Nachhaltig drucken – Das solltest du bei Kauf und Verwendung beachten

In den meisten Büros wird täglich viel gedruckt – nicht selten mehr, als sinnvollerweise notwendig wäre. Dabei fallen Papierberge sowie Unmengen leerer Tonerkartuschen und Tintenpatronen an. Außerdem wird bei Laserdruckern ein Teil des schwermetallhaltigen Toners als Feinstaub in die Raumluft geblasen. Auch in privaten Haushalten steht fast überall mindestens ein Drucker. Deshalb will ich der Frage nachgehen, wie man im eigenen Heim möglichst umweltverträglich, kostensparend und gesundheitlich unbedenklich drucken kann.
Versteckte Kosten
Wer sich heute einen neuen Drucker anschaffen möchte, wird von dem riesigen Angebot völlig überfordert sein. Für die meisten dürfte der Preis ein wesentliches Auswahlkriterium sein. Aber selbst wenn man sich eine gewisse Obergrenze setzt, bleibt die Auswahl noch unüberschaubar. Tintenstrahldrucker sind in der Regel preiswerter als Laserdrucker und schon für unter 50 Euro zu haben. Doch Vorsicht: Häufig sind gerade die billigsten Modelle wahre Geldfresser, denn ihr Sinn besteht einzig und allein darin, Kunden zum Kauf zu animieren und ihnen dann später das Geld mit teuren Patronen aus der Tasche zu ziehen.
Deshalb sollte man sich vor dem Kauf darüber informieren, welche Patronen und Kartuschen günstig zu erstehen sind, und das Hauptaugenmerk lieber auf den Umweltaspekt sowie die Folgekosten für Verbrauchsmaterial legen.
Umweltschonend drucken
Die Entscheidung, ob und welcher Drucker angeschafft wird, hängt sehr stark davon ab, wie oft gedruckt wird. Wer nur ab und zu ein paar Seiten braucht, für den wird sich ein Drucker nie rechnen. Dazu kommt, dass Tintenpatronen und Druckköpfe bei längerer Nichtbenutzung eintrocknen und unbrauchbar werden. Für Gelegenheits-Drucker lohnt es sich, nach Copy-Shops in der Nachbarschaft Ausschau zu halten. Probiere doch erstmal ein paar Wochen, ob dir das Angebot ausreicht. Bei unregelmäßiger Nutzung sparst du auf diese Weise richtig Geld und schonst die Umwelt.
Wenn es doch ein eigener Drucker sein soll, können Umwelt-Siegel die Kaufentscheidung erleichtern. Die Bewertung des Blauen Engels legt bei Druckern zum Beispiel Wert auf:
- geringe Schadstoffbelastung der ausgestoßenen Luft
- geringen Stromverbrauch beim Druckvorgang sowie im Ruhemodus
- Duplexfunktion zum papiersparenden, beidseitigen Bedrucken
- sowie die Eignung für das Bedrucken von Recyclingpapier
Da Toner für Laserdrucker Metallpartikel enthalten, kann Feinstaub entstehen, der in größeren Mengen vor allem für Kinder und Tiere gesundheitsgefährdend sein kann und sich in der Umwelt anreichert. Die ausgestoßene Menge des Feinstaubs wird bei Geräten mit dem Gütesiegel von Experten als unbedenklich eingestuft. Wer aber zusätzlich sichergehen will, kann sich einen geeigneten Feinstaubfilter beschaffen, den Drucker in einem weniger frequentierten Raum aufstellen und öfter lüften. Aber auch beim Toner geht die Entwicklung weiter und mittlerweile gibt es bereits Produkte, die deutlich umwelt- und gesundheitsfreundlicher sind und biologisch aus Sojabohnen hergestellt werden.
