Wildkräuterwanderung für Kinder: Geeignete Kräuter und Rezepte

Auch für Kinder gibt es in der wilden Natur viel zu entdecken! Diese Pflanzen sind ungiftig, lecker und können sogar von Kindern sicher bestimmt werden.

Spielen deine Kinder gern draußen, oder musst du sie eher antreiben, auch mal an die frische Luft zu gehen? Egal ob im Garten, im Park oder auf dem Land – in der uns umgebenden Natur gibt es gerade für Kinder viel zu entdecken. Durch eine Wildkräuterwanderung lassen sich selbst Couch-Potatoes für die Wunderwelt der Natur begeistern!

Während unser Alltag inzwischen von genormtem Obst und Gemüse in Plastikverpackungen geprägt ist, lernen Kinder beim Sammeln von Wildkräutern ihr natürliches Umfeld auf ganz neue Weise kennen. Sie sehen nicht mehr nur eine grüne Wiese, sondern können einzelne Pflanzen an Aussehen und Geschmack unterscheiden. Eine Entdeckungsreise, die jede Menge Spaß macht und dem Nachwuchs wichtige Kompetenzen für den Umgang mit der Natur vermittelt.

8 für Kinder geeignete Wildkräuter

Die folgenden Kräuter eignen sich aufgrund ihres häufigen Auftretens und einer geringen Verwechslungsgefahr auch für Wildkräuter-Anfänger. Grundsätzlich solltet ihr einige wichtige Regeln fürs Wildkräuter-Sammeln beachten. Bevor du das Sammeln zusammen mit Kindern beginnst, erkläre ihnen genau, dass sie ausschließlich Kräuter pflücken und kosten dürfen, die sie wirklich kennen, und dass sie im Zweifel einen Erwachsenen hinzuziehen sollen. Wenn du selbst noch sehr wenig Erfahrung mit Kräutern hast, ist die Teilnahme an einer geführten Wanderung mit einem Kräuterexperten empfehlenswert.

Die meisten Bilder in diesem Beitrag stammen von einem Wildkräuterspaziergang mit Kathrin Scheurich von Stadtnatur Berlin, die sich auf Wildkräuterspaziergänge mit Kindern spezialisiert hat. Hier findest du viele weitere Anbieter geführter Wildkräuterwanderungen in ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz.

1. Hirtentäschel

Das gewöhnliche Hirtentäschel ist weit verbreitet und sicher auch in deiner Umgebung zu finden. Durch seine charakteristischen, herzförmigen Früchte lässt es sich einfach von anderen Pflanzen unterscheiden.

Auch für Kinder gibt es in der wilden Natur viel zu entdecken! Diese Pflanzen sind ungiftig, lecker und können sogar von Kindern sicher bestimmt werden.

2. Sauerampfer

Sauerampfer-Blätter erinnern äußerlich an jungen Spinat, machen aber mit ihrem säuerlich-frischen Aroma ihrem Namen alle Ehre. Anhand der zackigen Blattenden können sie auch Kinder leicht erkennen.

Auch für Kinder gibt es in der wilden Natur viel zu entdecken! Diese Pflanzen sind ungiftig, lecker und können sogar von Kindern sicher bestimmt werden.

3. Knoblauchsrauke

Die Knoblauchsrauke wächst in lichten Wäldern und Parks. Wenn ihr zweifelt, ob ihr das richtige Kraut gefunden habt, zerreibt die Blätter zwischen den Fingern. Wenn sie dann einen leichten Knoblauchgeruch verströmen, liegt ihr richtig.

Auch für Kinder gibt es in der wilden Natur viel zu entdecken! Diese Pflanzen sind ungiftig, lecker und können sogar von Kindern sicher bestimmt werden.

4. Waldmeister

Vielleicht kennen deine Kinder Waldmeister-Eis, aber haben sie auch schon einmal echten Waldmeister probiert? Sein Aroma ist erfrischend und eignet sich hervorragend zur Herstellung sommerlicher Limonade.

Auch für Kinder gibt es in der wilden Natur viel zu entdecken! Diese Pflanzen sind ungiftig, lecker und können sogar von Kindern sicher bestimmt werden.

5. Gänseblümchen

Fast alle Kinder haben schon einmal Gänseblümchen gepflückt. Doch wahrscheinlich wissen die wenigsten, dass man die hübschen, zarten Blüten auch essen oder zu Tee aufbrühen kann.

Auch für Kinder gibt es in der wilden Natur viel zu entdecken! Diese Pflanzen sind ungiftig, lecker und können sogar von Kindern sicher bestimmt werden.

6. Löwenzahn

Auch der weit verbreitete, leicht zu identifizierende Löwenzahn eignet sich nicht nur als Nagerfutter. Seine Blätter und Blüten sind vollständig essbar und lassen sich vielfältig verarbeiten.

Auch für Kinder gibt es in der wilden Natur viel zu entdecken! Diese Pflanzen sind ungiftig, lecker und können sogar von Kindern sicher bestimmt werden.

