Unerklärliche Rückenschmerzen – Das könnte Dir helfen

Rückenschmerzen können viele Ursachen haben. Wenn du auch unter unerklärlichen Schmerzen leidest, solltest du diese Ursachen prüfen und gegensteuern.von Michael Dorausch [CC-BY-SA-2.0]

Viele Menschen leiden unter Rückenschmerzen und waren deshalb auch schon bei Orthopäden, Physiotherapeuten und Chiropraktikern, oft jedoch ohne Erfolg. Es kommt nicht selten vor, dass keine klare Ursache für die Rückenschmerzen festgestellt werden kann. In solchen Fällen sind die Betroffenen meist ratlos. Falls du auch unter unerklärlichen Rückenschmerzen leidest und niemand eine Lösung weiß, werden dir die folgenden Tipps möglicherweise weiterhelfen.

Rückenschmerzen ohne Diagnose

Wenn Schmerzen im Rücken auftauchen, kann das viele Ursachen haben. Eine unerkannte Schädigung der Bandscheiben, wie z.B. eine Bandscheibenverwölbung oder ein Bandscheibenvorfall, kann qualvolle Rückenschmerzen hervorrufen. Aber auch verrenkte und blockierte Wirbelkörper, chronisch verspannte Rückenmuskeln, Erkrankungen der Nieren und der Bauchorgane können zu Rückenbeschwerden führen. Falls du schon bei verschiedenen Fachärzten warst und niemand etwas gefunden hat, also Bandscheiben, Wirbelsäule, Nieren, Darm, Bauchspeicheldrüse und Magen ohne Befund sind, du aber dennoch weiterhin Schmerzen hast, könnten deine Schmerzen folgende Ursachen haben.

Möglichkeit 1: Chronische Verschlackung des Darms

Unser Darm kann durch schlechte Ernährungsgewohnheiten auf Dauer regelrecht verschlacken und dann zu Rückenschmerzen führen. Selbst wenn der Darm an sich gesund und ohne Befund ist, kann trotzdem eine Verschlackung als Folge schlechter Ernährung vorliegen. Dann bilden sich verkrustete Ablagerungen an den Darmwänden, die zu Blähungen und einer massiven Erweiterung des Darmvolumens führen. Je nachdem, wie stark das Volumen erweitert ist, kann ein verschlackter Darm sogar zur Verkrümmung der Wirbelsäule führen! Auch chronische Spannungen in der Rumpf- und Rückenmuskulatur sowie im Zwerchfell können so entstehen, was dann ebenfalls zu Bauch- und Rückenschmerzen führen kann.

Eine Verschlackung des Darms stellt sich häufig ein durch eine Ernährung, die reich an Milchprodukten, Fleisch, Zucker und Getreideprodukten aus weißen Auszugsmehlen ist. Im Laufe vieler Jahre können sich Ablagerungen und Schlacken von mehreren Kilogramm in unserem Darm bilden, die ihren Platz in der Bauchhöhle fordern und zu Verdauungsbeschwerden, Blähungen, Reizdarmsyndrom, Lebensmittelunverträglichkeiten, allergischen Reaktionen und Rückenbeschwerden führen können.

Lösungsmöglichkeiten: Falls deine Rückenschmerzen von einem verschlackten Darm herrühren sollten, könnte dir eine Darmsanierung und eine Kolon-Hydrotherapie helfen. Diese werden von speziell ausgebildeten Ärzten und Heilpraktikern angeboten und helfen, die eingelagerten Darmschlacken Schicht für Schicht abzutragen, wobei dann oft einige Kilogramm an Schlacken den Körper verlassen, was zu einer wirklichen Erleichterung führt. Auch zu Hause durchgeführte Einläufe mit einem Klistier, das du für wenig Geld in der Apotheke bekommst, können eine ähnlich erleichternde Wirkung entfalten. Wenn du keinen Einlauf machen möchtest, kannst du auch auf ein natürliches Abführmittel wie z.B. Bittersalz zurückgreifen.

Eine durch überfüllten Darm verschobene oder verkrümmte Wirbelsäule wird sich meist ganz von selbst wieder neu ordnen, nachdem der Darm von seinen Ablagerungen befreit wurde. Falls das die Ursache der Rückenschmerzen war, werden diese dann sehr wahrscheinlich wieder verschwinden.

