14 Jahre älter – Vier Verhaltensweisen bestimmen die Lebenserwartung

Im Schnitt Leben Menschen 14 Jahre länger, wenn sie diese zwei Laster ablegen und sich diese zwei Gewohnheiten aneignen.von Pablo Contreras [CC-BY-ND-2.0]

Intuitiv wusste ich ja schon immer, dass ich einiges richtig mache, wenn ich nicht rauche, gesund esse und Sport treibe. Das Ergebnis dieser Studie zu den Einflussfaktoren der Lebenserwartung hat mich dann doch überrascht. Demnach sind es nur vier Verhaltensweisen, die im Wesentlichen die Lebenserwartung bestimmen!

Studienteilnehmer, die sich in allen vier Bereichen richtig verhielten, lebten im Schnitt 14 Jahre länger als jene Teilnehmer, die wenig Rücksicht auf sich und ihren Körper nahmen.

Zwar wurden die Ergebnisse schon im Jahr 2008 veröffentlicht, jedoch glaube ich, dass sie ohne Einschränkung auch heute noch gelten. Natürlich ist jeder Mensch anders und die Annahmen sind sicher nicht 1:1 auf jeden anwendbar. Gute Anhaltspunkte und Denkanstöße zu eigenen Lastern liefern sie aber in jedem Fall. Vier “Laster” bzw. “gute Angewohnheiten” bestimmen im Wesentlichen, ob wir alt werden:

  1. Nicht rauchen
  2. Nur mäßig Alkohol konsumieren (1-2 Einheiten pro Tag)
  3. Regelmäßiger Konsum von Obst und Gemüse, mehrmals täglich (entspricht einem hohen Vitamin C Gehalt im Blut)
  4. Regelmäßige körperliche Aktivität

Dagegen hatten laut Studie weder die Figur (repräsentiert durch den Body Mass Index), noch der soziale Status einen solchen Einfluss.

Dass Rauchen und übermäßiger Alkoholkonsum krank machen, dürfte jedem klar sein und hat mich nicht weiter überrascht. Die enorme Bedeutung einer ausgewogenen Ernährung mit viel frischem Obst und Gemüse war mir und vielleicht auch anderen bisher nicht in dem Maße bewusst, ebenso die Tatsache, dass regelmäßige Bewegung, vorzugsweise an der frischen Luft, uns lange jung hält.

Was Rauchen mit uns macht

Es ist kein Geheimnis, dass Rauchen ein folgenschweres Laster ist. Das ist natürlich auch jedem Raucher bewusst, der die Folgen in Kauf nimmt. In Deutschland raucht jeder vierte Erwachsene, jährlich sterben 120.000 Menschen an den Folgen des Tabakkonsums. Weltweit sind es sogar 6 Millionen Menschen pro Jahr.

Im Rauch einer Zigarette befinden sich bis zu 12.000 Substanzen, die dem Organismus auf vielfältige Weise Schaden zufügen:

  • Tabakrauch ist mitverantwortlich für zahlreiche Arten von Krebserkrankungen in Lunge, Rachen, Kehlkopf, Speiseröhre, Nieren u.v.m.
  • Asthma und teilweise chronische Lungenerkrankungen entstehen auch durch Rauchen
  • Einige der Substanzen verändern die Genaktivität, wodurch wiederum das Immunsystem negativ beeinflusst wird und krankmachende Prozesse begünstigt werden
  • Rauchen ist eine der Hauptursachen für Erektionsstörungen, weil es die Blutgefäße verengt
  • Selbstheilungsprozesse und Regenerationsprozesse laufen bei Rauchern (wie auch bei Passivrauchern) langsamer ab
  • Zigaretten enthalten unter anderem radioaktive Isotope von Polonium und Plutonium, sie tragen somit direkt zu einer radioaktiven Belastung innerhalb der Lunge und Atemwege bei und begünstigen Lungenkrebs
  • Feinstaub gelangt selbst durch den Filter in die Lunge, selbst Teile des Filters sind so klein, dass sie mit angesaugt und vom Organismus aufgenommen werden
  • Rauchen während der Schwangerschaft begünstigt Frühgeburten und Fehlgeburten, darüber hinaus gelangen die Schadstoffe auch direkt in den Blutkreislauf des Kindes im Mutterleib und entfalten dort besonders schädliche Wirkungen in vielfältiger Weise
  • Darüber hinaus erhöht Rauchen das Risiko für zahlreiche weitere Gefäßerkrankungen, Stoffwechselerkrankungen und Herz-Kreislauf-Störungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall, Diabetes mellitus Typ 2, Multiple Sklerose, Leberzirrhose, Magen-Darm-Geschwüre, Zahnfleischschwund, vorzeitige Hautalterung sowie Augenkrankheiten

