlich, eine Packung mit 100 Streifen reicht meist für mehrere Jahre. Empfehlenswert sind Streifen mit einem engen Messbereich.
pH-Wert senken mit Hausmitteln
Zur Reduzierung eines zu hohen pH-Werts kommen normalerweise anorganische Säuren zum Einsatz, zum Beispiel in Form des ph-Senker-Granulats. Andere Säuren funktionieren aber genauso gut, mit einem Liter Essig lässt sich der pH-Wert in einem 10 m³ Pool beispielsweise um einen Wert von ca. 0,2 senken. Ein Nachteil bei der Verwendung von Essig: Da es sich um eine organische Säure handelt, ist sie zugleich Nahrung für einige Bakterien, die dann wiederum mit Filter und Chlor beseitigt werden müssen.
pH-Wert anheben mit Hausmitteln
Professionelle Mittel zur Erhöhung des pH-Werts enthalten z.B. Natriumcarbonat, sprich Soda. Deshalb kannst du genauso gut zum äußerst preiswerten Waschsoda greifen, wenn der pH-Wert im Wasser deutlich zu niedrig ist. Für eine Anhebung des pH-Werts um 0,2 sind ungefähr 5 Gramm Soda pro m³ Wasser erforderlich. Die Anhebung sollte immer schrittweise und bei laufender Pumpe erfolgen, nach einigen Stunden kann das Ergebnis gemessen und ggf. weiter korrigiert werden.
4. Keime fern halten mit Chlor oder Sauerstoff
Damit das Wasser dauerhaft keimfrei bleibt, ist die Zugabe von wahlweise chlorhaltigen Mitteln oder Aktivsauerstoff unerlässlich. Bei richtiger Handhabung sind beide Mittel im Prinzip unschädlich, wobei sich Chlor deutlich leichter anwenden lässt. Verwende von beidem nie mehr als die auf der Packung angegebene Mindestmenge. Wenn du die anderen Ratschläge zum pH-Wert, zum regelmäßigen Baden und zum Filter beherzigst, ist mehr auch gar nicht notwendig.
5. Algen und Eisenverfärbung im Pool
Mit speziellen Algenmitteln (“Algizid”) kann das Algenwachstum unterdrückt oder ein bestehender Algenbefall aufgrund unzureichender Wasserpflege eingedämmt werden. Gerade diese Anti-Algen-Mittel enthalten aber eine Menge schädlicher Substanzen wie Biozide und andere Chemikalien, auf die du vielleicht eher verzichten möchtest. Grundsätzlich können sich Algen nur dann vermehren, wenn sie ausreichend Nahrung im Wasser vorfinden. Bei optimal gepflegtem Poolwasser ist Algizid deshalb im Prinzip gar nicht notwendig.
Sollte der Pool dennoch einmal “umgekippt” und stark grün veralgt sein, z.B. nach einer längeren Abwesenheit ohne ausreichende Benutzung und Pflege des Pools, ist noch nicht alles verloren. Auf YouTube haben wir einige Videos von Poolbesitzern gefunden, die mit Hilfe von Ascorbinsäure (Vitamin C) aus der Drogerie einen Algenbefall erfolgreich bekämpft haben. Ebenso soll Vitamin C sehr effektiv und in kürzester Zeit gegen die Braunfärbung von eisenhaltigem Brunnenwasser wirken.
Vitamin C sorgt zwar für klares Wasser, jedoch kann es Algen und Eisenteilchen nicht aus dem Wasser entfernen. Diese Aufgabe kann nur eine richtig dimensionierte Filteranlage mit optimal eingestellten Wasserwerten übernehmen, wie zuvor beschrieben. Deshalb ist es auch nicht für den dauerhaften Einsatz zu empfehlen, jedoch für eine kurzfristige Behandlung solcher Problemfälle durchaus sinnvoll. Diese schwache, biologisch abbaubare Säure ist allemal besser, als der massenhafte Einsatz von Chlor nach dem Prinzip “viel hilft viel” durch unerfahrene Poolbesitzer.
Wir hoffen, dass diese Tipps zum sparsameren Einsatz der allgemein üblichen Pool-Chemie verhelfen und wünschen ein entspanntes Badevergnügen!
Diese und viele weitere Tipps für einfache Lösungen mit Hausmitteln findest du auch in unseren Büchern:
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