
Anzüge in die chemische Reinigung? Nein, danke!
In vielen Berufen gehört es dazu, dass man einen Anzug oder Blazer trägt, oder zumindest eine Anzughose. Laut Etikett sollen die feinen Zwirne in die chemische Reinigung gegeben werden. Das wird auf die Dauer mühsam und teuer. Außerdem hat kaum jemand gern Chemie auf seiner Haut!
Was viele nicht wissen: Selbst komplette Anzüge lassen sich problemlos zu Hause waschen, wenn man es richtig macht. Unsere Leserin Stefanie hat hierfür diesen tollen Tipp für dich!
Anzüge selber waschen
Zum Waschen gehst du wie folgt vor:
- Befülle die Waschmaschine je nach Trommelgröße mit maximal 3-4 Teilen. Es sollten nicht mehr sein, damit die Wäschestücke nicht unnötig aneinander reiben. Auch eine gemischte Waschladung aus Wollpullovern und Anzügen ist möglich.
- Normales Waschmittel ist tabu, denn es enthält Enzyme, welche die empfindlichen Naturfasern aufquellen lassen. Verwende deshalb ausschließlich Wollwaschmittel, das frei von Enzymen ist.
- Gib 1 EL Wollwaschmittel ins Waschmittelfach und wasche mit dem Wollprogramm mit erhöhtem Wasserstand, bei maximal 30 Grad und OHNE Schleudern.
- Wenn du die Maschine nicht sofort nach dem Ende leerst, verwende die Funktion Spülstopp, damit die Wäsche im Wasser schwimmt und nicht knittert.
Die tropfnasse Wäsche kannst du auf Bügeln draußen oder in der Dusche/Badewanne zum Trocknen aufhängen. Selbst im Winter kann der Wäscheständer nach draußen (ggf. überdacht) und zumindest austropfen. Bei mir trocknen die Anzüge einfach in der Wohnung. Zum Schutz des Fußbodens vor herabtropfendem Wasser lege ich ein Stück Wachstuch sowie ein altes Handtuch unter.
Damit die Teile knitterfrei trocken, verwende am besten spezielle Bügel für jedes Stück:
- Anzughosen sollten auf Hosenbügeln hängen
- Anzugjacken können auf normale Kleiderbügel
- Wollpullover und Strickjacken sollten ebenfalls tropfnass aus der Maschine kommen und liegend getrocknet werden, damit sie nicht ausleiern. Wenn sie angetrocknet sind, können sie auch auf einen Bügel gehängt werden.
Je nach Material kann es nach dem Trocknen sinnvoll sein, die Kleidungsstücke zu bügeln. Mischgewebe und Kunstfasern werden am besten mit Dampf geglättet. Baumwolle und Leinen benötigen hingegen das heiße Eisen.
Zwei Warnungen bevor du loslegst
- Führe vor dem Waschen an jedem Kleidungsstück einen Test durch um zu prüfen, ob das Material die Wäsche verträgt. Löse dazu etwas Wollwaschmittel in Wasser auf und träufele es auf einen verdeckten Bereich des Kleidungsstücks, zum Beispiel auf die Innenseite am Hosenbund oder Ärmel. Wasche die Stelle aus und lasse sie gut trocknen. Sollte ein Fleck zurück bleiben, dann ist das Kleidungsstück für die Wäsche daheim nicht geeignet und sollte besser in die Reinigung gegeben werden.
- Wer sich nicht sicher ist, ob das Material das Bügeln verträgt, der sollte lieber nicht selbst Hand anlegen, oder aber mit einem ausgemusterten Exemplar zunächst probieren. Wenn man auf die chemische Reinigung verzichten möchte, lohnt sich der Aufwand aber allemal.
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Reinigst du Anzüge selbst, oder lässt du reinigen? Wie immer freuen wir uns auf deine Erfahrungen und Anregungen in den Kommentaren!