Eine Ernährungsumstellung ist bei Darmverschlackung ebenfalls sehr hilfreich. Dazu solltest du eine Weile auf folgende Nahrungsmittel verzichten:

  • Brot, Nudeln und andere Getreideprodukte aus weißem Auszugsmehl
  • Milch und Molkereiprodukte wie Käse, Joghurt, Sahne und Quark
  • Fleisch und Wurstwaren
  • Eier
  • Zucker und zuckerhaltige Produkte wie Süßigkeiten, Gebäck, Eiscreme und Limonaden

Möglichkeit 2: Chronischer Wassermangel

Selbst wenn die Nieren gesund und ohne Befund sind, kann ein chronischer Wassermangel zu Nierenschmerzen führen, die man dann oft als Rückenschmerzen interpretiert. Nierenprobleme können Schmerzen verursachen, die in den gesamten Rückenbereich ausstrahlen und nicht selten auch zu chronischen Muskelverhärtungen führen. Wer zu wenig trinkt, riskiert die Bildung von feinen Harnsäurekristallen in den Harnkanälen der Nieren, die zu extremen Rückenbeschwerden führen können.

Viele Menschen vergessen während ihres stressigen Alltags das regelmäßige Trinken und der Körper kommt schleichend in den Zustand der Dehydrierung, der neben quälenden Rückenschmerzen auch noch viele ernsthafte, gesundheitliche Probleme verursachen kann. Damit unsere Nieren und der ganze Körper gesund und leistungsfähig bleiben, sollten wir täglich 2-3 Liter reines Wasser trinken!

Getränke wie Kaffee, Tee, Limonaden und alkoholische Getränke sind weniger geeignet, um den Flüssigkeitsbedarf des Körpers zu decken, manche von ihnen rauben ihm sogar noch Flüssigkeit. Der Körper braucht reines Wasser, um seinen Bedarf an Flüssigkeit zu decken. Da er dieses nur für kurze Zeit speichern kann, sollten wir jeden Tag darauf achten, ausreichend zu trinken.

Falls deine Rückenbeschwerden von einer chronischen Dehydrierung durch Wassermangel herrühren sollten, werden diese von selbst verschwinden, wenn du deine tägliche Trinkmenge erhöhst.

Lösungsmöglichkeiten: Versuche. täglich mindestens 2-3 Liter reines Wasser ohne Geschmacks- und Zusatzstoffe über den Tag verteilt zu trinken. Da der Körper über Nacht viel Wasser verliert, solltest du direkt am Morgen nach dem Aufwachen, am besten auf nüchternen Magen, 0,5-1 Liter Wasser trinken. Ideal ist die Herstellung von reinem Trinkwasser durch eine Umkehrosmoseanlage. Damit kannst du direkt aus dem Leitungswasser reines Trinkwasser in höchster Qualität filtern.

Möglichkeit 3: Rückenschmerzen durch muskuläre Dysbalancen

Muskuläre Dysbalancen sind vermutlich die häufigste Ursache von unerklärlichen Rückenschmerzen. Als muskuläre Dysbalancen bezeichnet man Spannungsungleichgewichte in der Skelettmuskulatur. Treten diese im Bereich der Rumpf- und Rückenmuskulatur und der Hüftgelenkmuskulatur auf, kann dies zu Veränderungen der Statik und der Bewegungsabläufe der Wirbelsäule führen. Dies wiederum kann Wirbelsäulenverkrümmungen und -verdrehungen und dadurch bedingte Haltungsfehler und Fehlbelastungen zur Folge haben.

Dadurch können die Spinalnerven, die zwischen den einzelnen Wirbeln ein- und austreten, gereizt werden und Schmerzen im gesamten Rückenbereich verursachen. Zum Schutz vor ernsthaften Verletzungen dieser Nerven erhöht der Körper automatisch die Ruhespannung der örtlichen Muskelgruppen, wodurch meist zusätzliche Schmerzen im Rücken- und Rumpfbereich entstehen.

