Katzengras aus Samen selber ziehen: preiswert und ohne Müll

Die frischen Halme grüner Gräser zu fressen, ist für Katzen wichtig, denn es erleichtert ihnen den Abgang unverdaulicher Haarknäuel, insbesondere während des Fellwechsels. Frisches Katzengras aus dem Handel wird allerdings oft in Plastiktöpfen verkauft und geht schnell ein, was auf Dauer nicht gerade preiswert ist. Deutlich günstiger und ohne Plastikmüll lässt sich Katzengras mit Samen von passendem Getreide einfach selber anbauen!
Die Anzucht von Katzengras ist sehr einfach. Sogar Kinder können dabei helfen und haben ihren Spaß, denn das Gras wächst so schnell, dass man praktisch dabei zusehen kann. Wie dir die Aussaat von Katzengras gelingt, erfährst du in diesem Beitrag.
Katzengras anpflanzen – so geht’s
Für dein eigenes Katzengras benötigst du nur wenige Utensilien. Es funktioniert mit normalen Grassamen, aber besonders gut mit Weizen, der dicke, saftige und für den Katzenmagen ausreichend faserige Halme hervorbringt. Aber auch andere Getreidesorten wie zum Beispiel Hafer oder Sommergerste sind möglich. Wichtig ist nur, dass das Getreide keimfähig ist, was bei Bio-Getreide in der Regel der Fall ist.
Das wird für das selbst gezogene Katzengras gebraucht:
- Blumentopf mit etwa 12 cm Durchmesser (zum Beispiel das Töpfchen von früher gekauftem Katzengras wiederverwenden)
- zum Topf passender Untersetzer
- Anzuchterde, Blumenerde oder einfach Gartenerde – der Nährstoffgehalt ist wegen der kurzen Wachstumsdauer nicht so wichtig
- Keimfähige Weizenkörner (aus dem Bioladen oder online bestellen)
- Sprühflasche
Tipp: Anstelle der Erde lassen sich auch Kokosfasern verwenden. Sie sind besonders locker und haben ein hohes Wasserspeichervermögen, ohne zu Schimmel zu neigen.
So wird das Katzengras angebaut:
- Den Blumentopf mit Erde füllen, dabei ein bis zwei Zentimeter Platz bis zur Oberkante lassen.
- Ein bis zwei Esslöffel Weizenkörner oder andere Samenkörner mit einer Handvoll Erde mischen und dann gleichmäßig und flächendeckend als oberste Schicht auf der Erde verteilen, andrücken und einmal gut wässern.
- Die Körner zweimal täglich mit Wasser besprühen, damit sie immer etwas feucht bleiben.
- Nach ein bis zwei Tagen beginnen sie zu keimen, und nach drei bis fünf Tagen sind bereits kleine grüne Hälmchen zu sehen. Nun reicht es, die Halme einmal am Tag zu gießen.
- Nach spätestens acht bis zehn Tagen (je nach Sorte) ist das Getreide hoch genug gewachsen für seinen Einsatz.
Tipp: Manchmal wird empfohlen, die Samenkörner vorher einzuweichen und so vorkeimen zu lassen. Nach unserer Erfahrung ist dieser Extra-Arbeitsschritt aber nicht nötig, denn wenn sie gut feucht gehalten werden, keimen die Körner in der Erde genauso gut und sprießen reichlich.
Das Katzengras wird am besten an einem hellen Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung platziert, sodass es für die Katze gut zugänglich ist. Jeden zweiten Tag zu gießen, reicht normalerweise aus, damit das Gras weiter wächst. Falls es zu hoch wird, kann es mit der Schere etwas gekürzt werden.
Nach etwa vier Wochen wird das Getreide holzig, und die Katzen fressen es nicht mehr so gerne. Daher ist es empfehlenswert, in einem zweiten Blumentopf bereits nach drei Wochen neues Katzengras auszusäen, um es rechtzeitig gegen das alte auszutauschen. Da jede Katze das grüne Leckerli unterschiedlich “reif” mag, probiere den nötigen Rhythmus mit deiner Katze am besten einfach aus.
Das holzige Katzengras lässt sich einfach mit der oberen Schicht Erde und den Wurzeln aus dem Topf entfernen. Dann kann der Blumentopf mit Erde aufgefüllt und mit neuen Samen bestückt werden. Das alte Katzengras im Topf macht sich aber auch gut als Dekoration im Haus, wenn man es zu richtigen Getreidepflanzen auswachsen lässt, und wer einen Garten hat, kann es auch dort auspflanzen.
Tipp: Nicht nur für Katzen ist Weizengras eine Delikatesse, denn aus dem vitalstoffreichen Superfood lässt sich einfach Weizengrassaft selber pressen. Er ist reich an Antioxidantien, Mineralstoffen und Chlorophyll.
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PS: Katzengras ist als „sabzeh“ ein elementarer Bestandteil des traditionellen „haftsin“-Tisches zum persischen Neujahrsfest (norooz) und symbolisiert Munterkeit :-)
Katzengras ist nicht sonderlich gesund , Widerhäkchen.
Wie meinst du das, wo genau sind Widerhäkchen? Jedenfalls nicht beim empfohlenen Weizen 💚
Liebe Grüße
Beim Katzengras kaufen oder selber ziehen sollte man beachten, dass man nur weiche Sorten nimmt. Die harten Sorten, die recht scharfkantig sind, das traditionelle Katzengras, kann sich in der Speiseröhre verheddern, oder im Magen. Kommt selten vor, aber es kommt vor. Das weiche Katzengras ist sicherer. Das gilt übrigens für alle Pflanzen. Auf lese ich, dass diese oder jene Pflanzen Für Katzen nicht giftig ist, das stimmt dann auch, toxisch gesehen – allerdings Können die Halme oder Blätter beim Verschlucken große Probleme verursachen.