7. Spitzwegerich

Fragt man Kinder, woran sie die Blätter des Spitzwegerichs erinnern, bekommt man mitunter kuriose Antworten zu hören. Manche denken an eine Gurke, anderen kommt beim Anblick der länglichen Blätter mit den regelmäßigen Rillen der Bauch eines Wales in den Sinn.

Auch für Kinder gibt es in der wilden Natur viel zu entdecken! Diese Pflanzen sind ungiftig, lecker und können sogar von Kindern sicher bestimmt werden.

8. Giersch

Den weit verbreiteten Giersch könnt ihr gut an seinem dreikantigen Stiel und den dreigeteilten Blättern erkennen. Im Frühjahr breitet sich der robuste Bodendecker großflächig aus und lässt sich deshalb auch in größeren Mengen ernten.

Auch für Kinder gibt es in der wilden Natur viel zu entdecken! Diese Pflanzen sind ungiftig, lecker und können sogar von Kindern sicher bestimmt werden.

Wildkräuter-Verarbeitung mit Kindern

Nachdem ihr die Wildkräuter gesammelt und auch schon das eine oder andere probiert habt, könnt ihr sie gemeinsam zu köstlichen Speisen, Getränken oder heilsamen Salben verarbeiten. Die folgenden Rezepte benötigen nur wenige Zutaten und sind so einfach, dass auch schon kleine Kinder bei der Zubereitung mitmachen können. Wenn ihr die weiteren Bestandteile gleich mit auf euren Ausflug nehmt, könnt ihr schon unterwegs ein kleines Picknick mit den gesammelten Kräutern veranstalten. Und auch die Erste Hilfe bei kleinen Verletzungen ist gesichert.

1. Wildkräuter-Butter selber machen

Eine einfache Art, frische Wildkräuter zu verarbeiten, ist die Herstellung von Kräuterbutter. Dafür könnt ihr fertige Butter verwenden oder die Butter aus Sahne selber machen. An dem dafür notwendigen Geschüttel haben Kinder erfahrungsgemäß ebenfalls jede Menge Spaß.

Was ihr braucht:

  • ein Bündel Wildkräuter – zum Beispiel würzige Sorten wie Löwenzahn und Knoblauchsrauke
  • einen Becher Sahne
  • ein Schraubglas
  • Messer und Schneidebrett
  • eine Rührschüssel

Los gehts:

  1. Kräuter klein schneiden.
  2. Sahne in das Schraubglas füllen und kräftig schütteln, bis die Sahne fest wird. Weiter schütteln, bis sich die Schlagsahne in Buttermilch und Butter trennt.
  3. Durch ein Sieb gießen.
  4. Butter in die Rührschüssel geben, Kräuter hinzufügen und alles kräftig durchrühren.

Auch für Kinder gibt es in der wilden Natur viel zu entdecken! Diese Pflanzen sind ungiftig, lecker und können sogar von Kindern sicher bestimmt werden.

Die selbstgemachte Wildkräuter-Butter schmeckt köstlich auf frischem Baguette oder zu Pellkartoffeln.

2. Wildkräuter-Limo herstellen

Welches Kind kann sich nicht für selbstgemachte Limonade begeistern? Durch die Zugabe von Wildkräutern erhält sie ein erfrischendes Aroma und versorgt deinen Nachwuchs gleichzeitig mit der einen oder anderen gesunden Substanz aus der Natur.

Die Herstellung einer Wildkräuter-Limonade geht ganz einfach. Ihr braucht dafür nur eine Handvoll Zutaten:

  • ein Bündel Wildkräuter deiner Wahl – zum Beispiel Waldmeister (maximal 3 Gramm pro Liter), Sauerampfer und Giersch
  • einen Liter Apfelsaft
  • etwas Sprudelwasser
  • optional eine Süße deiner Wahl
  • optional eine unbehandelte Bio-Zitrone, in walnussgroße Stücke geschnitten

Auch für Kinder gibt es in der wilden Natur viel zu entdecken! Diese Pflanzen sind ungiftig, lecker und können sogar von Kindern sicher bestimmt werden.

Und so geht ihr vor:

  1. Kräuter (und Zitronenstücke) in einen Messbecher oder einen Krug geben und mit Hilfe eines Kochlöffels etwas zerstampfen, so dass sich die Inhaltsstoffe besser in der Limonade lösen.
  2. Apfelsaft dazu gießen und alles verrühren.
  3. Mischung für 12-24 Stunden bei Zimmertemperatur ziehen lassen.
  4. Kräuter abseihen.
  5. Nach Belieben mit Sprudelwasser verdünnen und bei Bedarf etwas nachsüßen.

Hier erfährst du, welche Wildkräuter sich außerdem noch zur Herstellung einer Kräuter-Limonade eignen.

