Rumtopf – Obst haltbar machen nach Omas Art
Bei mir um die Ecke gibt es einen Markt, bei dem kurz vor Feierabend viele Früchte zu unschlagbaren Preisen verkauft werden. Lecker, aber es ist jedes Mal viel zu viel! Und immer wieder stellt sich die Frage: Was mache ich nur mit dem Rest? Anstatt so lange nachzudenken, bis die Früchte ungenießbar sind und die Küche voller Obstfliegen ist, habe ich eine leckere Alternative aus Oma’s Rezeptekiste: Rumtopf!
Das Rezept ist ganz einfach. Du benötigst:
- ein hohes Gefäß mit mindestens 3-4 Litern Inhalt, besser mehr, z.B. einen Steinguttopf, Keramiktopf, Bowle-Gefäß oder ein sehr großes Einmachglas
- frisches Obst
- Zucker
- Rum mit mindestens 50% Alkohol-Anteil
- evt. Frischhaltefolie und ein Gummiband, wenn das Gefäß keinen Deckel hat
So gehst du vor:
- Obst mit der gleichen Menge Zucker mischen und 1-2 Stunden ziehen lassen
- in das saubere Gefäß füllen und mit Rum aufgießen, bis alle Früchte bedeckt sind
Wenn du später wieder Obst übrig hast, kannst du eine neue Schicht Obst in Zucker einlegen, es zum Rumtopf hinzufügen und mit Rum aufgießen. Ab dem zweiten Mal wird nur noch halb so viel Zucker wie Obst benötigt.
Du kannst fast jedes Obst in den Rumtopf geben. Ausnahmen sind Zitronen, Orangen, Bananen und Melonen. Für den Anfang (also die erste Schicht) eignen sich Beerenfrüchte besonders gut. Traditionell wird der Rumtopf im Juni mit Erdbeeren begonnen, je nach Jahreszeit werden saisonale Früchte hinzugefügt. Anstich ist der erste Advent.
Kleinigkeiten zu beachten
Damit es nicht zu unangenehmen Überraschungen kommt, gilt zu beachten:
- Um zu verhindern, dass das Obst anfängt zu gären, muss es immer vollständig von Rum bedeckt sein.
- Der Rumtopf sollte dunkel und kühl gelagert werden
- Wenn die Früchte schwimmen, kannst du sie mit einem kleinen Teller beschweren.
- Der Rum muss mindestens 50% Alkohol enthalten. Der im Handel übliche Rum enthält meist 54%.
- Außerdem darf kein fauliges Obst verwendet werden.
Mit den Früchten geschieht nun folgendes: Der Alkohol löst Geschmacksstoffe aus den Früchten, diese reichern sich in der Flüssigkeit an und erzeugen den einmaligen, aromatisch-fruchtigen Rumtopf-Geschmack. Das Obst wird durch den Alkohol konserviert und hält dadurch monatelang. Heraus kommt ein leckeres Getränk, das für feuchtfröhliche Herbst- oder Winterabende perfekt geeignet ist.
Rumtopf eignet sich im Übrigen auch wunderbar zum Verschenken! Dazu kannst du kleinere Portionen direkt in Einmachgläser füllen und darin reifen lassen. Eine weitere Idee, um Obst haltbar zu machen, findest du hier.
Wie sich Lebensmittel ausgesprochen köstlich und abwechslungsreich haltbar machen, kannst du in unserem Buch entdecken:
Was machst du mit überschüssigem Obst? Bringe deine Ideen hier mit ein!
Hallo alle
Kann ich in de Rumtopf auch getroknete Feigen ,Datteln und pekanussnüsse geben ?
Im Prinzip sollte das problemlos möglich sein, auch wenn wir es noch nicht probiert haben.
Liebe Grüße
Ich versuche mich in diesem Jahr das erste Mal an einem Rumtopf. Meine Frage dazu: Wie groß sollten Frühstücke sein? Ehr klein geschnitten?
Kurze Frage. Ich hatte euer Rezept für den Rum Topf erst zu spät gefunden. Die Früchte hatten mit sehr viele weniger Zucker für eine Stunde gezogen und bereits im Rum Töpfle. Sollte doch ok sein oder?
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Das wird sicher gehen, und die Süße hängt ja auch vom Geschmack ab. Solange der Alkoholgehalt passt, wird es auch sicher nicht verderben.
Berichte doch gern, wie es geworden ist bzw. sich weiter entwickelt 🙂💚
Liebe Grüße
Vorschlag für supereinfaches, rohes Apfelmus:
Äpfel (möglichst bio) waschen und entkernen, in Stücke schneiden, optional Zimt nach Geschmack dazugeben, jedoch keinen Zucker. In Mixer oder Küchenmaschine fein pürieren, inklusive Schale. In saubere Gläser füllen und in der Gefriertruhe lagern. Bei Bedarf ein Glas über Nacht im Kühlschrank auftauen lassen. Das Apfelmus hält sich dann im Kühlschrank 2 Wochen oder länger.
Auch saure Äpfel eignen sich sehr gut, denn das im rohen Muss enthaltene Enzym Amylase, das im Apfel für den Umbau von Stärke zu Zucker verantwortlich ist, wandelt beim Auftauen blitzschnell einen Teil der verbliebenen Stärke in Zucker um, so dass das Apfelmus beim Verzehr süsser als beim Abfüllen ist. Faszinierend!
Zimt im Muss schmeckt hervorragend.
Dieses besonders gesunde Apfelmuss kann man dann mit Vanilleeis geniessen, ins Müssli geben, mit einigen Löffeln einen Salat aufpeppen, Kartoffelpuffer damit bestreichen, als Kleinkindnahrung verwenden, leckeren Fruchtquark damit anrühren, als Zutat für Smoothies verwenden… die Kreationsmöglichkeiten sind endlos.
Liebe Sabine,
vielen Dank für diese wunderbare Idee, die wir unbedingt ausprobieren werden.
Liebe Grüße