Der durchschnittliche Energiebedarf während des Betriebs liegt bei Tintenstrahldruckern mit 25 Watt deutlich niedriger als beim Laserdrucker mit 400 Watt. Weil sich die meisten Geräte jedoch überwiegend im Standby befinden, ist ein geringer Stromverbrauch im Ruhemodus mindestens genauso wichtig. Wer nicht allzu oft druckt, sollte zwischen den einzelnen Druckvorgängen das Gerät komplett ausschalten und es ggf. mit einer schaltbaren Steckdosenleiste versehen, um Standby-Verluste zu vermeiden.
Tipps für eine noch bessere Umweltbilanz
Prinzipiell sollte man sich öfter Fragen, ob wirklich alles gedruckt werden muss, oder ob es auch anders geht. Die Kunst des handschriftlichen Schreibens ist noch lange nicht ausgestorben, im Gegenteil! Mancher handschriftliche Brief kommt besser an, als ein Ausdruck, Notizen kann man auch weiterhin handschriftlich festhalten.
Rezepte müssen nicht immer ausgedruckt werden, sondern können auch als PDF oder auf Pinterest in einer eigenen Sammlung gespeichert werden. Man kann auch Smartphone, Tablet oder Laptop mit in die Küche nehmen.
Generell bevorzuge ich beim Drucken Recyclingpapier, und wo immer möglich wird beidseitig gedruckt, um Papier zu sparen. Toner und Tinte kannst du sparen, indem du Bilder vor dem Drucken entfernst, oder feinere Schriftarten sowie den tintensparenden Öko-Druckmodus verwendest.
Wenn die Patrone oder Kartusche leer ist, sollte sie auf keinen Fall im Hausmüll landen. Darin sind wertvolle Materialien enthalten, die recycelt werden können. Alte Kartuschen und Patronen sollte man also unbedingt an geeigneten Stellen abgeben, beispielsweise in Wertstoffhöfen. Einige zahlen dafür sogar Geld, andere, wie die Caritas, unterstützen durch den Weiterverkauf der Wertstoffe soziale Projekte. Einige Tintenkartuschen und sogenannte Refill-Toner sind auch wiederbefüllbar und sparen somit wertvolle Ressourcen.
Fazit
Den optimalen „Öko-Drucker“ habe ich bisher leider noch nicht gefunden. Wenn man jedoch einige Regeln beachtet, lassen sich viel Abfall und Schadstoffe vermeiden. Es wäre toll, wenn du noch weitere Hinweise für den Kauf eines umweltfreundlichen Druckers hast. Schreibe mir und den anderen Lesern gern auch noch weitere Tipps, was man beim Drucken beachten kann.
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…und noch was: An- und Infoschreiben mit leerer Rückseite landen bei mir sofort in der Papierkassette meines Druckers. Nur Post, die rausgeht, bekommt Briefpapier und neues Papier. Alles andere dient schliesslich nur der Dokumentation für Ämter und wird wahrscheinlich nie mehr angesehen. Dadurch brauche ich kaum mehr Papier kaufen, da ich alles, was geht, eh auf papierlos umgestellt habe.
Habe seit 10 Jahren einen Canon Isensys mit Lasertechnologie. Der motzt immer irgendwann wegen verbrauchtem Toner. Das lässt sich noch sehr lange umgehen, wenn man Druckaufträge sammelt und in einem Schwung ausdruckt, dann motzt er nur am Anfang. Ich habe mit einer vermeintlich leeren schwarzen Tonerkartusche noch eine gesamte Infoaktion mit über tausend Seiten drucken können. Einfach stur bleiben!
Vor kurzen ist mein HP-Drucker kurz nach Garantiezeit kaputtgegangen. Wobei das einzige Problem war, dass er die Original-Kartusche nicht als korrektes Format erkannt hat. Also eigentlich ein Softwarefehler oder bewusst absichtlicher Fehler? Das konnte ich nicht beantworten, weil trotzdem intensiver Recherche es keinen Reparaturdienst gibt, noch irgendeine Unterstützung seitens HP. Für HP ist das einfach ein Wegwerfprodukt – nicht der geringste Support für Private. Dieses System ist einfach zum Kotzen und spiegelt unsere Umweltprobleme auf dieser Welt wieder. Absolut unnötig! Deswegen wäre mir dieser Aspekt, neben der Kartusche, am wichtigsten beim Neukauf.