Die häufigste Ursache für muskuläre Dysbalancen im Bereich der Wirbelsäule und des Beckens ist dauerhaftes Sitzen. Durch häufiges und lang andauerndes Sitzen, z.B. am Schreibtisch oder im Auto, verändert sich das Gleichgewicht zwischen den Muskeln, die die Hüftgelenke strecken, und denen, die sie beugen. Durch eine sitzende Körperhaltung erhöht sich die Ruhespannung in der Beugemuskulatur der Hüftgelenke, was dort zu einer Verkürzung führen kann, die dann die natürliche Position des Beckens und der Lendenwirbelsäule dauerhaft verändert.

Der kräftigste Beuger der Hüftgelenke ist der Lenden-Darmbeinmuskel, der vom Oberschenkel bis zur Wirbelsäule verläuft und an den Wirbelkörpern ansetzt. Verkürzt sich der Lenden-Darmbeinmuskel, was durch dauerhaftes und regelmäßiges Sitzen zwangsläufig geschieht, führt dies zu einer Überstreckung der Lendenwirbelsäule im unteren Rücken. Das erhöht den Druck der Wirbelkörper auf die Spinalnerven, die dadurch dauerhaft gereizt werden und sich entzünden können. Ein chronisch verkürzter Lenden-Darmbeinmuskel ist übrigens auch eine der häufigsten Ursachen für Bandscheibenschäden bis hin zu Bandscheibenvorfällen.

Lösungsmöglichkeiten: Falls du eine sitzende Tätigkeit ausübst, solltest du regelmäßig Übungen machen, die den Lenden-Darmbeinmuskel strecken und verlängern und dessen Gegenspieler, die Hüftgelenkstrecker, kräftigen. Der wichtigste Hüftgelenkstrecker ist die Gesäßmuskulatur, die du kräftigen kannst, indem du den Po im aufrechten Stand für ungefähr 20-30 Sekunden so fest wir möglich anspannst.

Falls du also einen Schreibtischjob hast oder den ganzen Tag im Auto sitzt, solltest du regelmäßig Pausen einlegen, in denen du dich gerade hinstellst und die Gesäßmuskulatur bis zu 30 Sekunden maximal anspannst. Je öfter du das über den Tag verteilt machst, desto schneller kannst du das muskuläre Gleichgewicht deiner Hüftmuskeln wieder herstellen. Falls deine Rückenbeschwerden von einem muskulären Spannungsungleichgewicht in diesem Bereich herrühren, werden diese automatisch wieder verschwinden, sobald das Gleichgewicht wieder hergestellt ist.

Tipp: Hier findest du weitere Tipps, um Rückenschmerzen zu lindern und vorzubeugen.

Vielen Dank an Jens Sprengel für diesen wundervollen Gastbeitrag. In seinem Selbsthilferatgeber „Rückenschmerzen selbst behandeln – Die 5 Minuten Lösung“ findest du viele leicht auszuführende Übungen, mit denen du das muskuläre Gleichgewicht im ganzen Körper wiederherstellen und aufrecht erhalten kannst. Mit nur 5 Minuten Übungszeit am Tag kannst du sehr erfolgreich spannungsbedingte Rückenbeschwerden und andere Probleme im Bewegungsapparat wieder in den Griff bekommen. Die Übungen eignen sich auch zur Vorbeugung von körperlichen Fehlhaltungen und dadurch bedingten Fehlbelastungen der Wirbelsäule und der Gelenke. Abnutzungserscheinungen und Gelenkverschleiß rühren zu einem großen Teil von körperlichen Fehlbelastungen her, die du durch ein regelmäßiges Training mit den Übungen umgehen kannst.

Mehr zum Thema Rückenschmerzen findest du auf Jens’ Webseite inspiriert-sein.de.

Hast du noch andere Tricks, mit denen du gegen Rückenschmerzen vorgehst? Hinterlasse uns einen Kommentar.

