Kübel und Töpfe mit Hausmitteln reinigen und Pflanzen richtig überwintern

Bevor du Pflanzen winterfest machst, solltest du diese Tipps zum richtigen Reinigen und Aufbewahren der Kübel und Pflanzen lesen.

Der Sommer ist vorbei und auch die warmen Herbsttage sind gezählt. Mit der Kälte kommt die Erinnerung, da war doch noch was, die Pflanzentöpfe und Kübel! Während uns prächtige, mediterrane Kübelpflanzen im Sommer ein südliches Flair auf Terrasse und Balkon bringen, werden sie im Herbst oft vergessen. Nicht selten finden Oleander, Zitrus- und Olivenbäumchen aber auch Palmen in der ersten unerwarteten Frostnacht den Kältetod. Neue und eigentlich überwinterungsfähige Pflanzen werden dann im nächsten Frühjahr teuer gekauft.

In diesem Beitrag gebe ich dir die wichtigsten Tipps, wie du deine Pflanzen richtig überwinterst und Töpfe und Kübel mit natürlichen Mitteln sauber und winterfest machst.

1. Pflanzentopfreinigung und Befreiung von Kalk und Moosen

Nachdem du einjährige Pflanzen, Erde und anhaftende Wurzeln aus den Gefäßen entfernt hast, ist das Reingen und Trocknen der Töpfe sinnvoll. Dazu eignen sich folgende Hilfsmittel:

  • Lappen
  • Bürste, z.B. eine robuste Schuhbürste
  • optional eine alte Zahnbürste für kleine Ecken
  • optional feines Schleifpapier für die ganz harten Fälle

Zur weiteren Reinigung von anhaftenden Moosen, Algen sowie Fäulniserregern empfiehlt sich die Behandlung mit einer Essiglösung, dafür benötigst du:

Und so gehst du vor:

  • Gering verschmutzte Töpfe lassen sich leicht mit Wasser und Lappen reinigen.
  • Bei stärkeren Verkalkungen und Moos leisten dir die Bürste schon gute Dienste, die du auch gut bei hartnäckigen Fällen mit einer Essigmischung verwenden kannst. Mische dazu Wasser und Essig zu gleichen Teilen.
  • Meist sitzt der Kalk am Tontopf am oberen und unteren Rand. Stelle den Topf mit der kalkigen Seite in das Gefäß der Essigmischung. So ersparst du dir langes Schrubben. Meist genügt es dann, die verbleibenden Kalkreste abzuwischen. Bei extremen Kalkansammlungen kannst du ein feines Schmirgelpapier nutzen.

Bevor du Pflanzen winterfest machst, solltest du diese Tipps zum richtigen Reinigen und Aufbewahren der Kübel und Pflanzen lesen.

2. Sporen und Pilze bei Pflanzentöpfen entfernen

Töpfe, die pilzbefallene Pflanzen beherbergten, sind gründlichst zu putzen, um einen Wiederbefall im nächsten Jahr auszuschließen. Dafür reibst du die Blumentöpfe gründlich mit einer Schmierseifenlösung aus 500 ml warmem Wasser und einem gehäuften Esslöffel Schmierseife ein. Nach einer Einwirkzeit von 15 Minuten die Töpfe gut abwaschen.

Alternativ ist eine Behandlung mit mindestens 40-prozentigem Alkohol oder auch Bio-Spiritus möglich.

Geräte, die mit den befallenen Pflanzen und der Erde in Berührung gekommen sind solltest du ebenso behandeln.

3. Einwintern von Pflanzen

Beim Einwintern werden mehrjährige, nicht winterharte Pflanzen aus den Töpfen geholt, die Erde ausgetauscht, die Pflanze abhängig von der Art verjüngt und in saubere Töpfe eingepflanzt. So vermeidest du unnötiges Ungeziefer und kannst die Pflanzen platzsparender in kühle Räume einquartieren. Die Temperatur- und Lichtansprüche sind von Art zu Art unterschiedlich.

Eine typische Pflanze zum Einwintern ist die Pelargonie, auch Geranie genannt. Ihre Pflege behandle ich hier ausführlicher, weil sie oft fälschlicherweise als einjährige Pflanze gehalten, entsorgt und im Frühjahr erneut gekauft wird.