Wusstest du, warum Zigaretten um den Filter herum aus braunem Papier bestehen?

Wenn du oder Bekannte schon länger mit dem Rauchen aufhören möchten, dann können wir dieses Buch empfehlen:

Warum Alkohol die Lebenserwartung beeinflusst

Weit verbreitet ist der Irrglaube, dass Alkohol in Maßen genossen sogar förderlich für die Gesundheit sei. Es stimmt zwar, dass z.B. im Rotwein antioxidative Polyphenole sowie Resveratrol enthalten sind, die freie Radikale reduzieren, die Blutgefäße jung halten und sogar die Entwicklung von Krebs hemmen können. Mit dem Alkohol im Wein hat das aber nichts zu tun, die selben, gesunden Stoffe finden sich beispielsweise auch in rotem Traubensaft.

Schon in geringen Mengen besitzt Alkohol eine ähnlich verheerende Wirkung wie Zigarettenrauch und begünstigt zahlreiche schädliche Prozesse im Organismus. Dazu gehören Entzündungsprozesse, verzögerte Wundheilung, Schädingung von Zellen und Nervensystem, Stoffwechselveränderung, Epilepsie und Psychosen. Ab etwa 3-4 Promille Blutalkohol führt eine Alkoholvergiftung bei den meisten zum Tod.

Wenn du gänzlich auf Alkohol verzichten möchtest, können wir auch hierfür ein Buch empfehlen:

Die Bedeutung von Obst und Gemüse

Frische Obst- und Gemüsesorten sind die wichtigsten Lieferanten für lebensnotwendige Vitalstoffe wie Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente und mehr. In natürlich gewachsenen Lebensmitteln findet sich eine solche Fülle verschiedenster Vitalstoffe im gesunden Mischungsverhältnis, wie dies niemals durch die isolierte Gabe bestimmter Nahrungsergänzungsmittel erreicht werden könnte. Deshalb sollten frisches Obst und Gemüse die Basis für eine gesunde, ausgewogene Ernährung bilden.

Die Hersteller von Präparaten zur Nahrungsergänzung wollen gern den Anschein erwecken, man könne diese ganze Vielfalt in eine kleine Kapsel pressen und bewerben dies mit Namen wie “von A bis Zink”. Solche bunten Pillen aus der Chemiefabrik können aber immer nur eine definierte Anzahl an Substanzen enthalten, wohingegen Pflanzen eine unüberschaubare Fülle verschiedenster Stoffe beinhalten, auf welche die Evolution unseren Organismus perfekt vorbereitet hat.

Eine Aufzählung der positiven Wirkungen wäre endlos. Man erhält aber ein recht gutes Bild, wenn man sich die Liste der schädlichen Wirkungen von Zigaretten ansieht, denn all diese und noch viele weitere Bereiche beeinflusst eine ausgewogene Ernährung mit frischem Obst und Gemüse positiv.

Sport ist Mord – oder doch nicht?

Im Schüleralter hielt mich nichts lange an einem Fleck und ich hatte den ständigen Drang zu radeln, schwimmen, springen, toben, klettern und laufen. Ich konnte nie verstehen, wie Menschen mit der Zeit träge und gemütlich werden, ein paar Pölsterchen hier und da entwickeln und die Gemütlichkeit drinnen der frischen Luft vorziehen. Öfters fragte ich mich, ob es mir wohl auch einmal so gehen würde?

