Eine wiederverwendbare Glasflasche als Trinkflasche zu verwenden, ist aus vielerlei Gründen sinnvoll: Es spart Müll beziehungsweise den Gang zum Pfandautomaten, erinnert dich ans Trinken, und das Getränk schmeckt dazu noch viel besser als aus der Plastikflasche. Mit einer selbst gehäkelten Thermohülle wird die Flasche sogar bruchsicher.
Durch die besondere Häkeltechnik, die ins dieser Anleitung angewandt wird, ist die Hülle besonders dickwandig und hält so den Tee länger warm oder das Erfrischungsgetränk kühl. So leicht kannst du dir selbst eine Flaschenhülle häkeln!
Flaschenüberzug häkeln
Eine Thermohülle lässt sich aus einem Knäuel Garn und etwas Zeit leicht selbst herstellen. Verwende beispielsweise normale Bügelverschluss-Flaschen aus dem Getränkemarkt für 0,15 € und passe die Hülle in der Farbwahl ganz individuell an. So eignet sich die selbst entworfene Trinkflasche auch gut als persönliches Geschenk.
Für einen Überzug für eine 0,5-Liter-Flasche brauchst du:
- 1 Knäuel Häkelgarn (circa 150-180 m / 50 g) oder Reste verschiedener Farben gleicher Garnstärke
- 40-50 cm Kordel oder Schleifenband (1-2 cm breit)
- Häkelnadel (Stärke 2,5-3,5)
- Sticknadel mit stumpfer Spitze, um Fadenenden zu verstechen
- Schere, Maßband
Benötigte Zeit: 4 Stunden und 30 Minuten.
So lässt sich eine Flaschenhülle häkeln:
- Flasche ausmessen
Für eine Flaschenhülle werden ein gehäkeltes Rechteck für den Korpus und zwei runde Bodenteile benötigt. Dafür den Umfang der Flasche, die Höhe bis zum Flaschenhals und den Durchmesser des Bodens ausmessen. Das Rechteck wird so breit wie der Umfang und so hoch wie die Höhe.
- Korpus der Flaschenhülle häkeln
Mit einer Luftmaschenkette beginnen, die so lang ist wie der Umfang der Flasche. In diesem Fall sind das 45 Luftmaschen für 26 Zentimeter.
Mit einer Wendeluftmasche in die zweite Reihe wechseln. Jetzt mit einem besonders dicken Thermo-Stich weiterhäkeln. Dafür die Luftmaschenkette um 90° nach vorn kippen und in die nun oben liegende Schlaufe einstechen. Auf diese Weise eine Reihe feste Maschen häkeln und wieder mit einer Wendeluftmasche in die nächste Reihe wechseln.Ab der dritten Reihe die Häkelarbeit wieder nach vorn kippen und für jede Masche anstatt in beide Schlaufen der eigentlichen Einstichstelle nur in die hintere und zusätzlich in die Schlaufe der Reihe zuvor einstechen. In welche Schlaufen eingestochen werden muss, lässt sich am besten sehen, wenn die Häkelfläche flach liegt und die Reihe von oben nach unten gehäkelt wird – wie auf dem Bild zu sehen.So viele Reihen häkeln, bis die gewünschte Höhe erreicht ist. Für dieses Beispiel sind das 52 Reihen für 16 Zentimeter, wobei von einer Seite jeweils nur die Hälfte der Reihen zu sehen ist. Durch den besonderen Thermo-Stich wird quasi doppellagig gehäkelt. Nach einigen Reihen am besten “anprobieren” um sicherzugehen, dass die Hülle auch gut sitzt.
- Kordelzug häkeln
Das Häkelstück mit einem Kordelzug zum Zusammenziehen der Hülle am Flaschenhals abschließen. Dafür mit zwei Luftmaschen in die nächste Reihe wechseln und abwechselnd ein Stäbchen und eine Luftmasche häkeln. Dafür wieder die übliche Einstichstelle wählen. Mit einem Stäbchen abschließen, den Faden mit etwas Abstand abschneiden, durchziehen und verstechen.
- Boden der Flaschenhülle häkeln
Der Boden ist für eine gute Thermoisolation am besten ebenso doppellagig. Deswegen zwei Kreise nach der Anleitung für selbst gehäkelte Kosmetikpads häkeln – den ersten so groß wie der Flaschendurchmesser und den zweiten etwa einen Zentimeter größer. Vier oder fünf Runden genügen in den meisten Fällen. Je nach benötigter Größe kann eine Runde auch in festen Maschen anstatt in Stäbchen gehäkelt werden.
- Teile der Flaschenhülle zusammensetzen
Das Rechteck mit einer “Naht” fester Maschen zu einem Schlauch verschließen. Den größeren Bodenkreis von außen mit Kettmaschen am unteren Rand befestigen. Dabei zwischendurch immer die Positionierung kontrollieren, da die Maschenzahl des Korpus und des Bodens nicht zwangsläufig identisch ist. Bei Bedarf die genaue Position vorher mit Stecknadeln fixieren.
- Schleifenband einfädeln
Die Flaschenhülle wenden und den kleineren Kreis von innen mit Kettmaschen am unteren Rand befestigen. Alle losen Fadenenden verstechen und die Hülle wieder nach außen wenden. Das Schleifenband durch den Kordelzug fädeln. Je nach verwendetem Garn kann die Flaschenhülle bei 30-60 °C in der Waschmaschine mitgewaschen werden.
Tipp: Um Wollreste gleicher Stärke zu verwerten, eignet sich ein quietschbuntes Design für die Flaschenhülle. Wechsle dafür einfach die Farbe, nachdem ein Wollrest verbraucht ist. Die dabei entstandenen Enden am Ende verstechen. Fertig!
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Was hast du schon selbst gehäkelt anstatt es zu kaufen? Hinterlasse uns gern eine Idee in den Kommentaren unter dem Beitrag!
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