Dieser Beitrag ist sowohl für Freunde einer gesunden Lebensweise interessant, als auch für Personen, die gern dauerhaft Gewicht verlieren wollen. Das eine muss das andere nicht ausschließen und es ist wirklich erstaunlich, wie einfach es funktioniert.
Ich praktiziere das Teilzeitfasten seit ungefähr sechs Wochen und bin so begeistert, dass ich meine Erfahrungen gern teilen möchte. Ich liebe Kartoffeln, Pasta, jegliches Gemüse und guten Wein. Ich habe bereits einige Diäten ausprobiert, auch mit Erfolg, aber bisher leider nicht langfristig.
Eine Freundin empfahl mir vor einigen Wochen das Buch “5+2=Schlank” von Kate Harrison. Sie berichtete mir voller Stolz von ihren Erfolgen beim Abnehmen, und dass das darin beschriebene Teilzeitfasten darüber hinaus für unsere Gesundheit sehr wertvoll ist.
Teilzeitfasten – was heißt das und wie funktioniert es?
Fasten und Abnehmen – das passt doch gar nicht zusammen? So hört man es jedenfalls immer wieder von Diät-Beratern. Tatsächlich ist reines Fasten, also der zeitweilige Verzicht auf feste und nährstoffreiche Nahrung, für sich genommen auch gar nicht zum Abnehmen gedacht, sondern als effektive Möglichkeit, den Körper von seinen fortwährenden Aufgaben der Nahrungsverarbeitung zu entlasten und so zur inneren Regeneration zu verhelfen. Während der Fastentage verliert man zwar Gewicht, das aber nach dem Fastenbrechen genauso schnell zurückkehrt.
Trotzdem lässt sich die Idee des Fastens mit ihren gesundheitlichen Vorzügen geschickt als Diät einsetzen, wie Harrison erklärt und wie ich selbst nun bestätigen kann. So funktioniert es:
- Beim Teilzeitfasten wird die Nahrungsaufnahme nur tageweise auf 500 kcal am Tag reduziert.
- Diese 500 kcal kannst du in einer Mahlzeit zu dir nehmen oder auf drei Kleinere aufteilen.
- Um erfolgreich zu sein, sollten zwischen den Mahlzeiten immer mindestens vier Stunden liegen.
- Die Fastentage sollten nicht hintereinander liegen, sondern immer einen “Genusstag” zwischendrin haben.
- Ein Genusstag heißt, dass du an diesem Tag normal essen kannst. Du musst nicht auf fettarmen Käse wechseln und musst auch nicht auf dein (selbst gebackenes) Croissant verzichten.
- Beim Teilzeitfasten gibt es drei Rhythmen: 6:1, 5:2 oder 4:3. Bezogen auf eine Woche, also sieben Tage, wird an jeweils einem, zwei oder drei Tagen gefastet.
- Das Teilzeitfasten im 5:2 Rhythmus ist am geläufigsten und wird derzeit auch von mir praktiziert. 4:3 ist etwas herausfordernder und geeignet für Personen, die schneller Gewicht verlieren wollen. Der Rhythmus 6:1 dagegen ist sehr gesund für deinen Körper, aber nicht zum Abnehmen geeignet.
- Wähle deine Fastentage so, dass du möglichst nicht in die Versuchung gerätst, mehr als 500 kcal zu dir zu nehmen. Bei mir klappt es wunderbar, wenn ich im Büro bin. Verabredungen zum Essen vermeide ich an den Fastentagen.
- Bereite dich auf die Fastentage vor, indem du dir vorher Gedanken machst, was du essen darfst.
- Trinke viel Wasser oder Tee, je nachdem was du bevorzugst, das verringert das Hungergefühl.
Kalorientabellen für alle Lebensmittel kannst du schnell im Internet finden. Ebenfalls eine gute Idee ist das Kochbuch von Katharina Jung mit 70 leckeren 5:2-Diät Rezepten für die Fastentage.
Teilzeitfasten – warum ist das gesund und welche wesentlichen Vorteile gibt es noch?
An den Fastentagen nehmen wir nur durchschnittlich 25 % der Kalorien zu uns, die wir täglich benötigen. Während der Zeit des Fasten laufen viele positive Reaktionen in unserem Körper ab, die dafür sorgen, dass er besser arbeitet, wir länger fit bleiben und langfristig gesehen Gewicht verlieren. Genau genommen werden in dieser Zeit fleißig Zellen erneuert und repariert. Unser Körper muss sich an den Fastentagen nicht ständig mit der Verdauung und Verarbeitung der aufgenommenen Nahrung befassen. Er kann “Wartungsarbeiten” am System vornehmen.
Was mich letztendlich und vollends vom Intervallfasten überzeugt hat, ist die Tatsache, meinem Körper wirklich etwas Gutes zu tun. Ich beuge damit Herzerkrankungen, Diabetes und Krebs vor. Selbst Asthma, Autoimmunkrankheiten und anderen chronischen Leiden kann ich damit entgegenwirken. Studien haben außerdem gezeigt, dass Teilzeitfasten den Blutdruck reguliert.
Anders als bei den meisten Diäten brauchst du keine teuren Abnehmpräparate zu kaufen und auch nicht deine gesamten Essgewohnheiten zu verändern.
Es ist einfach und unkompliziert, sich das Essen für den Fastentag zusammenzustellen.
Mein Fazit
Ich gestehe, der erste Fastentag war nicht leicht. Ich wusste bisher nicht wirklich, wie sich Hunger anfühlt. Angesichts der Tatsache, dass derzeit 800 Millionen Menschen auf der Welt hungern müssen, kam ein bisschen Demut in mir auf. Meine Konzentration war ein wenig eingeschränkt, weil mein Körper mich zwang, ständig an Essen zu denken und ich gegen den Impuls kämpfen musste, schnell einen Snack zu verspeisen. Dabei hatte ich gerade mal ein paar Stunden lang auf die Nahrung verzichtet, an die mein Körper so sehr gewöhnt ist – ob man bereits von Entzugserscheinungen sprechen kann? Ich habe tatsächlich durchgehalten, und als ich am nächsten Morgen in mein knuspriges Frühstücksbrötchen biss, war die Welt wieder in Ordnung.
Inzwischen bin ich sechs Wochen dabei und habe an je zwei Tagen in der Woche gefastet. Es fällt mir nicht mehr schwer, ganz im Gegenteil! An den Fastentagen fühle ich mich besser, denn mein Körper ist unbelastet und leicht. Ich trinke viel Tee oder Wasser und habe so das Gefühl, meinen Körper zu reinigen. Ich habe bisher drei Kilo abgenommen und bin sehr zufrieden damit. Ich denke klarer und lebe bewusster. Ich weiß mittlerweile ohne viel Kalorienzählen, was ich an den Fastentagen essen darf. Wenn ich mein Ziel, fünf Kilo zu verlieren, erreicht habe, steige ich auf 6:1 um und werde mir einen Fastentag in der Woche gönnen. Das regelmäßige kurze Fasten hat meinen Körper so konditioniert, dass ich selbst an den Genusstagen weniger esse als vorher. Ich bin einfach schneller satt.
Überlegst du jetzt auch, mit dem Teilzeitfasten zu beginnen, oder hast du bereits Erfahrungen damit gemacht? Schreib uns gern einen Kommentar oder stelle die Fragen, die dich zu diesem Thema bewegen!
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