Mit Mitte 30 kann ich das schon viel eher verstehen. Lange Arbeitstage sind anstrengend genug, will man dann wirklich abends nochmal die Laufschuhe anziehen und sich hinaus in die dunkle Kälte begeben? Den Sportverein habe ich aufgrund schlechter Vereinbarkeit mit der Arbeitszeit schon lange aufgegeben. Doch was damals galt, ist heute um so wichtiger: Ich werde niemals faul und gemütlich, werde niemals zulassen, dass Pölsterchen mich belasten, denn ich weiß:

Viel körperliche Aktivität an der frischen Luft ist mit der wichtigste Einflussfaktor für körperliche und geistige Gesundheit, Fitness und Beweglichkeit selbst im hohen Alter, für Ausgeglichenheit und Wohlbefinden!

Sport und körperliche Aktivität sorgen für ein verringertes Übergewichtsrisiko, reduzieren die Wahrscheinlichkeit, an Herzkrankheiten, Diabetes sowie Krebs zu erkranken und halten Muskeln und Knochen gesund. Durch die Wechselwirkungen im Körper sorgt Bewegung gleichzeitig für geistige Gesundheit, indem er Stress abbaut, die Denkleistung verbessert und einen gesunden Schlaf fördert.

Mein Resümee

Niemand kann alles richtig machen, und das muss man auch gar nicht. Leben soll in erster Linie Freude bereiten. Was sich gut anfühlt, kann deshalb nicht (nur) schlecht sein! Für mich war das Lesen der Studie dennoch ein Anlass, um mich ein paar Jahre zurück zu denken und an meine Vorsätze von vor 15-10 Jahren anzuknüpfen.

Ich werde zwar weiterhin ab und zu ungesundes Essen genießen, die Laufschuhe bei Regen auch mal stehen lassen oder mit einem Glas Sekt anstoßen. Wenn ich mich aber bewusst dagegen entscheide, dann weiß ich ganz genau warum: Ich tue es für niemand anderen außer mich.

Vielleicht sind meine Erkenntnisse auch etwas hilfreich für dich.

Wie stehst du zu den vier wesentlichen Verhaltensweisen? In welchem Bereich fühlen sich deine Gewohnheiten genau richtig an, woran möchtest du noch arbeiten? Wie immer freuen wir uns auf deine Gedanken und Anregungen in den Kommentaren!

5 Kommentare

  1. Ingrid M Naturheilärztin

    Ich habe noch gelernt, bis 30 ist Alkohol tabu. Die Leber dankt. Im höheren Alter ( ab ca 50) ist 1dl guter! Rotwein zum essen wie Medizin! Guter Rotwein erweitert die GefÄsse u hält die Adern geschmeidig, dank dem Heilstiff in der gabzen Rebe. Zum Wohl :))

    Antworten
  2. SandraHorn

    Mir hat sogar mal ein Arzt empfohlen, jeden Abend ein Glas Rotwein zu trinken, das sei gut für die Gefäße und für die entspannte mediterrane Lebensart. Ein ganz wunderbarer Gedanke. Ich finde ja, dass für alle Bereiche gilt, die Dosis macht das Gift… also alles in Maßen mit der richtigen Mischung aus Achtsamkeit und Dankbarkeit.

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  3. “2. Nur mäßig Alkohol konsumieren (1-2 Einheiten pro Tag)”
    Das kann so aber nicht stimmen, oder?

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    • Maximilian Knap

      Stimmt, das klingt etwas seltsam, jedoch war das Teil der Studien-Methodik. Sie haben eben nicht gefragt, ob die Probanden gar keinen Alkohol trinken, sondern nur, ob sie wenig oder viel trinken in der entsprechenden Größenordnung. Ganz unabhängig von der Studie ist es aber so, dass Alkohol im Grunde nie wirklich gut ist und schon in geringen Mengen fatale Folgen haben kann, wie auch im Abschnitt zu Alkohol oben aufgeführt :) Liebe Grüße!

    • Tatsächlich. Hätt ich nur mal die Studie anschauen müssen :D

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