Viele Körperpflegeprodukte und Heilmittel lassen sich aus wenigen natürlichen Zutaten selbst herstellen. Dabei kannst du auch auf die Kraft der Bäume zurückgreifen, die im Baumharz konzentriert ist.
Schon die frischen Fichtenadeln enthalten Inhaltsstoffe, die in einem Sirup, als Inhalation oder Badezusatz gegen Husten helfen. Das Harz der Fichte eignet sich für eine selbst gemachte Pechsalbe, die früher schon bei vielerlei Beschwerden wie Wunden, Muskel- und Gelenkschmerzen eingesetzt wurde. Das Naturprodukt spart nicht nur einige Medikamente und deren Verpackung, es kommt auch ohne schädliche oder künstliche Inhaltsstoffe aus. In diesem Beitrag stelle ich dir ein einfaches Rezept für Pechsalbe vor.
Pechsalbe zubereiten
Die Herstellung einer Salbe ist nicht schwer. Als Basis dienen pflanzliche Fette und/oder Öle, dazu kommt ein Wachs als Konsistenzgeber. Für die Pechsalbe brauchst du zudem Fichtenharz. Wenn in deiner Umgebung Fichten wachsen, kannst du das Harz selbst sammeln, alternativ eignet sich auch das Harz der Lärche, Kiefer oder Tanne. Sammle nur bereits ausgehärtetes Harz und lasse noch flüssiges am Baum, der es als Wundheilmittel für sich selbst braucht. Harzflecken an den Händen oder am Messer kannst du mit Speiseöl entfernen.
Du benötigst:
- 80 g Pflanzenöl (am besten auf deinen Hauttyp abgestimmt)
- 30 g Harz (am besten selbst gesammelt, aus der Apotheke oder online bestellen)
- 20 g Bienenwachs (vom Imker oder online)
- leere Salbentiegel oder leere Cremedosen oder kleine Gläschen
- 2 Schraubgläser
- Topf mit Wasser
- altes Sieb oder Nylonstrumpf
So stellst du die Pechsalbe her:
- Pflanzenöl in ein Schraubglas füllen und zusammen mit dem Baumharz im Wasserbad erwärmen, bis es schmilzt.
- Mit einem Holzstäbchen oder Schaschlikspieß gelegentlich umrühren, bis das Harz geschmolzen ist.
- Harzrückstände durch ein Sieb oder einen Nylonstrumpf absieben, das Öl mit gelöstem Harz in das zweite Schraubglas füllen.
- Das Glas ins Wasserbad stellen, Bienenwachs hinzugeben und unter Rühren schmelzen, bis es sich aufgelöst hat.
- Versuchsweise einige Tropfen auf einen kalten Teller geben und erstarren lassen, um die Konsistenz zu überprüfen.
- Gegebenenfalls mehr Wachs oder Öl zugeben und erneut testen, bis die gewünschte Salbenkonsistenz erreicht ist.
- In desinfizierte Tiegel abfüllen, abkühlen lassen und verschließen.
Die Pechsalbe wirkt entzündungshemmend, zusammenziehend und keimtötend. Du kannst sie bei allen Arten von (sogar offenen) Wunden, Hautirritationen, Neurodermitis, Schuppenflechte und Entzündungen wie Gicht oder Rheuma einsetzen. Als Zugsalbe hilft sie, Splitter aus der Haut zu entfernen. Die Salbe ist mindestens zwei Jahre lang haltbar.
Hinweis: Teste vor der Verwendung auf einer kleinen Hautstelle, ob du die Pechsalbe verträgst.
Du kannst die Wirkung der Salbe noch mit den Heilkräften von Kräutern verstärken, je nachdem, wofür du sie nutzen möchtest. Setzte dafür mit dem Öl vorab einen Ölauszug an, oder füge bei der Zubereitung ätherische Öle hinzu. Achte beim Kauf ätherischer Ölen auf Qualtitätsunterschiede!
Folgende Kräuter und ätherische Öle eignen sich für die Verwendung in der Pechsalbe:
- Bei Schmerzen und Entzündungen: Kamille, ätherisches Eukalyptus- oder Lavendelöl
- Gegen Viren, z.B. bei Herpes: Zitronenmelisse, ätherisches Teebaumöl
- Bei Wunden: Ringelblumenblüten
- Bei Muskelverspannungen und -schmerzen: Chili, Schwarzer Pfeffer
Wenn du mehr über die Heilkraft der Bäume erfahren möchtest, kann ich dir dieses Buch empfehlen:
Viele Rezepte und Tipps für Pflegeprodukte zum Selbermachen findest du auch in unserem Buch:
Book not foundHast du schon einmal Pechsalbe oder eine andere Salbe selbst hergestellt? Berichte uns in einem Kommentar unter diesem Beitrag!
Diese Themen könnten dich ebenso interessieren: