Natürliches Kompakt-Rouge aus nur 3 Zutaten selbst herstellen

Der Einsatz von Rouge zur Verschönerung des Gesichts hat eine lange Tradition und lässt sich über viele Jahrhunderte zurückverfolgen. Schon im alten Ägypten bestrichen Frauen ihre Wangenpartie mit einer Mischung aus verschiedenen Erdpigmenten, um jünger und frischer auszusehen. Bis heute gehört das auch als “Blush” bezeichnete feine Pulver zu den Basics unter den Schmink-Utensilien. Richtig platziert, verleiht Rouge nicht nur einen gesünderen Teint, sondern hilft auch dabei, einzelne Gesichtspartien besser zur Geltung zu bringen.
Leider enthalten konventionelle Rouge-Mischungen und sogar einige Naturkosmetikprodukte als Hauptzutat Talkumpuder, das im Verdacht, steht Tumore in den Lungen und in den Eierstöcken zu verursachen. Eine meist lange Liste weiterer fragwürdiger Inhaltsstoffe kommt hinzu.
Dabei gibt es eine unbedenkliche Alternative, die du aus nur 3 Zutaten leicht selbst herstellen und in der Farbe individuell auf deinen Hauttyp abstimmen kannst.
Zutaten für natürliches Rouge
Folgende Zutaten und Arbeitsmaterialien benötigst du zur Herstellung deines Rouge:
- 1 TL Gemüsepulver (Infos dazu siehe weiter unten)
- 1 TL Speisestärke
- 2 TL Alkohol (Weingeist oder Primasprit aus der Apotheke oder online bestellen)
- Präzisionswaage
- Mörser
- Küchenpapier
- Gegenstand zum Beschweren
- alte Rouge-Dose, einen flachen Salbentiegel oder ähnliches Gefäß zur Aufbewahrung
Farbvariationen auf Basis von Gemüsepulver
Um deinem Rouge Farbe zu verleihen, nutzt du am besten ein Gemüsepulver, wie es beispielsweise auch für die Herstellung von Smoothies verwendet wird. Erhältlich im Bioladen oder online.
Auch wenn die Farbe vielleicht besonders schön ist, solltest du Obstpulver für den Einsatz in Rouge vermeiden. Der darin enthaltene Zuckeranteil macht das Pulver klebrig.
Je nach Hauttyp lässt sich auf Basis verschiedener Gemüsepulver eine individuelle Mischung zusammenstellen. Dabei eignen sich Hibiskusblüten– und Rote-Beete-Pulver bevorzugt für kühlere Farbtypen. Wenn du ein Frühlings- oder Herbsttyp bist, kannst du einen Teil des Gemüsepulvers durch einen wärmeren Farbton ersetzen, zum Beispiel in Form von Zimt- oder Kakaopulver.
Mehr über die verschiedenen Farbtypen und woran du deinen Farbton erkennst, kannst du hier lesen.
Zubereitung
Auf dem Weg zu deinem individuellen Rouge-Ton solltest du die verwendeten Mengen dokumentieren, um deine optimale Mischung leicht reproduzieren zu können.
Und so gehst du bei der Herstellung deines Rouge vor:
- Gemüsepulver und Stärke mischen und gründlich mörsern.
- Alkohol dazugeben und vermischen, bis eine leicht cremige Masse entsteht.
- Die Masse in die Rouge-Dose oder in ein anderes Gefäß zur Aufbewahrung geben und festdrücken.
- Küchenpapier oben drauf legen und beschweren.
- Ein bis zwei Stunden stehen lassen, dabei das Küchenpapier mehrmals wechseln, bis es sich nicht mehr mit Alkohol vollsaugt.
Das fertige Rouge kannst du wie gewohnt mit einem Pinsel aufnehmen und auf die Haut auftragen. Es haftet gut, lässt sich aber auch mit einfachem Wasser problemlos wieder entfernen.
Hast du auch schon einmal Kosmetikprodukte selbst hergestellt? Wir würden uns freuen, wenn du deine Rezepte und Erfahrungen mit uns und unseren Lesern teilst. Dazu hinterlasse uns einfach einen Kommentar unterhalb des Beitrags.
Weitere Tipps und Rezepte zum Thema “Dekorative Kosmetik selber machen” findest du in diesem Beitrag.
Mehr Anregungen für Naturkosmetik-Rezepte findest du hier und in unseren Buchtipps:
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12 Kommentare
Die Kommentare sind geschlossen.
Da irrt ihr euch leider. Es gibt im Handel ganze Linien, die ausschließlich auf Puder basieren. Lidschatten und Rouge sind in der Zusammensetzung identisch, Rouge deckt nur weniger. Eyeshadow, Rouge, gibt es alles als Puder, und selbstverständlich gibt es spezielle Pinsel für Lidschatten. Einen solchen habe ich verwendet. Mein selbst gemachter Eyeshadow nach dem anderen Rezept ist ein Puder und staubt gar nicht. Er ist wie ein gekaufter.