3. Spitzwegerich-Pflaster und -Salbe selber machen

Spitzwegerich ist eine alte Heilpflanze und vor allem für seine wundheilenden, juckreizstillenden Eigenschaften bekannt. Wenn sich einer von euch unterwegs eine kleine Wunde zuzieht oder euch ein Insekt gepiekst hat, könnt ihr die betroffene Stelle mit dem Auflegen eines gequetschten Spitzwegerich-Blattes natürlich behandeln.

Auch für Kinder gibt es in der wilden Natur viel zu entdecken! Diese Pflanzen sind ungiftig, lecker und können sogar von Kindern sicher bestimmt werden.

Etwas aufwändiger in der Herstellung, dafür mehrfach verwendbar und ungefähr ein Jahr lang haltbar, ist eine einfache Spitzwegerich-Salbe.

Ihr braucht dafür folgende Zutaten und Utensilien:

  • eine Handvoll Spitzwegerich-Blätter
  • circa 250 ml Olivenöl
  • circa 30 g Bienwachs
  • kleine, desinfizierte Schraubgläser oder Salbentiegel
  • Topf und Holzlöffel

Und so wird die Salbe hergestellt:

  1. Spitzwegerich-Blätter grob hacken und in den Topf geben.
  2. Olivenöl hinzufügen. Alle Blätter sollten gut mit Öl bedeckt sein.
  3. Olivenöl erhitzen und das Blatt-Öl-Gemisch sanft ziehen lassen, bis sich die Blätter dunkel verfärben. Das Öl soll leicht simmern, aber nicht sprudelnd kochen.
  4. Topf vom Herd nehmen und etwas abkühlen lassen.
  5. Etwas Bienenwachs hinzugeben und mit dem Holzlöffel verrühren.
  6. Um die Konsistenz der Salbe zu prüfen, eine Probe entnehmen und auf einem kalten Teller erkalten lassen.
  7. Ist die Salbe zu flüssig, noch etwas Wachs hinzugeben. Wenn sie zu fest ist, noch etwas Öl hinzufügen.
  8. Sobald die gewünschte Konsistenz erreicht ist, die fertige Salbe in Tiegel füllen.

Auch für Kinder gibt es in der wilden Natur viel zu entdecken! Diese Pflanzen sind ungiftig, lecker und können sogar von Kindern sicher bestimmt werden.

Nach dem Abfüllen solltet ihr die Tiegel noch einige Stunden offen stehen lassen, damit überschüssiges Wasser verdunsten kann.

4. Wildkräuter-Karte basteln

Mit bastelbegeisterten Kindern kannst du nach der Wanderung eine Wildkräuterkarte anlegen, die sie noch lange an das spannende Erlebnis erinnern wird.

Ihr braucht dafür neben den gesammelten Kräutern folgende Utensilien:

  • ein Stück dünnen Karton oder buntes Tonpapier
  • doppelseitiges Klebeband
  • eine Schere
  • Zucker

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Und so einfach geht´s:

  1. Aus Karton eine Klappkarte herstellen.
  2. Auf einer Innenseite einen Streifen doppelseitiges Klebeband aufkleben und die Schutzfolie abziehen.
  3. Gesammelte Wildkräuter auf dem Klebeband platzieren.
  4. Die noch freiliegenden Stellen des Klebebands mit Zucker bestreuen.

Damit eure Kunstwerke länger halten, könnt ihr die fertigen Kräuterkarten pressen, zum Beispiel unter einem schweren Buch oder Bücherstapel.

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Hast du mit deinen Kindern schon einmal Kräuter und andere Pflanzen in der freien Natur gesammelt? Dann berichte uns von deinen Erfahrungen!

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4 Kommentare

  1. Hallo Sigrid, das scheint mir aber echt gefährlich, da muss nur ein kleiner Splitter von der Glasmurmel abspringen…oder auch mit einem Stein in einem Glasgefäß! Nicht umsonst gibt es Warnungen auf Joghurtgläsern, dass man den Inhalt nur mit einem Plastiklöffel herausholen soll. Das mag vielleicht übertrieben sein, aber wenn man das Glas dann noch 10 min schüttelt, dann hätte ich große Bedenken!

    • Hallo, bis jetzt sind immer – wenn überhaupt – die Gläser kaputt gegangen…(heute auch) .
      Mit 10 Minuten schütteln hast du noch keine Butter. Ausprobieren ist das Beste.

  2. Hallo,
    vor kurzem erst habe ich Wildkräuterspaziergänge für Kinder angeboten. Beim Butter schütteln nutze ich immer gern noch 2 saubere Dekosteine oder kleine Murmeln pro Glas. Dann gibt es die Anleitung: Erstmal schütteln, bis man die Steine nicht mehr hört. Dann weiter schütteln, bis man sie wieder hört. Dann wissen die Kinder bzw. Erwachsenen, dass der Butterklumpen sich von der Flüssigkeit getrenn hat. Dadurch erspare ich mir Sätze wie: “Kannste ma kucken, ob es schon fertig ist?” Oder das selbständige Aufschrauben des Glases bei gleichzeitiger Schiefhaltung…

    • Danke für das Teilen dieser schönen Idee! Liebe Grüße Sylvia

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