So überwintern Geranien optimal:

  • Die Geranien werden aus den Gefäßen genommen und von lockerer Erde befreit. Achte darauf, dass noch genügend feine Wurzeln übrig bleiben.
  • Schneide die Triebe auf 10 Zentimeter mit zwei bis drei verdickenden Knötchen zurück und entferne den größten Teil der Blätter, so sind sie weniger anfällig für Krankheiten und Schädlinge.
  • Drei oder vier Pflanzen können platzsparend in einem sauberen Topf eingepflanzt und mit einem Sand-Erde-Gemisch bedeckt werden.
  • Ein kühler Raum mit 5-10 Grad stellt einen optimalen Überwinterungsstandort dar. Dabei darf ein dunklerer Raum kühler als ein hellerer sein.
  • Geranien lieben eine leicht feuchte Erde, um optimal über den Winter zu kommen.

Eine Ausnahme ist die Duftpelaronie, meine Lieblingspflanze zur Mückenabwehr. Sie bevorzugt helle und kühle Plätze wie das Treppenhaus oder einen Wintergarten. Wächst sie dort zu sehr aus, ist ein Rückschnitt möglich.

Aus den abgeschnittenen Ästen beider Pelargonienarten kannst du an einem hellen und warmen Fensterplatz neue Pflanzen als Stecklinge ziehen. Bei Duftgeranien funktioniert auch die Methode im Wasserglas.

Die Überwinterungsansprüche für weitere beliebte Pflanzen kannst du den folgenden Links entnehmen:

4. Rückschnitt für winterharte Pflanzen

Viele winterharte Pflanzen werden zurückgeschnitten, um ihnen nicht unnötig Energie für deren Erhalt zu entziehen. Ein Beispiel ist der Lavendel, der im Herbst um ein Drittel gekürzt wird und im Frühjahr sogar nochmal vor dem Austrieb um Zwei Drittel. Auch mehrjährige Kräuter vertragen einen nochmaligen Rückschnitt, oder können wie Stauden bis auf wenige Zentimeter über dem Boden abgeschnitten werden. Dazu zählt zum Beispiel die Zitronenmelisse, Pfefferminze, Schnittlauch und Petersilie. Bohnenkraut, Salbei, Thymian und Rosmarin gehören nicht dazu. Sie werden mit Tannenzweigen, Stroh, Reisig oder Laub locker abgedeckt und im Frühjahr um Ein Drittel gekürzt.

Der Buchs sollte nach September nicht mehr zurecht gestutzt werden. Nur in echten Notfällen, wie ein Schädlingsbefall oder mehrmalig verpasster Rückschnitt, solltest du zur kleinen Schere greifen und einzelne Triebe abschneiden, ohne die Blätter zu verletzen.

Problemloser sind Stauden. Sie erlauben einen Rückschnitt bis auf wenige Zentimeter über dem Boden. Die abgeschnittenen Stängel nicht wegwerfen, sondern als Pflanzenschutz für empfindlichere Pflanzen verwenden.

5. Topf- und Pflanzenschutz

Nachdem die rückschnittbedürftigen, winterharten Pflanzen gestutzt wurden, benötigen sie einen “Wintermantel”, um nicht unter unnötiger Kälte und Erfrierungen zu leiden. Je weniger Staunässe im Topf und der Erde verbleibt, umso geringer ist die Erfrierungsgefahr. Dies gilt auch für komplett abgeschnittene Pflanzen. In extremen Winterjahren können sogar robustere Pflanzen in Kübeln einen erheblichen Schaden erleiden und unter Umständen daran eingehen. Schade, wenn es die geliebte alte Kletterrose erwischt. Auch beugt eine isolierende Hülle dem vollständigen Austrocknen der Äste und Wurzeln vor. Deshalb ist es ratsam vorzubeugen.

Zum Einpacken von Töpfen und Pflanzen solltest du auf oft beworbene Plastiküberzieher und -tüten verzichten. Sie werden auch im Winter nicht nur dem Frost, sondern auch der UV-Strahlung ausgeliefert. Enthaltene Weichmacher entweichen bei trockener Winterluft rascher und die Folie wird oft schon nach einer Saison unbrauchbar oder zerlegt sich im nächsten Winter. Verwende daher lieber natürliche Stoffe.

Nachhaltige und beständiges Material für den Pflanzenwinterschutz:

  • Jutesäcke, Kokosmatten und ähnliche grobe Reststoffe, wie zum Beispiel dünne Gardinen
  • Naturbast, Hanfgarn oder Kokosfaserstricke
  • Rindenmulch und Sägespäne
  • Laub und Stroh
  • abgeschnittene Äste wie Staudenstängel oder Weiden
  • Tannenzweige
  • Holzleisten, Holzklötze oder flache Steine
  • Winterharte, frostsichere Pflanzengefäße wie Holzkisten oder dementsprechend ausgezeichnete Töpfe

Bevor du Pflanzen winterfest machst, solltest du diese Tipps zum richtigen Reinigen und Aufbewahren der Kübel und Pflanzen lesen.