Ich kann das leider nur mit meiner Erfahrung mit HP bestätigen. Seit Ende der Garantiezeit kann ich wegen eines Softwareproblems, dass sich angeblich nicht beheben lässt, nicht mehr farbig drucken. Mir wurde geraten, ein neues Gerät zu kaufen.
Vielen Dank für diese Tipps, wie ich möglichst umweltschonend drucken kann. Gut zu wissen, dass man leere Druckerpatronen auf keinen Fall im Hausmüll entsorgen sollte. Beim nächsten Mal werde ich sie der Caritas überlassen. Was noch helfen könnte, um die Umweltbilanz beim Drucken zu erhöhen ist, wenn man den Drucker regelmäßig durch einen Drucker service warten und ggf. reparieren lässt, statt einfach einen neuen zu kaufen.
Ich denke, ein bischen mehr kann und sollte man zu dem Thema doch sagen. Der Hinweis auf Laserdrucker (400 Watt) vs. Tintenstrahldrucker (25 Watt) ist sicher gut. Wenn man aber einen Tintenstrahldrucker per Steckdosenleiste abschaltet, kann die Tinte eintrocknen, weil manche Drucker im Standby-Modus gelegentlich aktiv werden, um das Eintrocken zu verhindern. Es kommt also auf den Standby-Stromverbrauch an, und der kann sehr unterschiedlich sein von Drucker zu Drucker. Viele Drucker haben auch aufwändig hergestellte Patronen aus Plastik, andere haben simple Flaschen mit Tinte oder ähnliche Nachfüll-Behältnisse, mit denen sich Tanks im Drucker nachfüllen lassen. Die wären empfehlenswerter. Außerdem gibt es das Thema geplante Obsoleszenz. Mir sind jetzt zwei Drucker ziemlich genau nach Ende der Garantiezeit von zwei Jahren kaputt gegangen, Reparatur unwirtschaftlich bzw. unmöglich. Ein Berg von Plastikmüll und Elektroschrott. Es wäre mal sinnvoll, sich den Markt daraufhin anzusehen und Empfehlungen auszusprechen.
Und noch was: Bei wenigen Herstellern lässt sich der Resttinte-Auffangbehälter austauschen. Billige und auch viele teure Drucker stellen nach einer gewissen Zeit den Betrieb endgültig ein, weil nach ihrem internen Zählwerk das Vlies für das Auffangen überschüssiger Tinte voll ist und nicht getauscht werden kann. Das alles sollte man im Artikel ergänzen.
Druckertinte lässt sich scheinbar auch durch Wahl der Schriftart reduzieren! Älteren Studien nach, soll „Garamond“, „Century Gothic“ und „Ecofont“ auf den ersten Plätzen sein.
Einen Öko-Druckmodus habe ich an meinem Drucker auch noch nicht entdeckt. Ich benutze unter Druckqualität für meine Unterlagen die Einstellung „Entwurf“. Vielleicht ist dies damit gemeint?
Hallo Susada, ja beim Entwurf wird auch weniger Farbe verbraucht. Danke für die interessante Ergänzung mit den Schriftarten. Liebe Grüße Sylvia
Danke für die klasse Tipps. Ich lasse meine Tintenkartuschen immer wieder auffüllen und gebe auch die “Verschlüsse”, die aus Plastik sind, bei meiner “Druckertankstelle” wieder zurück, sodass diese wieder verwendet werden können.
Ansonsten reduziere ich das Drucken so weit wie möglich. Die Okö-Druckoption habe ich bei meinem Drucker noch nicht gefunden. Werde mal recherchieren.