Ihr zeigt ein Foto eines leuchtenden Puder mit Pinsel. Die Farbe ist sehr intensiv. ich würde das gerne mal im Video sehen oder ein Foto mit einem Menschen, der sich damit schminkt. Wäre das möglich? Ich kann mir so gar nicht vorstellen, dass das klappt. Ich meine, ihr schreibt Gemüsepulver, ich nehme Gemüsepulver, und das Zeug backt erst zusammen, dann krümelt und bröckelt es, und auf der Haut sieht es furchtbar aus. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass das ernst gemeint war. Vielleicht ist der Beitrag Satire und ich verstehe es nicht.
Leider lässt sich aus der Ferne kaum beurteilen, was du anders gemacht haben könntest als wir. “Bröckeln” könnte darauf hindeuten, dass das Puder noch feucht ist, aber hier können wir nur raten.
Liebe Grüße
Der Alkohol verdunstet irgendwann. Anfangs ist es nasse Pampe, dann feuchte Pampe, dann wird es trocken (wirkt fest), bleibt aber nicht fest, wenn mann man Farbe abnehmen möchte. Das ist logisch, denn in den gekauften sind bindende Stoffe enthalten.
Was mich wundert ist: Das Foto mit dem Pinsel zeigt einen losen Puder. Das kann dann aber doch nicht der sein, dessen Herstellung beschrieben ist und der ich, so genau es ging, gefolgt bin. Mir fehlen immer noch die Antworten auf meine verwirrten Fragen (denn offensichtlich bin ich der einzigste, der das Rezept wirklich hergestellt hat, die anderen Kommentierer sagen nur “Toll, mache ich auch mal”)..
Bitte stellt nur geprüfte Rezepte ein, mit passenden Fotos und genauen Anleitungen, die verhindern, dass man völlig verwirrt wird.
Ich halte mich fortan nur noch an Quellen, bei denen die Autoren Ahnung haben.
Selbstverständlich werden alle Beiträge ausführlich getestet, so auch in diesem Fall. Beide Fotos zeigen die Dose mit “kompaktiertem” Pulver, auch wenn dieser Schritt nicht zwingend erforderlich ist (mit losem Puder würde es auch gehen, es wäre nur weniger gut handhabbar. Wie schon erwähnt, können wir leider nicht Gedankenlesen und können deshalb nur raten, was schiefgelaufen sein könnte. Eventuell wurde nicht fein genug gemörsert, oder es war kein reines Gemüsepulver. Ohne es selbst mit genau deinen Zutaten nach genau deiner Vorgehensweise nachgemacht zu haben, werden wir leider nicht mit Sicherheit sagen können, was anders war als bei der erprobten, funktionierenden Vorgehensweise.
Liebe Grüße
Liebes S-Team, ich habe es hergestellt wie beschrieben, mit Mörser und Alkohol:
– Gemüsepulver und Stärke mischen und gründlich mörsern,
– Alkohol dazugeben und vermischen, bis eine leicht cremige Masse entsteht.
– Die Masse in die Rouge-Dose oder in ein anderes Gefäß zur Aufbewahrung geben und festdrücken.
– Küchenpapier oben drauf legen und beschweren. Ein bis zwei Stunden stehen lassen, dabei das Küchenpapier mehrmals wechseln, bis es sich nicht mehr mit Alkohol vollsaugt.
Erst löste sich gar nichts, dann hatte ich Krümel, und die kamen in die Augen. Die Farbe ist auch nicht sehr schön. Spinatpulver erstmal deshalb, weil ich es zuhause hatte und grünen Lidschatten machen wollte.
Ich habe nun nach einer anderen Anleitung gearbeitet, und der Lidschatten ist wirklich super. Alles natürlich, palmölfrei und hält den ganzen Tag. Vor allem muss man keine Lebensmittel verschwenden.
Lidschatten ist etwas anderes und erfordert andere Zutaten. Ein Puder gehört nicht in die Nähe der Augen. Rouge wird im Gegensatz dazu mit einer Puderquaste aufgetragen und soll sich ja gerade hauchdünn verteilen. Aber in jedem Fall schön, dass du eine für dich passende Lösung gefunden hast.
Liebe Grüße
Und, wie zufrieden seit ihr? Ich habe es probiert (mit Spinatpulver) und Speisestärke. Leider staubte das Pulver, blieb nicht da, wo es sollte (auch nicht auf dem Pinsel), und meine Augen mochten es gar nicht. Tränen ohne Ende. Schade um die Lebensmittel.
Wie hast du das Rouge hergestellt (warum eigentlich mit Spinat?)? Wenn man es so macht wie oben beschrieben, staubt das fertige Produkt nicht.
Liebe Grüße
Super Idee und schnell gemacht! Ich hab aber grad nur Matcha-, Moringa- und Spinatpulver da. :D
Das ist eine tolle Idee. Werde ich direkt ausprobieren. Danke schön!
Richtig tolle Idee. Dadurch kommen mir noch zwei weitere. 1. Wenn man nur Stärke nimmt, sollte man ein transparentes Puder erhalten. Dieses dient dann zur Fixierung des Make-Ups. 2. Für weitere Farbtöne könnte man getrocknete Rosenblätter nutzen. Ist mur die Frage wie farbintensiv die wären.
Sehr gute Idee, wird getestet :)