Aus den Materialen kannst du schicke Pflanzenschutzzäune für die Töpfe basteln oder ganze Jutesäcke verwenden. Dazu stellst du den Pflanzentrog in den Jutesack und gibst in den Zwischenraum abwechselnd Laub und Äste, die nicht gepresst, sondern als luftige Schicht isolieren soll. Das Ganze wird dann bei Bedarf mit Stricken wie Kokosfaser, Naturbast oder Hanfgarn fixiert, um ein Zusammensacken zu verhindern. Auch wenig zurückgeschnittene Pflanzen benötigen unter Umständen ein frostsicheres Gewand.

Die winterharte Hortensie liebt es, wenn sie geschützt wird. Besonders wichtig ist bei ihr der untere Bereich, aus dem sie auch wieder austreibt, selbst wenn die oberen Äste erfroren sind. Ich verwende dazu ihre abgeschnittenen Triebe und stecke sie mit den großen Blättern einfach zwischen die Äste. Am Boden gebe ich noch Rindenmulch oder Laub hinzu, das durch Tannenzweige oder Stecken grob am Wegfliegen gehindert wird.

Bevor du Pflanzen winterfest machst, solltest du diese Tipps zum richtigen Reinigen und Aufbewahren der Kübel und Pflanzen lesen.

Empfindlichere Pflanzen kannst du auch in Jutesäcke oder ähnliche Reststoffe einwickeln und mit Schnüren vorsichtig verzurren.

Ziergräser wie das Pampasgras haben ihre eigenen Ansprüche. Hier ist das Zusammenbinden der einzelnen Gräser ohne Rückschnitt sinnvoller. Dadurch fließt das Wasser ab und dringt nicht in den Wurzelbereich vor. So verhinderst du ungeliebte Staunässe und das Verfaulen der Wurzeln. Den Bodenbereich mit Reisig oder Rindenmulch zu bedecken und Töpfe gegebenenfalls zu verkleiden, ist auch hier angeraten.

Als letzten Schritt stellst du die Töpfe auf Holzleisten oder flache Steine. Dadurch wird ein Anfrieren durch Schmelz- oder Regenwasser verhindert und der Topfboden kühlt nicht so sehr aus.

Hinweis: Die kühlen Tage dienen der Pflanze zur optimalen Vorbereitung für die nächste Vegetationsperiode. Ein überdimensionierter und zu früher angebrachter Schutz ist daher nicht zu empfehlen und die Luft sollte noch zirkulieren können.

6. Gießen im Winter

Oft stellt sich die Frage, wieviel Wasser die überwinternden Pflanzen eigentlich benötigen. Für in kühlen Räumen überwinternde Pflanzen ist die Erde eher mäßig feucht zu halten. Für Winterharte sollte sie feucht sein, aber nicht täglich gegossen werden. Ein Kontrollieren der Erde ist für beide überwinternde Pflanzenkategorien alle 7 bis 14 Tage sinnvoll. Der Bedarf verändert sich durch Perioden mit stark trockener Luft, oder auch gegen Ende der Winterperiode, wenn die Temperaturen ansteigen und hellere Tage wieder vorherrschen. Dünger ist während dieser Ruhephase definitiv nicht notwendig.

Mit diesen Vorkehrungen sind deine Pflanzen nun gut gerüstet, um gut über den Winter zu kommen und dich auch im nächsten Jahr mit ihrer Pracht zu erfreuen.

Hast du weitere, schonende und nachhaltige Tipps für Garten und Balkon? Wie sehen deine “Wintermäntel” für Pflanzen dieses Jahr aus? Wir freuen uns auf kreative Ideen und Umsetzungen, egal ob als Bild oder Text, in den Kommentaren.

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10 Kommentare

  1. ist kein wirklich tolles Foto, zeigt aber wie die eigenen Hortensienblätter als Winterschutz dienen

  2. ist kein wirklich tolles Foto, zeigt aber wie die eigenen Hortensienblätter als Winterschutz dienen

  3. Cool! Der Artikel enthält viele Informationen, die ich gerade gut gebrauchen kann! Fänkju! ;-)

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