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8 Kommentare

  1. Hallo
    Ich leide seit 5 Jahren an chronischen Rückenschmerzen im Lendenbereich.
    Ich war bei zig Ärzten, bekam Spritzen in den Rücken, war 3x im MRT und CT beim Orthopäden und im Krankenhaus mit großen Bluttest zwecks Entzündungen oder vielleicht Nervenschädigungen, Magenspiegelung und Darmspieglung, überall nichts gefunden. Nahm alle möglichen Schmerzmittel bis hin 4-5 Tilidin am Tag. Ich suchte im Net nach Rückenschmerzen und fand, diese können auch durch Darmprobleme hervorgerufen werden. Nun fand ich auf Ihrer Seite auch das ein verschlackter Darm vielleicht der Auslöser ist. Können sie ausführlicher Über das Thema Einläufe und Klistiere schreiben.
    lg Frank

  2. heidi brunke

    ich hab mich wegen meinem reizdarm und gastritis mit dem essen umgestellt .mir steht nun eine spinalkanalstenosen op bevor. sowohl auch das 3 lws versteift und mit künstl, bandscheibe versehen werden.kann es sein das die 3 platten wirbel auf den darm drücken , und den reizdarm erschweren , und verdauungsstörung habe . ich bin so vorsichtig mit schmerzmittel wie es nur geht , um magen und darm nicht noch mehr belaste , nehm heilerde in kapselform , nehm baldrian , teufelskralle , weiss langsam nicht mehr weiter ,

  3. Hallo,habe nach einem Sturz sehr starke Schmerzen im unter Rücken über die Leiste in die rechte Pohälfte.nun habe ich auch noch urilogische Symptome die nicht A typisch sind und sehr stark Schmerzen. LW/BS wurde untersucht nichts auffälliges hieß es. Wo her dan diese extremen Schmerzen und Einschränkungen auf einmal?LG Dirk

    • Lieber Dirk,
      dazu können wir leider nichts sagen. Es klingt so, als wäre es besser, wenn du noch einmal zum Arzt gehst – vielleicht auch zu einem anderen Arzt.
      Viel Glück und gute Besserung!
      Heike

  4. Hallo, vielleicht kennt jemand diese Symtome: Ich habe ein Ziehen bez. Druck in der Leiste über die Hüfte zum Rücken! Es ist ein Gefühl als wenn etwas den Darm abdrückt! Ich habe alle Ärzte, Untersuchungen sowie die Schmerztherapie usw. durch! Ich kann wegen dieser Symtome garnicht bzw. kaum schlafen! LG M.M.

    • Hallo Liebe Liese! Mir geht es genau gleich. Ich habe auch bereits alles durch. Jedoch konnte an der Wirbelsäule kein Schaden etc. festgestellt werden.
      Hast du bereits eine Diagnose erhalten, oder hast du einen Weg gefunden, wie du diese Schmerzen in den Griff bekommst? LG, T.

  5. Yvonne Reinecker

    Ich habe seit einem Autounfall vor knapp 10 Jahren immer wieder Schmerzen und stundenlange Krämpfe in der Brustwirbelsäule, meist wanderte der Krampf dann auch noch in die Bauchmuskeln. In der Ambulanz im KKH hieß es dann immer das käme von meinem Übergewicht…

    Anfangs hab ich immer Tabletten genommen die die Muskeln entspannen, bis ich dann die doppelte erlaubte Dosis brauchte, ich hab dann mit Magnesiumbrausetabletten experimentiert, ich hatte jetzt eine ganze Weile Ruhe, seit zwei Wochen hab ich in dieser Region sowas wie Muskelkater. Mit Magnesium ging er nicht weg, aber mit Heilerde! Ich hab 2 Kapseln von der Mikrofeinen genommen, dann ging es nach einer Weile weg.

    In den Jahren hab ich festgestellt das es verschiedene Auslöser gibt, Hunger, Durst, Bewegungsmangel, manchmal auch der Kaffee auf nüchternen Magen. Ich werd wohl doch nicht um die basische Ernährung rum kommen, fällt mir nur momentan schwer da irgendwie rein zu kommen

  6. Manon Raphaelis

    Ich unterrichte eine Körpertechnik die sich genau mit dem Thema Dysbalancen befasst, die zu erstmal unerklärlichen Rücken- oder ähnlichen Schmerzen führt. Bodilance heißt diese Methode. Unterrichtet wird sie im Moment nur in Kiel und Hamburg, es kommen bald neue Ausgebildetete nach.
    Bei Interesse unter http://www.bodilance.de oder http://www.koerper-singschule.de informieren!
    lg manon

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